5 vor 12: Eishockey-Vereine schlagen Alarm – auch die Saale Bulls aus Halle
Wegen der Corona-Krise und den Eindämmungsverordnungen stehen 26 Eishockey-Drittligisten vor dem Aus und damit rund 1.400 Mitarbeiter der Vereine vor einer ungewissen beruflichen Zukunft. Ebenso wird der Nachwuchssport mit über 6.000 Kindern ein Ende finden, wenn die Interessen und Nöte des Sports politisch weiterhin nicht hinreichend berücksichtigt werden.
Unter dem Motto #HörtUnsOderVerliertUns haben die Vereine einen Hilferuf verfasst, darunter auch die Saale Bulls / MEC 04 aus Halle. Unter anderem fordern die Vereine, dass die EU-Beihilferichtlinie an die Rahmenbedingungen des Sports angepasst werden. Finanzielle Einbußen durch fehlende Zuschauer müssen ausgeglichen werden. Hygienekonzepte müssen tatsächlich durch die zuständigen Behörden geprüft und dürfen nicht mehr pauschal abgelehnt werden. Die Entscheidungen seitens der Politik müssen den Vereinen dringend zeitnah vorliegen.
Im Gegensatz zu der Betrachtungsweise seitens der politischen Entscheidungsträger, dass Profisport nur innerhalb der beiden höchsten Spielklassen einer Sportart betrieben wird, handelt es sich auch in der Eishockey-Oberliga mit ihren 26 Mannschaften zum überwiegenden Teil um Profisport, den bislang pro Saison etwa 750.000 Zuschauer live im Stadion erleben. Der größte Teil der Spieler, Trainer und Angestellten bestreiten ihren Lebensunterhalt mit dem Eishockeysport.
Insgesamt mehr als 1.400 Beschäftigungsverhältnisse und ein Umsatz von fast 25 Millionen Euro an Wirtschaftskraft drohen verloren zu gehen, von denen Lieferanten wie Caterer, Ausrüster, Sicherheitsdienste und viele andere profitieren. Unverständlich bleibt bis zum heutigen Tag, warum die Vereine der Eishockey-Oberligen bei diesen Zahlen nicht in das 200-Millionen-Euro-Hilfspaket des Bundes für den Profisport aufgenommen wurden. Fußballvereine der 3. Liga, die unter ähnlichen Rahmenbedingungen arbeiten, dagegen schon.
Ohne Zuschauer und ohne verbindliche Zusagen für finanzielle Unterstützungen ist ein Spielbetrieb in der unmittelbar bevorstehenden Saison 2020/21 nicht möglich. Bereits jetzt nehmen die Vereine, die aufgrund des nahenden Saisonstarts mit dem Training und den damit entstehenden Kosten starten mussten, ein großes finanzielles Risiko auf sich.
Das Fehlen der Einnahmen aus dem Oberligaspielbetrieb würde auch zwangsweise das Ende des Nachwuchs-Eishockeysports an den Standorten bedeuten. Etwa 6.400 Kinder und Jugendliche, die in den Oberligavereinen nicht nur das Eishockeyspielen erlernen, sondern auch soziale Kompetenz und gesellschaftliche Werte vermittelt bekommen, würden ohne lebensnotwendige Unterstützung der Politik sich selbst überlassen bleiben.
Alle Mannschaften der Oberliga stehen klar zu ihrer Verantwortung für die Allgemeinheit, akzeptieren die Notwendigkeit von Hygienemaßnahmen und haben individuelle Konzepte vorgestellt, die einen Spielbetrieb auch in Coronazeiten mit Zuschauern ermöglichen, wie dies bereits bei Kulturveranstaltungen, Messen, etc. geschieht. Leider scheinen diese Hygienekonzepte bislang keine Beachtung zu finden.
Ich sehe, Jammern gehört zum Handwerk.
Hier geht’s um Profispieler und Menschen hinter den Kulissen. Die haben Angst um ihren Job. Hat mit Jammern nichts zu tun.
Gibt andere Jobs. Sinnvollere vor allem. In der Pflege werden immer kräftige junge Männer gesucht. Müssen nicht mal alle Zähne haben, nur ein wenig Arbeitsmoral und Belastbarkeit. Geht nämlich länger als 3x 20 Minuten so ein richtiger Arbeitstag…
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, welche Jobs wirklich relevant sind und auf welche die Gesellschaft verzichten und trotzdem bequem und satt weiterleben könnte. Arbeitsplätze zu erhalten nur um ihrer selbst willen, ist ja voll DDR. Dann doch lieber gleich ein bedingungsloses Grundeinkommen einführen.
Stimmt. Kultur, Sport, persönliche Dienstleistungen…einfach dicht machen. Der Mensch soll arbeiten, nach Hause zum Schlafen und weiter arbeiten. Scheiss dekadente Freizeit!
Nicht die Zuschauer jammern, sondern die „Arbeiter“ in Kultur und Sport. Persönliche Dienstleistungen kannst du doch in Anspruch nehmen.
Nachtrag:
Noch mehr unnütze Schmarotzer:
https://www.welt.de/vermischtes/article215184780/Carolin-Kebekus-sorgt-sich-um-Kulturbranche-und-ringt-mit-den-Traenen.html
Hier wird das Leben im wahrsten Sinne des Wortes eingefroren…
Bewegung am Fließband macht warm ?
Während der Profi-Fußball Privilegien genießt, den er lt. DFL-Boss Seifert eigentlich nie wollte aber dann doch immer wieder fordert, gehen die restlichen Sportvereine zu Grunde! Die DEL reichte schon vor Wochen ein Hygienekonzept ein. Doch das interessiert niemanden. Eishockey, Handball, Volleyball u. a. Sportarten sind nun mal auf Zuschauereinnahmen angewiesen. Ihre Anliegen und Sorgen werden von der Politik nicht wahrgenommen.
Und das hat mit Jammern nichts zu tun. Als die Bundesliga ihre Spielzeit 2019/2020 fortsetzte hieß es auch von Fans, das die Fußballer schließlich ihren Beruf nachgehen wollen. Das Gleiche wollen andere Sportvereine nun auch, einfach ihren Beruf nachgehen. Entweder alle oder keiner hieß auch mal von der DFL. Von Solidarität seitens der DFL ist, außer Lippenbekenntnisse, nichts zu vernehmen!
Klar, Sicherheit und Gesundheit haben immer Vorrang. Doch wenn z. B. der Fußball wieder vor Zuschauer, wenn auch nicht in vollen Stadien, spielen darf aber andere Sportarten trotz Hygienekonzept dies nach wie vor verwehrt wird, ist das nicht mehr zu vermitteln und zu verstehen!
Wenn Sport nur zu betreiben ist, wenn auch jemand zusieht (und dafür bezahlt), ist es kein Sport, sondern in erster Linie Unterhaltung. Es gibt auch produktive Berufe…
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.
Freizeitsport ist gesund für den Staat ! ( Müllbeseitigung )
Es ist nun Mal ein Unterschied, ob es sich um Hallensport oder Freiluftsport handelt! Und die Fußballer ab Liga 3 abwärts sind finanziell genau so auf die Zuschauer angewiesen.
Ach diese Mär vom Hallen- und Freiluftsport! Die Fußballfans reisen natürlich alle gesittet einzeln an. Halten vor dem Stadion den nötigen Abstand ein! Und bei der Abreise meiden sie volle S-/U-bahnen und andere ÖPNV, lassen ihren Mund-Nasen-Schutz auf! Träum weiter und glaube an diese Märchen!
Zu welchem Fußballspiel sind denn massenhaft Zuschauer zugelassen? Und ob die nun im ÖPNV nen Sonntagsausflug machen und keine Maske tragen kommt aufs Gleiche raus. Im Übrigen gäbe es Mittel und Wege dies zu verhindern. Es wird nur nicht genutzt!
Nun @ Stefan, so ganz haut es mit den Privilegien nicht mehr hin, rein von den Aktivitäten. Es wird sogar in den unteren Ligen ab RL bis 2.SK/KK wieder gespielt. Teils vor möglichen Zuschauerzahlen, welche selbst 1.Ligisten aufgrund unseres „chicken“ Förderalismus vor Neid erblassen lassen. So lässt das OA GE aktuell zu Pflichtspielen in der „Veltins-Arena“ (rd.62.000 ZS) lediglich 300 ZS zu, in Halle (15.000 ZS) stehen wohl um die 4000 auf dem Plan, in Jena wurde bereits in der RL vor rd.1800 ZS gespielt. Am letzten WE konnte man aber sehen, dass das CHIO in Aachen und Beachvolleyball am Timmendorfer Strand vor, wenn auch wenigen, ZS ausgetragen wurden. Bin aber bei Dir, dass das DFL-Gelapp nicht den O² wert ist welchen es verbraucht. Zu Berücksichtigen ist aber auch das Clubs mit Profimannschaften an ihren Standorten auch häufig mit die größten AG und Steuerzahler sind. Sie ziehen alle 14 d, auch von außerhalb, Zehntausende an, welche an den Spielorten Konsumieren und teilweise übernachten, sie sind Auftraggeber externer Dienstleister, Gewerbetreibender, Produzenten. Somit kann man in Summe des von mir Genannten eine gewisse (kapitalistische) Systemrelevanz des Profifußballs unterstellen. Es ist teilweise schon alles sehr ungerecht in der Handhabung. Siehe allein die Handhabung ZS in BuLi 1, Handball kann wohl, Eishockey aktuell wohl nicht. Drücke die Daumen, dass es auch hier weitergeht! Ein Stück weit sind die Vereine auch Opfer des förderalen Flickenteppichs, welcher einem einheitlichen Handeln und der Herstellung einer halbwegs vergleichbaren Grundlage eigenen möglichen Handelns absolut im Wege steht.
Eine Eissporthalle ist doch die Energieverschwendung in Reinstform. Solch eine Energieverschwendung kann man der jungen Generation nicht mehr zumuten. Die leiden schon jetzt an der Belastung durch den Klimawandel. Eissport in gemäßigten Klimazonen ist ein pure Sünde an der Umwelt.