Massive Umsatz-Einbrüche in der Baubranche in Sachsen-Anhalt
Die Bauunternehmen in Sachsen-Anhalt müssen enorme Umsatzeinbußen hinnehmen. In dritten Quartal sind die Umsätze um 8 Prozent auf 709,5 Millionen Euro zurückgegangen. Für das aktuelle Wirtschaftsjahr ergab sich laut Statistischem Landesamt kumuliert vom I. bis zum III. Quartal ein Rückgang der Umsätze um 3,5 % auf 1 821,0 Mill. EUR.
Obwohl in den letzten Jahren das IV. Quartal das umsatzstärkste war, weist 2020 die Entwicklung der Auftragseingänge auf eine nachhaltige Abkühlung der Baukonjunktur hin. Von Juli bis September 2020 gingen 15,7 % weniger neue Aufträge ein, als vor einem Jahr. Die Rückgänge in beiden Vorquartalen lagen vergleichbar hoch. Das Minus im Wohnungsbau (-30,5 %) übertraf dabei den Rückgang im industriellen und gewerblichen Bauhauptgewerbe (-22,3 %), wohingegen der öffentliche Bau und Straßenbau stabilisierend wirkt (+0,6 %).
Die Arbeitsstunden und die Zahl der tätigen Personen blieben nahezu unverändert, die Bruttoentgeltsumme erhöhte sich sogar um 1,9 %. Dies bedeutet angesichts sinkender Umsätze auch, dass sich die Ertragssituation im Baugewerbe tendenziell rückläufig entwickelt.
Bei den befragten Betrieben handelt es sich um Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr tätigen Personen.
Klar, wegen gesenkter MWst wurden etliche privaten Aufträge storniert, um diese zu besseren Konditionen (minus 3 %) dann später neu zu vergeben. Bis dahin erlebten viele plötzlich deutliche Einbußen durch Kurzarbeit und so, und der Auftrag wird eben nicht neu vergeben. Clevere, überlegte Politik an dieser Stelle könnte damit zu tun haben. Bin keinesfalls ein Fachmann, deshalb nicht aufregen, wenn es ja alles gaaaanz anders ist.
Ich erlebe die Situation entgegen dem aufgezeigten Trend. Während die Auftragslage im ersten Quartal eher zäh war, hat sich gerade die Senkung der Mehrwertsteuer im privaten Baugeschehen bemerkbar gemacht. Dazu kommen ausgefallene Urlaubsreisen und das entsprechend gesparte Geld, was private Häuslebauer positiv inspiriert hat. Im übrigen wäre es blöd, begonnen Aufträge zu stornieren. Sofern der Auftrag noch vor Jahresende abgeschlossen wird, gilt die Mehrwertsteuersenkung rückwirkend auf das gesamte Projekt-auch wenn vor 15 Jahren damit begonnen wurde. Nicht ohne Zufall wurde grad jetzt der BER fertig. 😀