9.900 Minijobber in Halle: Viele können mehr verdienen und müssen weniger arbeiten

Mehr verdienen und gleichzeitig weniger arbeiten: In Halle (Saale) haben gut 9.900 Menschen einen Minijob. Davon arbeiten allein 1.040 in der Gastronomie – die meisten verdienen dabei lediglich den gesetzlichen Mindestlohn. Ab diesem Jahr müssen sie für ihren 450-Euro-Job allerdings weniger arbeiten: höchstens 10,5 Stunden pro Woche – eine Viertelstunde weniger als bislang. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hingewiesen.
Als Grund nennt die NGG die Höhe des gesetzlichen Mindestlohns. Der ist zum Jahreswechsel auf 9,82 Euro pro Stunde gestiegen. Das wiederum bedeutet bei einem fixen „Mini-Monatslohn“ von 450 Euro dann automatisch auch weniger Arbeitszeit. „Die 9,82 Euro sind allerdings auch das absolute Lohn-Limit nach unten. Weniger darf kein Chef bezahlen – egal, in welcher Branche und für welchen Job“, sagt NGG-Geschäftsführer Jörg Most.
Er rechnet schon bald mit weiteren Änderungen für Minijobber: „Die Ampel-Koalition in Berlin will den gesetzlichen Mindestlohn auf 12 Euro heraufsetzen. Das sollte lieber früher als später passieren. Denn davon würden viele Beschäftigte in Halle profitieren – und längst nicht nur Minijobber.“ Darüber hinaus soll die Verdienstgrenze nach Plänen der Bundesregierung ebenfalls steigen – auf 520 Euro pro Monat. „Wer dann als Minijobber den Mindestlohn bekommt, muss nur noch 10 Stunden pro Woche arbeiten“, sagt der Geschäftsführer der NGG-Region Leipzig-Halle-Dessau.
Dennoch sieht die Gewerkschaft die neuen 520-Euro-Jobs kritisch: Geringfügig Beschäftigte würden dann zwar 70 Euro im Monat mehr verdienen als heute. „Die Gefahr ist aber, dass Minijobs damit immer mehr reguläre Arbeitsplätze verdrängen. Und sie drohen auch zur Teilzeit-Falle zu werden: Beschäftigte geben sich notgedrungen schneller mit 520 Euro pro Monat zufrieden, obwohl sie eigentlich gern ein paar Stunden länger arbeiten und ein paar Euro mehr verdienen würden“, warnt Jörg Most.
Er kritisiert, dass die Ampel-Koalition Minijobs „nicht vom ersten Euro an sozialversicherungspflichtig“ gemacht habe. „Minijobs bieten keine Kranken-, keine Arbeitslosen- und keine Pflegeversicherung. Und in der Regel auch keine Einzahlung in die Rentenkasse. Bei regulären Arbeitsverhältnissen und Teilzeitjobs sieht das anders aus: Sie bieten dieses ‚soziale Netz‘ und damit enorme Vorteile“, so Most.
Der gesetzliche Mindestlohn gilt übrigens nicht für Auszubildende. Trotzdem gibt es, so die Gewerkschaft, eine Art „Mindest-Ausbildungsvergütung“. Auch die steige ab Januar. Dann müsse jeder Azubi mindestens 585 Euro im ersten Ausbildungsjahr verdienen, 690 Euro im zweiten und 790 Euro im dritten Jahr. „Grundsätzlich gilt aber: Tariflöhne sind die besseren Löhne. Das trifft auch für tariflich vereinbarte Ausbildungsvergütungen zu. Beschäftigte sind also gut beraten, wenn sie sich bei einem Jobwechsel Betriebe suchen, die nach Tarif bezahlen“, so Jörg Most.
Leider wird es immer Schlupflöcher geben, die Arbeitgeber ausnutzen werden oder in Graubereichen agieren. Der Einfallsreichtum beim Unterschlagen von Lohn ist ja da unbegrenzt. Man könnte natürlich auch den Leuten mit 450 € Job eine richtige sozialvers.pflichtige Festanstellung anbieten – dann bräuchte man nicht rumjammern, wenn die Personaldecke zu gering ist, aber dann müsste man auch entsprechend bezahlen und die meisten Arbeitgeber kommen ja vor Tränen nicht in den Schlaf bei dem Gedanken, dass auch nur 1 € mehr an Beschäftigte, statt in die eigene Tasche geht.
Generell bin ich dafür einen ordentlichen Mindestlohn zu bezahlen. Aber für viele Minijober wird es vielleicht eine Minusrechnung. Sicher fallen dann bei einigen andere Sozialleistungen weg weil diese dann mit einigen wenigen Cent über der Bemessungsgrenze liegen und dann z.B. die GEZ voll umfänglich bezahlen müssen.
Es wäre Sinnvoller wenn die Politik dafür sorgt dass richtige Vollzeitstellen geschaffen werden und Arbeit sich wieder lohnt.
Dazu müsste z.B. im Dienstleistungsbereich auch beim Kunden ein Umdenken stattfinden um aus den Minijobs Vollzeitstellen zu machen. Nehmen wir doch mal die Reinigung. Das meiste Personal wird in der Zeit von 5-8 und 19-22 Uhr benötigt. Man könnte die Reinigung auch in die Zeit von 8-19 Uhr legen. Das wollen die meisten Kunden aber nicht, weil das Reinigungspersonal dann nur stört. Man könnte aber auch in der Zeit von 22-5 Uhr reinigen. Das will man genauso wenig, da in der Zeit Zuschläge gezahlt werden müssen und die eigentlich viel zu teure Reinigung (da das was man eigentlich für eine Reinigung bereit ist zu zahlen weit von dem entfernt ist was die Firmen verlangen) noch teure werden würde.
Die können sich auf ihre Rente freuen.
Die jüngere Generation wird keine Rente mehr bekommen. Entweder Altersgeld, oder der Gang zur Mülltonne ist angesagt.
Willkommen in der NWO, sage ich jetzt schon.
Was ist NWO?
Neue Welt Ordnung – etwas, was bei Robert und seinen Schwurblern im Kopf rumgeht … irgendwas mit „alle werden versklavt … gechippt …“ Da kommt jede Woche irgendein neues Hirngesprinst dazu. Gerne auch das böse Finanzjudentum, wie vor 80 Jahren … und die EU und Präsident Biden bekommt man da auch noch irgendwie unter. Natürlich Impfdiktatur nicht zu vergessen – also im Grunde Alles, womit Robert und seine Truppe nicht zufrieden ist, was aber nur eine Ausrede des eigenen Versagens ist, weil man mit einer komplexen Welt in der es keine einfachen Lösungen gibt, nicht zurechtkommt.
Franz2 ,du natürlich nicht. Du lässt dich weiter vom Steuerbezahler aushalten , ob du in deiner Amtsstube was machst oder nicht.
Interessant … du glaubst sogar zu wissen, was ich arbeite. Zumindest habe ich dir da was voraus.
Wer nicht Mal in der Lage ist, ein Amt telefonisch zu erreichen, wird nie einen Job finden, der ihm auch ein Auskommen im Alter ermöglicht und das vollkommen unabhängig von der Weltordnung!
Na das ist ja interessant
Viele Minnijobber mit Mindestlohn in Halle bekommen nichtmal den anteilig zustehenden bezahlten Urlaub bzw. bei Sonntags-, Nacht- oder Feiertagsarbeit irgendwelche Zuschläge. Selbst bei öffentlichen Auftraggebern. Sehr ungerecht