71 Jahre Kriegsende: Halles Kirchenglocken läuten am Dienstagvormittag
Am kommenden Dienstagvormittag um Punkt 10.55 Uhr erklingen die Glocken der Marktkirche. Nicht ohne Grund. Denn am 19. April 1945, vor genau 71 Jahren, war für Halle (Saale) der Krieg offiziell zu Ende.
Organisiert wird die Veranstaltung von der Felix Graf von Luckner Gesellschaft. Unter anderem wird es Gedenkworte geben. Höhepunkt ist das Läuten der Friedensglocken. Außerdem wurde eine Schrift vorbereitet, in der auf die letzten 5 Jahre geblickt wird. Denn die Lucker-Gesellschaft hatte vor 6 Jahren die Idee, mit einer solchen Veranstaltung an dieses wichtige Datum zu erinnern. In „Wenn alle Glocken läuten“ werden in deutscher und englischer Sprache die Hintergründe und interessante Details erläutert, zudem wird in über 100 meist unveröffentlichten Fotos auf diese Geschichte zurückgeblickt.
Am 15. April 1945 bereits hatten amerikanische Truppen die nördliche Stadtgrenze von Halle erreicht. Eine Reihe von Bürgern hatte damals Gespräche mit den gegnerischen Truppen initiiert und so eine Zerstörung der Stadt verhindert, unter ihnen auch der heute nicht unumstrittene Graf Luckner. Die 104. US-Division, die Timberwölfe, besetzte dann am 17. April weitgehend kampflos die Saalestadt. Lediglich der Rote Turm wurde durch Artilleriegranaten in Brand geschossen, um darauf aufmerksam zu machen, was der Stadt bei Widerstand droht. Dass Halle keine großen Schäden erlitt, wird Felix Graf von Luckner zugeschrieben, der zusammen mit dem Oberbürgermeister und einem Wehrmachtsoffizier die Stadt an die amerikanischen Truppen übergab.
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