1,9 Millionen Euro für ein leerstehendes Studentenwohnheim in Halle-Neustadt? “Auf dem freien Markt nicht erzielbar”
Die Stadt Halle (Saale) will das seit Jahren leerstehende ehemalige Studentenwohnheim in der Richard-Paulick-Straße erwerben. 1,9 Millionen Euro soll die Stadt dafür an das Land als derzeitigen Eigentümer zahlen. Finanzieren will das die Stadt aus Städtebaufördermitteln.
MitBürger-Stadtrat Detlef Wend findet die Summe viel zu hoch. “Auf dem freien Markt wäre dieser Preis nicht erzielbar”, sagte er im Hauptausschuss. Ursprünglich wollte das Land sogar noch mehr Geld haben. Daraufhin hat die Stadt im vergangenen Jahr ein Gutachten anfertigen lassen, so Baudezernent René Rebenstorf.
An Stelle des Studentenwohnheims soll ein Campus-Gebäude für die umliegenden Schulen errichtet werden. 12,2 Millionen Euro Fördermittel stehen für einen ersten Bauabschnitt bereit.
Das Wohnheim ist auch im Alfons-Zitterbacke-Film zu sehen.
Die Stadt muss Fläche seines eigenen Territoriums erwerben xD Der Kapitalismus ist im Endstadium angekommen… Früher hat man einfach ENTEIGNET!
ihres
Nehmen wir mal an, Sie haben ein Haus (Ihre Eigentum), welches im Stadtgebiet von Halle steht. Wie fänden Sie es, wenn die Stadt Ihr Grundstück braucht, aber kein Geld dafür zahlen müsste.
Immer diese Vergleiche, die so sehr hinken, dass sie umkippen…
Die Verantwortung für den hohen Kaufpreis liegt beim Land. Man kann eigentlich nur ein Gefälligkeitsgutachten vermuten, wenn beinahe 3 Millionen zur Diskussion standen. Letztendlich muss die Stadtverwaltung in den sauren Apfel beißen und 1,9 Millionen zahlen, denn der Campus ist ein hervorragendes Projekt für diesen Schulstandort und Halle Neustadt und sollte zügig umgesetzt werden.
Wenn ich den Artikel dazu in der heutigen MZ richtig verstanden, soll dieses Hochhaus dann abgerissen werden. Also für 1,9 Millionen kaufen um es abzureißen? Kriegen kreative Köpfe den Bildungscampus nicht doch anders hin?
„Die Verantwortung für den hohen Kaufpreis liegt beim Land.“
Detlef Wend,
die Höhe des Preises für ein bebautes Grundstück regelt das Prinzip von Angebot und Nachfrage. Das Land Sachsen-Anhalt ist nicht verpflichtet, ein bebautes Grundstück für lau abzugeben. Ihre Schuldzuweisung ist von daher einfach nur unangebracht und unangemessen.
„Man kann eigentlich nur ein Gefälligkeitsgutachten vermuten, wenn beinahe 3 Millionen zur Diskussion standen.“
Meinen Sie wirklich, dass eine derartige Verschwörungstheorie sachdienlich ist? Einen Ihnen nicht genehmen Verkaufspreis als „Gefälligkeitsgutachten“ zu titulieren, zeigt, wie sehr Sie sich von der Realität entfernt haben. Daran ändert auch eine Formulierung mit „Man kann“ nichts, wenn Sie eigentlich von sich selbst ausgehen.
„Letztendlich muss die Stadtverwaltung in den sauren Apfel beißen und 1,9 Millionen zahlen“
Nein, das muss die Stadtverwaltung nicht.
„denn der Campus ist ein hervorragendes Projekt für diesen Schulstandort und Halle Neustadt“
Das ist eine Behauptung, die zu belegen wäre. Bisher haben Schulprojekte ähnlicher Art dafür gesorgt, dass finanzielle Mittel, die dafür ausgegeben wurden, an anderer Stelle besser angelegt gewesen wären.
Wegen mir könnte da das land auf seiner Immobilie hocken bleiben…
Wohngebäude abzureißen klingt echt wie ein Stadtumbauprojekt von vor 20 Jahren.
Weil die einfach nur verkommen waren!
Nö, sondern weil damals die Bevölkerung in den Plattenbauvierteln geschrumpft ist.
Und dann soll dieses Gebäude, so wie ich es aus der MZ hab, abgerissen werden… Um einem Neubau platz zumachen. Idee meinerseits: wenn man es kauft, wäre eine Renovierung und umgestaltung des Gebäudes sinnvoller, als abzureißen. Das wäre ökologisch, und Nachhaltig.
Das ist allerdings eben nicht das, was sich Wend und Co vorstellen.
Vielleicht ist es aber zu teuer? Das Haus sieht mit ziemlich alt und da muss man bestimmt viel Geld Reinnutzern. Das wird nicht ohne Grund leer sein.
Stadt ist Pleite, Land ist Pleite. Aber durchaus positiv, dass mal nichts für unter Wert in die freie Wirtschaft verramscht wird. Es sind die kleinen Dinge im Leben.
Es wäre besser gewesen, dies wieder zu ei Studenten Wohnheim zu machen. Viel Studierende sind nicht aus einem Haushalt, bei dem die Eltern für Mieten von knapp 400€ für eine Einzimmerwohnung aufkommen können. Ich finde es mehr als unfair sochen Menschen die Möglichkeit eines Studiums und somit auf höhere Bildung zu verwehren nur weil Mutti und Vati Bürgermeister empfangen oder zur „Mittelschicht“ gehören und froh sind, dass sie selbst ihre Miete und Lebensmittel zahlen können trotz 40h Job.