Vorfälle im Bereich Halle-Südstadt: S-Bahnen mit Steinen beworfen, Regionalexpress kollidiert mit Einkaufswagen – Tatverdächtige Jugendliche gestellt
Am vergangenen Wochenende kam es im Bereich des S-Bahnhofs Halle-Südstadt gleich zu drei sicherheitsrelevanten Vorfällen. Die Bundespolizei bestätigte auf Anfrage unserer Redaktion die Einsätze vom Freitag- und Samstagabend und hat in allen Fällen Ermittlungen wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr aufgenommen.
Am Freitag, 28. November 2025, gegen 19.30 Uhr meldete der Triebfahrzeugführer einer S-Bahn, dass auf sein Fahrzeug von außen eingewirkt worden sei. Reisende berichteten von einem lauten Knall. Bei einer sofortigen Kontrolle stellten Bundespolizisten fest, dass eine Seitenscheibe der Bahn vollständig gesprungen war. Der Lokführer hatte zuvor eine größere Personengruppe am Haltepunkt Halle-Südstadt bemerkt. Eine Fahndung im Umfeld blieb jedoch zunächst ohne Ergebnis. Erst der Einsatz eines Polizeihubschraubers führte zur Entdeckung einer sechsköpfigen Jugendgruppe in der Nähe. Hinweise auf einen unmittelbaren Tatverdacht ergaben sich jedoch nicht; die Jugendlichen wurden wieder entlassen. Die Höhe des entstandenen Schadens ist noch unklar. Die Bundespolizeiinspektion Magdeburg ermittelt wegen eines versuchten gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr sowie versuchter Körperverletzung.
Einen Tag später, am Samstag, 29. November 2025, gegen 17.40 Uhr, wurde erneut eine S-Bahn am Haltepunkt Halle-Südstadt beworfen. Als der Zug etwa 20 Minuten später den Hauptbahnhof Halle erreichte, stellte die Bundespolizei eine vollständig gesprungene Scheibe direkt hinter dem Führerstand fest. Der Triebfahrzeugführer hatte zuvor beobachtet, wie eine Person aus einer Gruppe heraus einen Stein auf den Zug warf. Vor Ort konnten sechs jugendliche Tatverdächtige festgestellt werden. Die genaue Schadenshöhe wird noch ermittelt. Auch hier führt die Bundespolizeiinspektion Magdeburg Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr sowie Sachbeschädigung.
Nur knapp zwei Stunden nach dem Steinwurf kam es zu einem weiteren Zwischenfall. Gegen 19.15 Uhr wurde ebenfalls im Bereich Halle-Südstadt ein Einkaufswagen auf die Gleise gestellt. Ein Regionalexpress mit rund 200 Fahrgästen konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und kollidierte mit dem Hindernis. Der Lokführer leitete eine Vollbremsung ein, verletzt wurde glücklicherweise niemand. Der Einkaufswagen wurde durch den Aufprall vollständig zerstört und in die Böschung geschleudert. Am Zug entstanden leichte Schäden am Schienenräumer sowie eine Delle am Stoßdämpfer des vorderen Drehgestells. Die Weiterfahrt war nur noch mit maximal 80 km/h möglich. Der Vorfall verursachte erhebliche Auswirkungen auf den Bahnverkehr: 11 Züge verspäteten sich um insgesamt 233 Minuten, vier weitere Verbindungen fielen teilweise aus. Auch in diesem Fall ermittelt die Bundespolizeiinspektion Magdeburg wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.











Gruppe? Kommt mir bekannt vor.
Eigentlich müsste der Stein oder Einkaufswagen zurückprallen und den Verursacher selbst treffen. Haben die Jugendlichen nichts sinnvolleres zu tun?