Barrierefreier Umbau im Händel-Haus: Dachgeschoss wird neuer Ausstellungsbereich für die Jahresausstellung 2026
Im Händel-Haus beginnt ein umfassender Umbau der bisherigen Ausstellungsetage im Dachgeschoss: Die Räume, die bislang Teil der Dauerausstellung waren, werden künftig als barrierefreier Bereich für Sonderausstellungen genutzt. Auf rund 170 Quadratmetern entsteht bis Mitte Mai 2026 eine Präsentationsfläche, die zur Jahresausstellung 2026 Mannsbilder. Too hot to Handel? erstmals öffentlich zugänglich sein wird. Die museale Gestaltung verantwortet Axel Göhre.
Für Stiftungsdirektor Florian Amort ist der Umbau weit mehr als eine bauliche Veränderung: „Die kommende Jahresausstellung markiert einen Aufbruch: Erstmals – und zukünftig dauerhaft – wird das Dachgeschoss des Händel-Hauses als Sonderausstellungsbereich genutzt. Die neuen Räume schaffen nicht nur deutlich mehr Ausstellungsfläche, sondern bieten auch flexible, moderne Möglichkeiten der Präsentation. Das ist ein bedeutender Schritt für die nachhaltige Weiterentwicklung unserer Ausstellungsarbeit. Mit der geplanten Jahresausstellung 2026 Mannsbilder. Too hot to Handel? verfolgt die Stiftung Händel-Haus ein ambitioniertes Ziel: Wir verbinden ein gesellschaftlich hochaktuelles Thema mit der historischen Welt Georg Friedrich Händels und setzen damit ein klares Zeichen für die kulturelle Relevanz, Diskursfähigkeit und Zukunftsfähigkeit unseres Hauses.“
Der Umbau verbessert zugleich maßgeblich die Barrierefreiheit im Händel-Haus. Museumsleiterin Christiane Barth erläutert: „Die Ausstellungsetage im Dachgeschoss des historischen Händel-Hauses war für Rollstuhlfahrende bisher nur teilweise über mobile Rampen erreichbar. Mit dem Umbau wird eine selbstbestimmte Nutzung und Teilhabe an den wechselnden Inhalten des Museums für alle Besucherinnen und Besucher möglich.“
Ausgewählte Exponate, die bislang im Dachgeschoss zu sehen waren, werden in das Wilhelm-Friedemann-Bach-Haus überführt. Dort ergänzen sie künftig die Ausstellung Musikstadt Halle und erweitern deren historische Perspektiven.
Ein bemerkenswertes Objekt für die Jahresausstellung 2026 konnte bereits Ende November in die Sammlung aufgenommen werden: eine Schnupftabakdose des Komponisten Johann Friedrich Lampe (1702–1751) – ein typisches Männeraccessoire der Zeit und beliebtes Geschenk der Aristokratie an Musiker. Lampe stand in engem Kontakt mit Georg Friedrich Händel und wirkte mehrfach in dessen musikalischem Umfeld, sodass das Objekt nicht nur kulturhistorisch, sondern auch biografisch eine unmittelbare Verbindung zur Welt Händels herstellt. Zugleich wird Lampe im Rahmen der kommenden Händel-Festspiele im Juni 2026 musikalisch neu zu entdecken sein.
Der Umbau wird durch Mittel der Sozialagentur des Landes Sachsen-Anhalt ermöglicht. Die Förderung erfolgt im Rahmen des Landesaktionsplans „einfach machen – Unser Weg in eine inklusive Gesellschaft“, der die Umsetzung des Übereinkommens der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen unterstützt.











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