528 E-Scooter sollen durch Halle rollen – Stadt will nicht auf Elektroroller verzichten
Mit 176 Elektro-Rollern fing die Testphase in Halle an. Die soll bis Juni dauern und bis dahin eine Rahmenvereinbarung zwischen Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH (SMG) und der Firma Tier Mobility aufgestellt werden. Danach soll die Zahl der E-Scooter in Halle auf 528 ansteigen. Das teilte Oberbürgermeister Bernd Wiegand auf Stadtratsanfrage der Linken mit.
Bis Mitter Januar sollen bereits 19.500 Gesamtfahrten gezählt worden, so Wiegand. Die Zahl der Vergehen sei im Vergleich dazu gering. „In diesem Zeitraum wurden insgesamt 22 Verstöße mit E-Scootern registriert, Verstöße mit privaten E-Scootern sind darin inbegriffen“, so das Stadtoberhaupt. Links-Fraktionschef Bodo Meerheim fragt auch nach, ob sich die Stadt vorstellen könnte, auf E-Scooter zu verzichten. „Aufgrund des erfolgreichen Starts und der regen Nachfrage ist dies nicht vorgesehen“, so Wiegand.
Im Stadtgebiet gibt es mehrere „Parkverbotszonen“ für die E-Scooter, beispielsweise am Markt, am Boulevard und im Stadtpark. Ansonsten sei das Abstellen öffentlichen Flächen innerhalb des Geschäftsgebietes grundsätzlich überall möglich. „Alle Flächen können in der App genau eingesehen werden. Ein Beenden der Miete ist in den rot gekennzeichneten Flächen nicht möglich, somit ist auch ein Abstellen des E-Scooters nicht möglich“, erklärt Wiegand.
E-Scooter dürfen auch mit in die Straßenbahn genommen werden. Dazu ist ein gültiges Ticket erforderlich, eine Extrakarte „Mitnahme von Sachen, Tieren und Fahrrädern“, das sogenannte Fahrradticket zum Preis von 1,70 Euro. Voraussichtlich ab der zweiten Jahreshälfte sollen die E-Scooter komplett mit Ökostrom betrieben werden.
Und die Leute werden sich weiterhin über liederlich abgestellte Roller aufregen. Dabei hätte die Stadt durchaus Gestaltungsmöglichkeiten. Warum wird an erkannten Schwerpunkten kein Roller-Stellplatz auf der Straße markiert, natürlich anstelle eines Parkplatzes, damit der Herr Teschner das Wort „Verkehrswende“ einmal zweckmäßig verwenden kann?
Tatsache ist, dass sich die Abstellsituation verbessert hat aber immer noch völlig unbefriedigend ist. Auch die Nutzung auf den Fußwegen ist immer noch grenzwertig! Zu beobachten ist auch, dass Nutzer zunehmend die Roller am Wegesrand vorbildlich abstellen wollen und dann die Roller auf Privatgrund, wie Einfahrten, und Vorgärten.
Noch mehr Roller, noch mehr Probleme.
Probleme entstehen durch Autos, die am Straßenrand parken. Es wäre konsequent, für E-Roller, die man ohnehin nur auf Straßen nutzen kann, eben die Straße als Abstellort zu nehmen.
Roller auf Autoparkplätze stellen! 🙂 Das wäre doch mal eine inovative Regelung. Satire off
Gehst noch, die Straße als zum abstellen benutzen!? Und die Autos fahren dann wie?
Genauso wie bisher, wenn Autos auf der Straße abgestellt werden.
„E-Roller, die man ohnehin nur auf Straßen nutzen kann,“
Darf! Darf, nicht kann. Im Gegenteil, diese kleinrädrigen Fahrzeuge sind für Straßen mit Kopfsteinpflaster völlig ungeeignet. Das ist ja schon für Radler mit 28-Zoll-Rädern ein unangenehmes Geschüttel.
Mich überrascht – oder eigentlich auch nicht – dass nicht die Auswirkungen der „Mikromobilität“ auf den ÖPNV betrachtet werden. Bernd Wiegand findet es offensichtlich gut, dass E-Roller der HAVAG die Kunden wegnehmen.
Mich überrascht die doch hohe Zahl der Nutzung: 1,–€ Aktivierungsgebühr und dann pro angef. Minute 0,15 €, bei 20km/h. Eine preiswerte Alternative im Vergleich zum ÖPNV stellt das für mich nicht wirklich dar.
Das zeigt doch, dass es nicht am Geld liegt, sondern am Komfort.Wenn man mal rechnet, dass bei einem angenommen Schnitt von 15 km/h, also ca 250 m/Minute bei einer Strecke von sagen wir mal 3 km, man 12 Minuten braucht, kostet die Strecke dann irgendwo zwischen 2,50 € bis 2,80 €. Wenig mehr als die 2,40 €, aber das ist der Preis für Flexibilität. Daran sieht man doch, dass es bei der Mobilität um Flexibilität und Geschwindigkeit von A nach B geht.
Die Straßenbahnen sind schon ohne die Scooter zu Stoßzeiten sehr voll. Da will man nicht noch über Scooter fallen. War nicht auch eine Verkürzung von Taktzeiten im Gespräch?
Keine Sorge! Mit dem Miet-Roller in die Straßenbahn zu steigen sollte selbst dem größten Hipster zu dämlich vorkommen.
Neben den doppelten Fahrgebühren gäbe es auch 30kg zu heben.
Wieso werden die E-Scooter eigentlich vom Stadtmarketing betrieben? Ziehen die Roller mehr Touristen in die Stadt? Sollen sie schwerpunktmäßig von Touristen genutzt werden?
Wurden solche Daten im Rahmen des Pilotprojekts auch erhoben?
Nein, es kommen nicht mehr Touristen in die Stadt sondern die, die da sind können dadurch die Stadt besser erkunden.
Ja, diese Information hat mich auch überrascht, bzw. ich habe sie wieder verdrängt. Wie viel öffentliches Geld ist denn dafür im Spiel? Ich hoffe, der Stadtmarketingchef hält die E-Scooter nicht für eine gute Touristenwerbung. Schließlich kann man nicht mit etwas werben, das es in vielen anderen Städten auch gibt (z.B. Fairtrade-Town).
Hmm. Ich hatte die bisherigen Verlautbarungen nicht so verstanden, dass das Stadtmarketing Betreiber der Rollerflotte würde.
Betreiber ist die Firma TIER. Ist hier auch schon mehrfach geschrieben worden
Aber im Auftrag des Stadtmarketing. (Rahmenvereinbarung mit Tier)
Aber im Auftrag des Stadtmarketing
Ich verstehe nicht, das man dafür 8 € bis 10 € die Stunde ausgeen kann! Taglich 1 Stunde macht 300€ . Dafür steht so ein Ding gerade bei Aldi(280€) plus Versicherung und Strom macht das 450€ bis 500€ mit Anschaffungskosten im erstem Jahr! In den Folgejahen ca. 200€ Strom! Gegenüber der Jahresmiete 3600€ bei einer Stunde Täglich. Ach ja daher die Pisa Studien,Mathe 6 setzen. Schön weiter das Geld zum Fenster raus pulvern.
Das ist alles richtig, aber der Ansatz ist ein anderer. Mit den gemieteten Dingern kannst du spontan einzelne Wege zurücklegen, mit dem eigenen Fahrzeug nur keinen oder alle.
Das Milchmädchen lässt grüßen. Wie geraldo schon auf andere Art richtig kommentierte, nutzt ja nicht jeder jeden Tag für mindestens eine Stunde einen E-Roller. Für Gelegenheitsnutzer ist das immernoch billiger als sich einen eigenen Roller zuzulegen.