Zur Stärkung des Sicherheitsempfindens: HAVAG ab Montag tagsüber mit Sicherheitsmitarbeitern unterwegs, Prüfer bekommen blaue Uniform

Bereits seit vielen Jahren gibt es abends und nachts einen Sicherheitsdienst, der in Bussen und Bahnen in Halle (Saale) unterwegs ist. Ab Montag ist auch tagsüber ein Sicherheitsteam unterwegs. Allerdings nicht von einem Sicherheitsunternehmen – sondern von der HAVAG-Tochter Service-Gesellschaft Saale (SGS). Das Unternehmen hat Fahrausweisprüfer weitergebildet.

Immer von 9.30 bis zum frühen Abend sind sie im gesamten Liniennetz unterwegs – zusätzlich zu den normalen Fahrkartenkontrollen. Sie sind sozusagen “die schnelle Eingreiftruppe”, unterstützen die Kontrolleure und werden auch von den Fahrern zu Notfällen gerufen. Zwei Mitarbeiter sind in den Fahrzeugen unterwegs, eine weitere Person fährt mit dem Auto hinterher. Gekennzeichnet sind sie mit “HAVAG Sicherheit”, sowohl bei der Kleidung (Unter anderem mit stichsicherer Weste), als auch am Auto.

SGS-Chef Thomas Milewski sagte, auf diese Weise solle das Sicherheitsempfinden gestärkt werden. Die Fahrgäste der HAVAG haben die Sicherheit in den Fahrzeugen tagsüber mit 2,5 und nachts mit 3,2 (Skala 1-5) bewertet. „Das Ansinnen ist, ganz viel Präsenz zu zeigen.“

Ab sofort tragen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des HAVAG-Prüfdienstes zudem blaue Dienstkleidung mit genau dieser Bezeichnung. Die Uniform erhöht nicht nur die augenscheinliche Präsenz in Bussen und Straßenbahnen, sondern weist auch aus, dass die Prüferinnen und Prüfer der Fahrausweise speziell ausgebildet sind. Sie können im Bedarfsfall deeskalierend handeln.

„Wir haben gute Erfahrungen mit der Präsenz von Sicherheitsdienstleistern in unseren Fahrzeugen gemacht und erweitern diese nun in den Morgen- und Frühstunden. Präventiv noch sichtbarer sein und schneller reagieren, wenn erforderlich – das kann und soll die Sicherheit sowohl für die Fahrgäste als auch für unsere Fahrerinnen und Fahrer weiter erhöhen“, erklärt HAVAG-Vorstand Vinzenz Schwarz heute bei der Vorstellung des neuen Sicherheitspaketes. Es ist eine weitere Antwort auf den Wunsch der Hallenserinnen und Hallenser nach mehr Sicherheit im ÖPNV. Und es ergänzt Maßnahmen, die in den vergangenen Jahren bereits umgesetzt wurden.

Unter anderem im Einsatz ist auch ein ursprünglich von der Elfenbeinküste stammender Mann. Der spricht neben deutsch, englisch und französisch und verschiedene afrikanische Dialekte und sollt durch die Sprachkenntnisse auch schneller vermitteln können.

Rund 58.000 Fahrtkartenkontrollen im Jahr finden statt. Dabei kommt es zu rund 15 Übergriffen auf Prüfer. Diese Zahl ist laut Milewski konstant.Alle Prüfer seien auf Deeskalation ausgebildet, haben auch ein Kommunikationstraining durchlaufen. Dass das nun eingesetzten Sicherheitsmitarbeiter aus ihren Reihen stammen, hat auch den Hintergrund, dass diese sich bereits bestens mit dem Liniennetz und den Gegebenheiten auskennen. Sie sollen auch nicht nur das Sicherheitsempfinden stärken, sie stehen auch als Ansprechpartner bereit, wenn ein Fahrgast mal eine Frage zu Linien oder Tarifen hat.