Kohl statt Bananen und Käfer im Karton: Die große tierische Bescherung auf dem halleschen Reilsberg
Während zu Hause die Aufregung stieg und das Warten auf den Weihnachtsmann fast unerträglich wird, herrschte am Heiligabend im halleschen Bergzoo geschäftiges Treiben. Bei der traditionellen „Tierischen Bescherung“ verkürzten sich viele Familien die Zeit, indem die Kinder selbst zu Weihnachtsengeln für die Zoobewohner wurden. Schon am Vormittag füllte sich der Zoo mit kleinen Helfern. Die Mission: Überraschungspakete für Schimpansen, Tiger und Co. basteln. Bewaffnet mit Kartons und reichlich Holzwolle machten sich die Kinder ans Werk, um die Leckereien geschickt zu verstecken. Doch was genau landet eigentlich auf dem Gabenteller der Tiere?
Die Geschmäcker im Zoo sind verschieden, das wurde beim Befüllen der Päckchen schnell klar: Für die flinken Erdmännchen gab es eine besondere Delikatesse – in den Paketen warteten proteinreiche Käfer und Larven darauf, „erbeutet“ zu werden. Die Elefanten durften sich über eine vitaminreiche Dekoration freuen. Ganze Tannenbäume wurden mit Orangen, Äpfeln, Möhren und Kohl geschmückt. Das Beste daran: Nach dem „Abschmücken“ wurde der Baum direkt als ballaststoffreicher Snack mitverspeist. Für die Löwen und Tiger versteckten die Kinder saftige Fleischbrocken in den mit Holzwolle gepolsterten Kartons. Interessantes lernten die Besucher bei den Menschenaffen. Wer dachte, Schimpansen bekämen haufenweise Bananen, irrte. In der Natur ist das Obst in Afrika deutlich weniger süß als unsere Zuchtsorten. Um die Gesundheit der Tiere zu schützen, füllten die Kinder die Pakete stattdessen mit Chinakohl, Mohrrüben und Lauch.
Mehr als nur ein Snack: Spiel und Beschäftigung
Die tierische Bescherung, an der auch Löffelhunde, Fjäll-Rinder, Steinschafe, Esel, Keas und Berberaffen teilnahmen, ist weit mehr als eine Fütterung. Sie ist eine Form des sogenannten „Enrichments“. Da die Tiere ihre Nahrung nicht einfach auf dem Silbertablett serviert bekommen, müssen sie Geschicklichkeit beweisen, die Kartons zerreißen oder die Leckereien aus Ritzen angeln.
Als die Kinder gegen Mittag den Heimweg antraten, waren sie nicht nur um ein Erlebnis reicher, sondern auch bereit für ihre eigene Bescherung – während die Zootiere noch genüsslich mit ihren Geschenken beschäftigt waren.




















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