Zu viel Gewalt gegen Schiris: Stadtfachverband stellt vorerst keine Schiedsrichter mehr

Die Fußball-Vereine in Halle stehen wegen zunehmender Gewalt von Spielern und Zuschauern gegenüber den Schiedsrichtern vor einem gewaltigen Problem. Der Schiedsrichterausschuss des Stadtfachverbands Fußball Halle hat beschlossen, am 14.12. und 15.12.2019 sowie am 14.03. und 15.03.2020 keine Schiedsrichter/-innen zu den Spielen im Spielgebiet der Saalestadt anzusetzen.

Es sei in diesem Jahr im Stadtfachverband schon zu drei Spielabbrüchen im Herrenbereich, nach verbalen sowie körperlichen Übergriffen gegen die Schiedsrichter gekommen. Zudem habe es zahlreiche Feldverweise durch Beleidigungen von Spielern und Offiziellen gegen Schiedsrichter gegeben. „Dieser Umgang mit den Schiedsrichter/-innen, egal welchen Alters, ist an einem Punkt angelangt, der für uns als Verantwortliche nicht mehr zu tolerieren ist. Im gesamten DFB-Gebiet erhöht sich die Anzahl von Gewaltdelikten gegenüber den Unparteiischen, was absolut erschreckend ist“, heißt es in einer Erklärung.

Der Stadtfachverband verfüge über 163 Schiedsrichter, die Wochenende für Wochenende den Spielbetrieb aufrechterhalten. Davon seien 54 Schiedsrichter jünger als 18 Jahre. Diese leiten schon Spiele im Männerbereich oder seien als Schiedsrichterassistenten im Einsatz. „Die Gewinnung von Neuschiedsrichter/-innen ist in den letzten Jahren immer schwieriger geworden. Von zehn neuausgebildeten Schiedsrichter/-innen schaffen es statistisch gesehen gerade mal drei länger als drei Jahre dieses Ehrenamt auszuführen. Die anderen hören wieder auf. Als Grund hierfür wird meist das respektlose Verhalten ihnen gegenüber genannt.“