Zukunftstag bei der Polizei, im Landesverwaltungsamt und bei der Arbeitsagentur

Im Polizeirevier Halle in der Fliederwegkaserne fand am Donnerstag der Zukunftstag für Mädchen und Jungen statt.
Rund 90 Schüler haben daran teilgenommen. Sie erhielten einen Einblick in die Polizeiarbeit. Die Kinder kamen dabei nicht nur aus Halle, sondern auch aus dem benachbarten Saalekreis. So wurde gezeigt, wie Phantombilder entstehen und wie Fingerabdrücke genommen werden. Auch die Radargeräte zur Geschwindigkeitsmessung wurden vorgestellt. Zudem gab es Einblicke in die Kriminaltechnik und die Brandermittlung. Natürlich haben die Polizisten nicht alle Tricks verraten. Denn auch Kriminelle nutzen die Informationen. So konnte ein Beamter davon berichten, dass man einen ehemaligen Praktikant als Kellereinbrecher gestellt habe. Der hatte sich zuvor im Praktikum viele Tricks abgeschaut, aber eben nicht alle. Außerdem konnten sich die Jugendlichen an der Rauschbrille probieren. Die simuliert das eingeschränkte Sichtfeld bei Betrunkenen. In diesem Zustand musste eine Hindernisstrecke absolviert werden.
Mitgemacht haben die Stadtwerke. Ob im HAVAG-Betriebshof, bei der IT-Consult Halle GmbH, bei der Energieversorgung Halle Netz GmbH, bei der Halleschen Wasser und Stadtwirtschaft GmbH oder im Maya mare – bei fünf Unternehmen der SWH konnten sich die Mädchen und Jungen ein Bild vom Arbeitsalltag verschiedener Ausbildungsberufe machen.
Auch die Arbeitsagentur in Halle hat sich beteiligt. An zwei interaktiven Stationen konnten die Mädchen den Beruf eines Fachinformatikers live erleben. Ein internetbasierter Technikrundgang am PC rund um diesen Beruf verschaffte echt spannende Einblicke. Unter der Überschrift „HTML“ wurde mit Unterstützung eines Mitarbeiters der IT-Abteilung mal eben eine eigene Homepage gebaut. Und zu guter Letzt konnten die Fachleute von Morgen einen ganzen PC mit handwerklichem Geschick auseinander- und wieder zusammen bauen und so das Innenleben erkunden.
Mit dabei war zudem das Landesverwaltungsamt, das den Bereich Informationstechnik (IT) mit seinen Aufgaben vorstellte und mögliche Berufswege in dieser Branche aufzeigte. 15 Mädchen wollten dieses Angebot wahrnehmen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des IT-Bereiches über die Schulter schauen und selbst Hand anlegen.
„Keine Sorge, ein Backup wurde sicherheitshalber gemacht, falls doch etwas schiefgehen sollte.“, scherzte der Präsident des Landesverwaltungsamtes Thomas Pleye im Vorfeld des Tages. Es ist natürlich alles gut gegangen. Der zweite Bereich, der sich heute Tag vorgestellt hat, ist der Bereich Denkmalschutz. „Hier schickten wir die jungen Leute mit GPS-Geräten auf eine moderne Schatzsuche, und das im wahrsten Sinne des Wortes.“, so der Amtschef. Die Idee: Sie sollten sich mit den Denkmalen ihrer Heimatstadt beschäftigen, Informationen zusammentragen und diese interessant aufbereiten. Anschließend steht die Tour dann für eine ganz besondere individuelle „Stadtführung“ allen Geo-Cachern zur Verfügung. Öffentlichkeitsarbeit – eine weibliche Domäne? „Weit gefehlt, auch wenn unsere Pressestelle klare Frauenpower aufweist und die Männerquote mit 25 Prozent etwas unter Durchschnitt des Amtes liegt.“ Dass auch hier männliches Knowhow gefragt ist, und sich das nicht nur auf das „Schleppen von Info-Materialkisten beschränkt ist“, sieht Denise Vopel, die Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Hauses. Deshalb waren besonders junge Männer angesprochen, einen Tag in der Pressestelle zu schnuppern und hier den täglichen Balanceakt zwischen Telefonanrufen oder E-Mail-Anfragen der Journalisten, konzentriertem Korrekturlesen, Zeitungsschau, Außenterminen und Material-Abnahmen live zu verfolgen. Natürlich musste auch eine Kiste geschleppt werden. „Sich von Klischees befreien, sich selbst testen und sich einen Überblick verschaffen, das können erste Schritte unserer jungen Menschen auf dem Weg in das spätere Berufsleben sein. Ich kann nur allen Schülern empfehlen, jede Chance, in die Arbeitswelt hineinzuschauen, wahrzunehmen. Das erleichtert die spätere Berufswahl erheblich, und wenn es nur zu der Erkenntnis führt, was man später beruflich definitiv nicht machen möchte.“, so Pleye abschließend. Wer sich in diesem Jahr noch nicht zu einem Praktikum entschließen konnte, hat im nächsten Jahr wieder die Chance, auch im Landesverwaltungsamt.
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