Östliche Dieselstraße: Planungsausschuss einstimmig gegen eine “Busschleuse” – Schilder ausreichend für Sperrung

Mit dem Bau der Europachaussee ist die östliche Dieselstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt worden.Nur Linienbusse und Rettungsfahrzeuge dürfen offiziell durchfahren, der restliche Individualverkehr muss den Umweg über die Osttangente in Kauf nehmen. In den vergangenen Jahren gab es bauliche Lösungen, zunächst mit versenkbaren Pollern und dann mit einer Schranke, durch immer wieder gab es Vandalismus, so dass seit 2 Jahren keine Barriere mehr existiert, außer zwei Verbotsschildern.
Am Dienstagabend hat es der Planungsausschuss einstimmig bei einer Enthaltung abgelehnt, dort wieder eine neue bauliche Lösung zu schaffen. Stattdessen wird der aktuelle Zustand beibehalten: die Verbotsschilder. Die Reste der Schrankenanlage werden zurückgebaut. Der Bau- und Vergabeausschuss muss zwar auch noch zustimmen, doch angesichts der Einhelligkeit über Parteigrenzen hinweg scheint eine Zustimmung zu dieser Variante auch nur Formsache. Die Stadtverwaltung hatte eine Busschleuse vorgeschlagen. Die Betonbarrieren auf der Fahrbahn könnten nur Fahrzeuge mit größerer Bodenfreiheit wie Busse und Einsatzfahrzeuge passieren. 250.000 Euro sollte diese Variante kosten. Für die Reparatur habe die Stadt bisher 200.000 Euro ausgegeben. Und bei einer baulichen Komplettsperrung auch für Busse seien im Jahr 400.000 Euro mehr fällig. Grund seien die Pausenzeiten der Fahrer und mehr nötige Kurse, so die Stadt. “Mit einer Busschleuse haben wir Null Aufwand und auch keinen Reparaturbedarf”, sagte Baudezernent René Rebenstorf.
Die Stadtverwaltung hat ein Problem: vor 30 Jahren – niemand der heutigen Mitarbeiter war damals schon da – wurde die beabsichtigte Sperrung angekündigt und auch in den Planfeststellungsbeschluss aufgenommen. Es sei nichts über die Gründe bekannt, sagte Norbert Schültke vom Fachbereich Mobilität im Planungsausschuss. Auch zur Ausgestaltung des Durchfahrtsverbots wurde nichts festgelegt. Allerdings ist der vom damaligen Regierungspräsidium gefasste Planfeststellungsbeschluss unbegrenzt rechtswirksam.
“Wenn uns nichts zwingt, eine bauliche Anlage hinzustellen, warum sollten wir das Geld ausgeben”, sagte Christian Feigl (Grüne). Es gebe zudem andere Stellen in der Stadt, in der auch ein Durchfahrtsverbot existiert, es aber keine baulichen Maßnahmen gibt. “Wir glauben, die Schilder reichen völlig aus”, meinte auch Mario Kerzel (Hauptsache Halle), der im Ausschuss einen entsprechenden Antrag stellte, für den es auch eine Mehrheit gab. Thorben Vierkant (AfD) meinte, man könnte ja eine Kennzeichenerfassung installieren. Die ist laut Stadt aber rechtlich nicht zulässig. Bei Rotlichtblitzern ist das was anderes, weil es dort für die Verkehrssicherheit eine Sondergenehmigung gibt, doch bei der Dieselstraße geht es rein um ein Durchfahrtsverbot.
Ob eine Sperrung überhaupt sinnvoll ist, fragte Hans-Joachim Berkes (CDU). Es gebe dort ja nur wenige betroffene Anwohner. Durch den Planfeststellungsbeschluss ist das aber nicht ganz so einfach. Die Stadt muss von Rechts wegen beispielsweise eine Verkehrsprognose erstellen sowie eine Emmissionsprognose. Und weil die Fahrbahn aus Kopfsteinpflaster besteht, sind auch entsprechende Lärmschutzmaßnahmen nötig, sagte Norbert Schültke. “Wenn Sie die östliche Dieselstraße öffnen wollen, braucht es eine neue Planfeststellung”, sagte René Rebenstorf.
Wie es nun in der Zukunft weitergeht, ist noch unklar. Denn aus der Kompottsiedlung gibt es Beschwerdebriefe. “Die Leute werden vermutlich klagen”, mutmaßte Baudezernent Rebenstorf angesichts des Schriftwechsels. Im Laufe der Debatte wurden auch Zahlen bekannt. In der Durchschnittstunde tagsüber ignorieren rund 50 Autofahrer das Durchfahrtsverbot. Gelegentlich steht zwar die Polizei da und kontrolliert, aber nur äußerst selten.
Doch noch Resthirn vorhanden.
Nicht bei den Autofahrern.
Nulli….über Resthirn sei schweigsam.
Stimmt Am Wochenende sind da vor mir gleich zwei durch gefahten. Da die Schilder auch Geld kosten, soll man die auch gleich abbauen. Hält sich eh keiner dran. Und um wieviel wollen wir wetten, dass viele aus Kompotsiedlung selbst dadurh fahren, damit der Weg zum Globus kürzer ist?
Abwarten. Eventuell kann eine wirksame Barriere eingeklagt werden. Steht übrigens auch schon so im Artikel.
@ Resthirn, was hast du gelesen?
„Auch zur Ausgestaltung des Durchfahrtsverbots wurde nichts festgelegt.“
Schilder reichen also völlig aus.
Die ehemaligen Stadträte von OB Rauen wissen genau das die Brücke und Straße als Zufahrt zum HEP gebaut wurde. Und das hat den Genossen von der Kompottsiedlung bis zum heutigen Tag nicht gepasst. Vielleicht fällt dem neu gewählten OB was besseres ein!!!
Und weg mit den Verbotsschildern? Frag ja nur! 5 Minuten beherztes Eingreifen, dann ewige Ruhe im Puff!
Schilder reichen ja auch völlig aus, damit die Leute innerorts nicht schneller als erlaubt fahren.
Jetzt pluster dich mal nicht so auf. Gibt auch Berufstätige, die es ab und zu mal eilig haben.
Berufstätige mit Blaulicht und Martinshorn können das auch gern tun. Nur was rechtfertigt bei allen anderen die Gefährdung anderer, nur weil man es eilig hat.
Für die Sperrung spricht schlicht, dass die ganze Straße für größere Mengen Durchgangsverkehr zu schmal ist. Außerdem würde dies zu einer Mehrbelastung der Kreuzung an der B 6 führen, da aus der Straße mehr Fahrzeuge auf diese einbiegen möchten. Damit würde die B 6 mehr Rotzeiten bekommen, damit die Dieselstraße entsprechend mehr Grün erhält. Außerdem wäre das dann eine weitere Straße in Halle, die für entsprechenden Durchgangsverkehr ausgebaut und unterhalten werden müsste. Dam
Schön für euch,dass ihr keine anderen Probleme habt 🙈
Wir lernten uns heute Kennen.
Ich habe es damals miterlebt.
In der Kompottsiedlung wohnte ein Bürger der in der PDS war. Der wollte und sollte in den Stadtrat; mit Hilfe von Bodo Meerheim und Herr Hefft und andere Führungskräfte des Vorstandes der PDS. Da ließ man sich die Spertung der Straße einfallen um Wahlstimmen in der Kompottsiedlung einzufangen. Die alten Planungsausschußmitglieder , Stadträte und alte Verwaltungsmitglieder wissen davon. Die Verwaltung wurde regelrecht erpresst. Der Deal: Man schiebt den Bau der B 6 als Notwendigkeit vor und festigt den Willen mit
Einem Beschluss. Planfeststellungsbeschluss.
Wie löst man das Problem?
Man löst diese Planfeststellung auf und gleichzeitig die damalige unzulässige Wahlhilfe.Rene` Rebenstorf und Norbert Schültke wissen wirklich nicht davon. Doch im Saal des Planungsausschuss saßen heite Vertreter der Stadtverwaltung und Stadträte, die davon Kenntnis hatten und nicht eingriffen. Also Straßenfreigabe der östlichen Dieselstraße für alle.
Dann aber bitte mit (bestimmt billiger) Straßensanierung inkl. Fußgängerampeln oder Fußwegen für die Ostseite an Bushaltestellen und Firmenzugängen.
Auf Basis dieser Planfeststellung sind Fördermittel für die Europachaussee geflossen, für die eine sehr lange Bindefrist herrscht.
Wenn jetzt die Planung geändert werden würde, könnten die Fördermittelgeber die Fördermittel zurückfordern.
Weiterhin müsste für einen Millionenbetrag die östliche Dieselstraße entsprechend dem Regelwerk mit zwei Fahrstreifen sowie beidseitigem Rad- und Fußweg ausgebaut werden. Neben den hierfür notwendigem Millionenbetrag sehe ich nicht den notwendigen Platz, wenn die Bäume erhalten werden sollen.
Verstehe die ganze Diskussion nicht. Eine einmal öffentlich-rechtlich als Straße gewidmete Wegverbindung dient dem „Allgemeingebrauch“ und kann nicht per ordre de mufti dauerhaft gesperrt sein. Es mag sein, dass da damals im Zusammenhang mit der Errichtung der Dieselbrücke irgendwas gedealt worden ist, ich erinnere mich nur dunkel. Und was wirklich in dem Planfeststellungsbeschluß steht, ist nicht öffentlich einsehbar.
Jedenfalls geht der dauerhafte Ausschluß des allgemeinen Verkehrs per Schild nicht. Dann müsste die Straße „eingezogen“ werden, wodurch die Widmung weg ist und dann niemand mehr dort lang fahren darf. Oder sie wird baulich (wieder) zur Sackgasse, dann kommen aber auch Bus und Feuerwehr nicht durch.
Wenn ich Kompottsiedler wäre, hätte ich das Durchfahrtsverbot schon lange weggeklagt, um auf dem kurzen Weg nachhause oder zum Globus zu kommen, anstatt immer mit der Kirche ums Dorf zu fahren. Anscheinend verlassen die Birnen ihre Siedlung aber nur zu Fuß, weswegen der Straßenverkehr auf dieser Verbindung mit aller Macht unterbunden werden soll. Oder gibt es von dort auch Gegenstimmen? Bitte vortreten.
Hier, ich *meld*
Ohne den Verkehr ist man nicht auf den sehr engen Fußweg angewiesen und kann bequemer gehen. Auch die Kinder haben mehr Freude wenn sie dort mit dem Fahrrad oder Inlinern unterwegs sind.
Wenn Öffnung, dann nur teilweise mit ‚Anwohner frei‘
„Anwohner frei“ geht nicht…
Langzeitbeobachter; hier gebe ich dir RECHT, gewisse hohe Mitglieder der Stadt wollten ihre Ruhe auf Kosten der Autofahrer
Wird sich bald ändern, auch Kompott hält nicht ewig.
Einfach so lange einen Polizisten abstellen, der alle Regelbrecher aufschreibt und anzeigt, bis sie es kapiert haben.
Das reicht aber nicht aus; der braucht auch eine Unterkunft, mit Toilette…
Einen kleinen Container hin, einmal die Woche den Scheiße-Sauger vorbeischicken und gut ist. 🙂 Das gute ist ja, dass, sobald die Leute es kapiert haben, nicht mehr jeden Tag dort einer stationiert sein muss, sondern nur noch in unregelmäßigen Abständen, um es nicht wieder eskalieren zu lassen. Aktives Weggucken, wie es derzeit betrieben wird, verursacht am Ende mehr Arbeit und Kosten als wiederkehrende Kontrollen und die Finanzierung durch gelegentliche Bußgelder.
Einfach sperrschilder für Anlieger Busse frei. Einen 30 Blitzer immer mal woanders und regelmäßig Kontrollen und gut. Das zu schnelle Fahren stört schon.
Ich wohne in der Siedlung und als die Schranken weg kamen das war gut da werden sich manche noch erinnern und ja gelegentlich kürze ich ab.
Wenn man das Schild „Durchfahrt verboten“ missachtet, werden mindestens 50€ Bußgeld fällig plus Verwaltungsgebühr.
Leider muss hier die Polizei wollen und können…
Die Stadt hat kein Geld zu verschenken, und jegliche bauliche Maßnahme ist bislang eine „freiwillige Leistung“, bis ein Gericht eine Pflichtaufgabe definiert.