Zukunftsspeicher wird ab Dezember gefüllt
Die Dachhaube ist gesetzt. Damit ist ein wichtiger Bauabschnitt für den „Energie- und Zukunftsspeicher“ am Kraftwerk Dieselstraße fertig. Vor genau einem Jahr war Spatenstich für den Bau, der rund 10 Millionen Euro kostet. Er soll im kommenden Herbst in Betrieb genommen werden und funktioniert wie eine riesige Thermoskanne. Am Dezember wird er mit Wasser gefüllt, etwa 40 Zentimeter pro Tag.
Die Stadtwerke haben den Baufortschritt für einen Workshop mit rund 80 Vertretern aus Energie- und Wohnungswirtschaft genutzt. Energiestaatssekretär Klaus Rheda berichtete über Potentiale aus der sogenannten Sektorkopplung sowie die Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmebereich. Sachsen-Anhalt habe gute Fernwärmenetze, hob er hervor.
Der Schichtenspeicher entsteht auf dem Areal eines 2006 abgerissenen alten Kraftwerkbereichs. Im unteren Teil haben die Stahlelemente eine Dicke von 38mm und jeweils ein Gewicht von knapp 6 Tonnen. Pro Ring werden 16 Elemente verbaut, die sich nach oben hin verjüngen. So haben die Elemente im obersten vierzehnten Ring noch eine Wandstärke von 10mm und wiegen jeweils 2 Tonnen. Mit allen zusätzlichen Elementen wie Rohrleitungen, Treppen, etc. wurden rund 1.200 Tonnen Stahl verbaut.
Der neue Speicher soll einen Durchmesser von etwa 40 Metern haben und 45 Meter hoch sein. Er hat ein Volumen von etwa 50.000 Kubikmeter, das entspricht 250.000 Badewannen. In dem Fernwärmespeicher kann die erzeugte Wärme über mehrere Tage gespeichert werden, der Wärmeverlust über die Oberflächen beträgt nur 0,07%. Das mit 90% Brennstoffausnutzung immens effiziente Kraftwerk kann so noch ein wenig effizienter werden. Zum Vergleich: ein PKW hat eine Brennstoffausnutzung von nur rund 35%.
In Betrieb gehen soll der Wärmespeicher, den man sich sehr vereinfacht wie eine riesige Thermoskanne vorstellen kann, Mitte nächsten Jahres. Zuvor muss er mit kaltem Deionat, vollentsaltztem Wasser, gefüllt werden. Kraftwerksleiter Hans-Ulrich Thiel rechnet mit drei Monaten für die Befüllung, denn nur rund 25 Kubikmeter Wasser pro Stunde können eingelassen werden. Bereits in unter zehn Jahren soll sich das Projekt amortisiert haben.
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