479 Euro kostet ein WG-Zimmer in Deutschland im Durchschnitt, in Halle sind es 325 Euro
Die Kosten für WG-Zimmer in deutschen Hochschulstädten steigen. Im Durchschnitt müssen junge Menschen für ein WG-Zimmer 479 Euro pro Monat bezahlen. Das sind sieben Euro mehr als noch vor einem halben Jahr. In Halle (Saale) liegt der Preis bei 325 Euro. Das hat eine Untersuchung des Moses Mendelssohn Instituts (MMI) in Zusammenarbeit mit dem Immobilienportal wg-gesucht.de. Teuerstes Pflaster ist München mit 760 Euro, in Frankfurt am Main sind es 670 Euro und in Berlin 650 Euro.
Dr. Stefan Brauckmann kommentiert: „Nach dem Auslaufen der Covid-19-Pandemie und dem Angriff Russlands auf die Ukraine, sind die Wohnkosten extrem gestiegen. Jetzt können wir eine Erholungsphase erkennen. Allerdings bleibt die Lage für Studierende weiterhin angespannt, insbesondere in Bezug auf die Verfügbarkeit budgetorientierten Wohnraums“.
Die Auswertung umfasste alle Hochschulstandorte in Deutschland mit mindestens 5.000 Studierenden (ohne Fern- und Verwaltungshochschulen). Hier sind etwa 89,4% aller rund 2.774.000 Studierenden in Deutschland eingeschrieben. Zu Beginn des Sommersemester 2024 müssen Studierende im Durchschnitt etwa 7€ mehr für ein WG-Zimmer zahlen als zu Beginn des letzten Wintersemesters. Gegenüber dem Sommersemester 2023 sind die Preise durchschnittlich um 4,7% und damit stärker als die Verbraucherpreise gestiegen. Die Wohnkostenpauschale des BAföG beträgt weiterhin 360€, was jedoch in 73 Städten nicht einmal für ein durchschnittliches Zimmer ausreicht. In 45 Städten liegt das untere Preissegment bereits über diesem Niveau. Hier sind rund 54% der Studierenden in Deutschland eingeschrieben.
Dr. Brauckmann kommentiert die Zahlen: „Die steigenden Mieten belasten viele junge Menschen in der Ausbildungsphase enorm. Wenn das Wohnkostenbudget nicht einmal für ein einfaches Zimmer in einer Wohngemeinschaft reicht, bleiben kaum noch Alternativen. Das stellt eine ernsthafte Herausforderung für die finanzielle Situation vieler Studierender und Auszubildender dar.“
Annegret Mülbaier von WG-gesucht.de ergänzt: „Die aktuellen Zahlen zeigen deutlich, dass die Wohnsituation für Studierende in Deutschland weiterhin eine große Herausforderung darstellt. Als führendes Online-Vermietungsportal sehen wir täglich, wie stark die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum ist. Wir setzen uns dafür ein, dass die Suchenden transparente Informationen über Mietpreise und Wohnraumangebote haben. Gerne unterstützen wir dabei, passende Wohnungen und WG-Zimmer zu finden und die Wohnsituation insgesamt zu verbessern.“
Mittelfristig wird erwartet, dass sich die Preise auf dem derzeitigen Niveau stabilisieren werden. Die in den letzten Jahren gestiegenen Kaltmieten sowie die veränderten Neben- und Betriebskostenvorauszahlungen scheinen nun eingepreist zu sein. Grundsätzlich gibt Dr. Brauckmann zu bedenken: „Generell ist das Marktgeschehen in Sommersemestern weniger ausgeprägt, während im Wintersemester eine gesteigerte Nachfrage herrscht, da dies der Hauptstarttermin für viele Studien- und Ausbildungsgänge ist. Zum kommenden Wintersemester wird die höhere Nachfrage wahrscheinlich noch einmal für einen signifikanten Preisanstieg sorgen, da insbesondere die günstigen Angebote schnell vergriffen sind.“
Eim Tipp: Die Studenten sollten sich Wurfzelte kaufen ( bei Temu 30 Euro) und in der Dölauer Heide campieren.
325 Euro für ein Studierenden-Zimmer in Halle ist doch recht preiswert. Wer während des Studiums eine eigene Wohnung haben will, der sollte sich halt einen studentischen Nebenjob suchen, die in Halle reichlich vorhanden sind.
Um ehrlich zu sein ist es ziemlich teuer.
Es geht hier auch gar nicht darum das Studenten eine eigene Wohnung wollen, sondern das nicht alle Bafög bekommen und dementsprechend die 325€ andersweitig aufbringen müssen. Heißt also schon mindestens 2 nebenjobs… Heißt auch weniger studieren…
Aber das wissen sie ja alles nicht, bei ihnen zahlt ja das amt, sie glücklicher
„sondern das nicht alle Bafög bekommen und dementsprechend die 325€ andersweitig aufbringen müssen.“
Mirko,
Anspruch auf Bafög haben nur jene, deren Eltern nur über ein geringes Einkommen verfügen. Alle anderen haben Anspruch auf Unterhaltsleistungen der Eltern.
„Aber das wissen sie ja alles nicht, bei ihnen zahlt ja das amt, sie glücklicher“
Während meines Bachelor-Studiums erhielt ich Geld von meinen Eltern, um meinen Lebensunterhalt zu finanzieren. In der Zeit meines Master-Studiums arbeitete ich bereits selbst für mein Geld und konnte mir davon eine eigene Wohnung leisten. Irgend ein Amt zahlte da gar nichts. 🙂
„Heißt also schon mindestens 2 nebenjobs…“
Es reicht auch ein studentischer Nebenjob mit einer entsprechenden Vergütung, So kann man sich auch die studentische Krankenversicherung sparen, denn die ist dann schon inklusive.
„Heißt auch weniger studieren…“
Wer kein Faulpelz ist und seinen Studienalltag gut organisiert, muss sich bezüglich des Studiums nicht einschränken.
Wo haben sie denn den Irrglaube her, dass ein Nebenjob für die Krankenkasse aufkommt? Als jemand der ohne Bafög mit zwei Nebenjobs trotzdem selbst seine Krankenkasse zahlen muss würde mich das brennend interessieren. Und nur um der Frage vorweg zu kommen: Meine entsprechenden Jobs sind beim Land Sachsen-Anhalt und nicht in der Gastro, bei der gerne mal das Arbeitsrecht ignoriert wird
Die Wohnraumsituation für Studenten und Auszubildende in Deutschland ist angespannt bzw. eine große Herausforderung. Dieser Herausforderung stellt man sich in der Universitätsstadt Halle, indem man dem Land ein großes Studentenwohnheim in Campusnähe für sehr viel Geld abkauft und es dann erst einmal abreißen lässt.
Für 500€ hatte ich vor 15 Jahren noch ne 3-Raumwohnung in der Innenstadt.
Um Wohnungen geht es hier aber nicht.