50.000 Menschen in der Region können nicht richtig lesen und schreiben: Grundbildungs-Aktionstag am Dienstag auf dem Marktplatz
Nur die wenigsten können etwas mit dem Begriff “Grundbildung” anfangen. “Dabei ist es ein wichtiges Thema”, sagt Arnfried Gläser, Leiter des Grundbildungszentrum (GBZ) Halle (Saale) – Saalekreis. Unter dem Motto „Mehr Chancengleichheit durch Grundbildung“ wird deshalb zusammen mit der Stadt Halle (Saale), der Volkshochschule „Adolf Reichwein“ sowie dem Projekt „AlphaBeruf“ der Arbeit und Leben Sachsen-Anhalt gGmbH am Dienstag, 13. August 2024 von 12 bis 16 Uhr auf den halleschen Marktplatz eingeladen.
Aus Diskiminierungsgründen wird der Begriff “Analphabetismus“ heute nicht mehr verwendet und es sind ja bei Vielen auch einige Kenntnisse da. Nur eben nicht ausreichend. Gläser schätzt, dass in der Region Halle (Saale) und Saalekreis etwa 45.000 bis 50.000 Menschen ab 18 Jahren betroffen sind, bundesweit sind es 6,2 Millionen. Nicht nur ausländische Personen, die oft schon allein wegen der fehlenden Sprachkenntnisse darunter fallen, 53 Prozent sind Deutsche ohne Migrationshintergrund. Und es ist nicht so, dass es nur “Bürgergeld-Empfänger” oder Arbeitslose sind. “62 Prozent gehen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach”, betont Gläser. Oft im Reinigungssektor, in Lagerhäusern oder auf dem Bau. Dort verrichten sie ihre Arbeit unauffällig, und Schreibtätigkeiten sind dort kaum vorhanden. Doch die zunehmende Digitalisierung macht sich auch hier bemerkbar. Denn immer öfter gibt es die Dienstaufträge per E-Mail oder Tablet – dafür sind dann Lesekenntnisse nötig.
Es sei ein schambehaftetes Thema, betont Volkshochschul-Leiter Marc Heder. Doch der Fachkräftemangel kommt hier zu Hilfe. Wo noch vor einigen Jahren Firmen Mitarbeiter wegen fehlender Lese- und Schreibkenntnissen vor die Tür gesetzt haben, erhalten die Betroffenen heute Hilfe von den Unternehmen, werden in Kurse vermittelt, in denen sie berufsbegleitend ihre Kenntnisse verbessern können.
Der Begriff der Grundbildung beschreibt alle Fähigkeiten, die Menschen brauchen, um ihren Alltag bewältigen und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Zur Grundbildung gehören neben Lese- und Schreibkompetenzen unter anderem auch soziale Kompetenzen, Grundfähigkeiten im IT-Bereich, im Umgang mit Geld und Werten, eine politische Grundbildung sowie ein hinreichendes Verständnis von Gesundheit.
Zu den über 20 Veranstaltungsteilnehmern gehört auch der Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung der Stadt, der die Smart-City-Maßnahme „Smart HaNeu“ vorstellen wird. Besonders Interessierte mit nicht ausreichender IT-Grundbildung erfahren Wissenswertes über Nutzungsmöglichkeiten digitaler Technik auf verschiedenen Kompetenzniveaus, die derzeit im Begegnungszentrum „Passage 13“ in Halle-Neustadt getestet werden. Im „Digitalcafé Dr. Data“ können Gäste bei Problemen mit digitalen Endgeräten vorsprechen. Das Smart-City-Projekt „Smart HaNeu“ versteht sich als Partner des neuen Grundbildungszentrums.
Weitere Teilnehmer der Veranstaltung:
- Stadt Halle (Saale): Beauftragter für Migration und Integration, Örtliche Teilhabemanagement, Stadtbibliothek, Stadtmuseum, DLZ Bürgerbeteiligung mit Quartiersmanagement Ost, Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung mit der Bildungsinitiative „Smart HaNeu“
- ALFA-Mobil + ALFA-Telefon (aus Berlin)
- GBZ Sachsen-Anhalt (Fach- und Koordinierungsstelle)
- Lehrinstitut für Orthographie und Sprachkompetenz (LOS) Halle
- Jobcenter Halle (Saale)
- Weiterbildungsagentur Sachsen-Anhalt Süd (Bundesagentur für Arbeit Halle; Fachkräfte im Focus Sachsen-Anhalt; Handwerkskammer Halle; Industrie und Handelskammer Halle-Dessau; Stadt Halle [Saale])
- Verbraucherzentrale Halle (Saale)
- Lebenstraum e.V. – Büro für leichte Sprache
- AWO SPI GmbH (Mehrgenerationenhaus „Pusteblume“; Quartiersmanagement Halle-Neustadt; BIWAQ – Elementarteile; Quartiersmanagement Silberhöhe)
- International Rescue Committee (IRC) Deutschland gGmbH Projekt „ich bin DABEI!“
- Paul-Riebeck-Stiftung Halle (Saale)
- Anlauf- und Servicestelle für die Arbeitsmarktintegration von Migrantinnen in Sachsen-Anhalt (ASAMi) des Caritasverbandes für das Bistum Magdeburg e. V.
- Passage 13 – Kulturbühne Neustadt e. V.
- Freiwilligen Agentur Halle-Saalekreis (u.a. mit Projekten DigitalDabei und WELCOME-Treff)
https://m.youtube.com/watch?v=aoqORos_1WA&pp=ygURS2VpbiBvc3RkZXV0c2NoZW4%3D
Schreibe dich nicht ab, lerne lesen und schreiben.
Grundgütiger! Mit dem Schwurbelbegriff kann ich auch nichts anfangen. Aber es wurde ja aufgeklärt: Mangel an Grundbildung = Anaphabetismus.
Nennt die Dinge beim Namen und jeder kapiert es!
Und kümmert euch um die Mängel! Und zwar nicht mit albernen Shows auf der Straße und sonst wo.
Verstanden? Wahrscheinlich nicht!
Wenn man sich mit seinem Kind nach der Schule noch einmal hinsetzen würde, und die Problematik angeht, läuft das meist auch.
Das nennt sich aber Interesse am Kind!
Naja. Schreiben und lesen beibringen sollten die Schule schon alleine hinbekommen.
Alleine der Lehrer wieder! So viel Zeit ist da nicht, da muss man schon mal als Eltern mit wirken wenn man merkt das mein Kind Probleme hat.
Schaffen so einige!
Wer hat sie denn in die Welt gesetzt?
Bindet übrigens auch enorm !
Analphabetismus!
Nice! Kette ziehen nicht vergessen!
Ob der Grund Bildungs Aktions Tag hilft die Recht Schreibung und Grammatik Kenntnisse zu Ver bessern, wage ich zu be zweifeln.
Darum geht es doch gar nicht! Es geht um Marketing. Und das lebt nun mal vom Radau in den Massenmedien.
Bei dir hat es schon einmal generell versagt…
Aus Diskriminierungsgründen wird der Begriff “Anaphabetismus“ heute nicht mehr verwendet.
Je größer ein Problem, desto undeutlicher wird es benannt. Das hilft bestimmt.
Umgekehrt, je kleiner ein Problem (Wie man es dreht und wendet, heute gibt es weniger Rassismus und Sexismus in der Gesellschaft als vor 100 Jahren), desto lauter wird es beklagt.
Ist „literacy“ im Englischen schon tabu und wird zum L-Wort oder sind die Deutschen diesmal Vorreiter in Sachen Sprachmagie?
Stimmt auffallend. Letztlich ist diese Art Sprachmagie nichts als Wichtigtuerei. Der Sprecher verbirgt alte Phänomene hinter (mehr oder minder) hochtrabenden neuen Worten, um das Publikum zu beeindrucken und abzuzocken! Beachte: Es geht dem Sprecher nicht um das Lösen von Problemen, denn das kann und will er nicht! Das einzige, was der Sprachmagier kann ist: klauen.
Da ist was dran.👍
Man traut sich nicht, Analphabetismus zu sagen aus Sorge vor Diskriminierung. Aber die Leute mit überflüssiger Digitalisierung zu schikanieren auf Gebieten, wo es absolut nicht erforderlich ist, das ist anscheinend nicht diskriminierend.🤦
Aus Diskiminierungsgründen wird der Begriff “Anaphabetismus“ heute nicht mehr verwendet…
Wow! Was in aller Welt ist an diesem Begriff diskreminierend? Wenn man einen Zustand so benennt, das jeder direkt und ohne weitere Erklärung das Problem versteht ist es doch nur wünschenswert. Der erste Schritt ein Problem zu lösen ist in der Regel zu verstehnen das es eins gibt.
Weil der Begriff nicht passt. Menschen mit mangelnder Grundbildung können meistens einzelne Sätze lesen und verstehen, haben jedoch Schwierigkeiten zentrale Aussagen aus Tabellen oder längeren Texten zu entnehmen.
…“Buch der verbotenen Wörter“ arbeitet und dazu noch viele leere Seiten zu füllen sind. So kam z:B. bei der Olympiade auch die Grönlandrolle, oder so, zu ihrer Premiere weil, na ?, die Eskimorolle beim Wildwasserkanu diskriminierend sei. Die Bootsklasse C2 wurde aus Gründen der Gendergerechtigkeit 🙂 lt. Kommentar wohl auch abgeschafft. Man wird immer dankbarer die Zeit von vor „Wir sind das Volk“, in einer noch halbwegs normalen Welt erlebt haben zu dürfen.
So ist es!👍😄
Du kannst ja auswandern, ein Ausreiseantrag ist ja heute nicht mehr zu stellen und Haft brauchst du auch nicht zu fürchten.
Also was hält dich auf, wenn du hier alles so sch…. findest
…zusammen hängen das die Auswahlmöglichkeiten, anders wie einst, durch den globalen Kapitalismus nicht wirklich gestiegen sind und vom Regen in die Traufe schon ’89/’90 erlebt, reicht dann auch. Wer schrieb übrigens von „…alles so sch…. .“? Also außer dem „Kofferpacker“ sehe ich niemanden.
„Man wird immer dankbarer die Zeit von vor „Wir sind das Volk“, in einer noch halbwegs normalen Welt erlebt haben zu dürfen.“
So isses!
„Es sei ein schambehaftetes Thema, betont Volkshochschul-Leiter Marc Heder.“ 🤕
Stromleiter, Holzleiter, Schulleiter.
Ist das so schwer?
Blitzab-
Wer früher in die POS gegangen ist, hat bis heute keine derartigen Probleme.
Und warum meckern dann so viele und gehen ihrer Arbeit so halbherzig bis gar nicht nach?
JA, eben weil nicht POS… Ab 1990 gab es ja nur das westliche Schmalbildungssystem. Polytechnische Bildung und Erziehung war da Geschichte. frag einfach, wer noch Glühlampen auswechseln kann, einen Schalter austauschen oder einen Wasserhahn wechseln. Vom Schraubendrehen mal ganz abgesehen … Däumchen sind heute „in“.
Die Kommentare hier übertreffen sich mal wieder gegenseitig.
Es ist doch gut, wenn Analphabetismus bekämpft wird. Nach meinem Gefühl ist allerdings Grundbildung noch wesentlich mehr, als „nur“ lesen und schreiben zu können. Deshalb würde ich den Begriff Analphabetismus nicht durch Grundbildung ersetzen wollen. Aber Grundbildung ist natürlich einfacher zu erlangen, wenn man lesen und schreiben kann.
Ich ziehe den Hut vor den Erwachsenen, die ihr Problem loswerden wollen und endlich sicher lesen und schreiben lernen wollen.
…solchem Pillepalle a la Analphabetismus = Diskriminierung beschäftigen kann, ist das alles wohl nicht soooo schlimm.
Selbst Ramelow beherrscht eine korrekte Rechtschreibung nicht. Hat er selbst im TV zugegeben. Daher ist es nicht schlimm, wenn jemand nicht korrekt schreibt.
Es wäre auch wünschenswert, wenn der Leser mitdenken würde. Dann erledigen sich eventuelle Missverstände.
„Selbst Ramelow beherrscht eine korrekte Rechtschreibung nicht.“
Kein Wunder, der ist ja auch Wessi und hat deshalb das tolle bundesdeutsche Unbildungssystem durchlaufen.
Wie viele ungebildete Ossis ich kenne, die schon seit der Wende von Steuern aus dem Westen gefüttert werden. 🫡
Das einzige was se können, ist die Pulle an den Schacht zu halten das wars aber auch.😄
Ossis zahlen auch Steuern und auch Wessis leben von Steuern. Seit 30 Jahren ist das nämlich ein Land.
Wenn du schon sinnfrei hetzen willst, lerne vorher wenigstens anständiges Deutsch.
Es kommt immer darauf an, wofür man etwas braucht oder eben auch nicht. Für Arbeiten in der Reinigungsbranche, im Lager oder auf dem Bau ist eine tadellose Rechtschreibung und Grammatik nun mal nicht erforderlich. Daher sollte man die Leute in diesen Branchen auch nicht damit nerven. Fur Leute in Büroberufen, als Lehrer oder im Journalismus sind tadellose Deutschkenntnisse dagegen absolut unabdingbar. Alles andere ist einfach nur peinlich
Oh doch wäre ja schlimm wenn ich den falschen Reiniger für die falsche Fläche benutze 🙆♂️
Essig auf Marmor ups!
Erstens haben die Reinigungsmittelbehälter unterschiedliche Farben! Wie auch die Lappen, aber das wird zu umfangreich für dich.
Zweitens haben die meisten auch eine Ausbildung, die bekommt man nicht, wenn man gar nicht lesen oder schreiben kann.
Drittens, du solltest unbedingt mal hier vorbeischauen: http://www.grundbildung-halle.de/
Viertens bitte sag, du wolltest nur Aufmerksamkeit und hast deswegen den Kommentar geschrieben.
Oder bist du wirklich so ….?
Liebe Leserinnen und Leser dieses Artikels.
Hier die Information aus erster Hand. Ich leite das Grundbildungszentrum Halle (Saale) – Saalekreis. Das Grundbildungszentrum kümmert sich nicht nur um Menschen, welche nicht oder nicht richtig gut lesen und schreiben können. Unsere Zielgruppe sind u.a. alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Halle (Saale) mit nicht ausreichender Grundbilung ab dem vollendeten 15. Lebensjahr. Zur Grundbildung gehören u.a. auch IT-Grundbildung, finanzielle und arbeitsplatzorientierte Grundbildung, Familiengrundbildung sowie Gesundheitsgrundbildung. Wenn Sie mehr über uns erfahren wollen, gibt es morgen einen Beitrag im mdr-Fernsehen in der Sendung mdr-Sachsen-Anhalt (ab 19 Uhr). Auch können Sie morgen gern auf dem Marktplatz kommen, wenn Sie möchten. Sie erreichen uns auch über die Internetseite http://www.grundbildung-halle.de. Besteht Interesse an einem kostenfreien Kurs, so senden Sie uns eine E-Mail an gbz@halle.de oder rufen an unter der Nummer 0345 – 2213396. Wir sind gern für Sie da. Herzliche Grüße. Arnfried Gläser
Bei den „geistreichen“ Kommentaren hier müsste ab morgen bei dir die Bude rammelvoll sein.
Anspruchsvoller Beitrag von Herrn Gläser. Kein primitives Rumgemotze.