Abbau von Zirkus Klatschmohn: das sagt die Stadt
Bis Montag muss der Zirkus Klatschmohn sein Zirkuszelt auf dem Roßplatz abbauen, so sieht es eine Verfügung der Stadtverwaltung vor. Am Freitag hat Baudezernent Uwe Stäglin das Vorgehen noch einmal verteidigt.
„Bis zur Rechtskraft des B-Plans ist als Grundbedingung sicherzustellen, dass für die Nutzerinnen und Nutzer der Zirkus-Angebote ein Versicherungsschutz besteht“, so Stäglin. „Da kein Nachweis vorlegt wurde, erfolgte die Nutzungsuntersagung und das Setzen der Frist zur Räumung zum 18. Juni 2018.“ Zirkuschef Jürgen Wiehl sagte, man habe der Stadt am 23. Mai erstmals die Versicherungsbestätigung vorgelegt. „Seitdem gab es zwei Nachforderungen des Dezernenten zur Versicherungsbestätigung, die aber immer wieder erfüllt wurden. Alle die bei uns im Zelt trainieren und sind vollumfänglich haftpflicht- und unfallversichert“, so Wiehl. So steht es auch in einem Schreiben der ARAG-Versicherung, die uns vorliegt. Stäglin ist jedoch der Auffassung, dass der Verein nicht ausreichend Unterlagen einreicht hat. „Eine auf die bauordnungsrechtliche Situation bezogene Aussage der Versicherung liegt vom Verein eingereicht erst seit gestern Abend vor“, sagt der Baudezernent.
Wie Stäglin weiter sagt, stehe man fortlaufend unter Einbeziehung eines Stadtratsmitgliedes in Kontakt mit dem Verein und habe ihn auch bei der Aufstellung eines Bebauungsplans beraten. „Ziel ist eine Regelung, die sowohl bauordnungsrechtlich als auch zivilrechtlich für die Phase bis zur Rechtskraft des B-Plans vertretbar ist.“ Der Verein braucht diesen Plan, um dann ein festes Zelt aus Stahl und Holz bauen zu können. Der Aufstellungsbeschluss kommt im September in den Stadtrat
Im vergangenen Jahr habe man dem Verein sogar die Fläche am Sportdreieck als Option, das Zelt wieder als Fliegender Bau aufzustellen, angeboten, so Stäglin. Zirkuschef Jürgen Wiehl spricht dagegen davon, man habe dem Verein die Fläche des ehemaligen Planetariums angeboten. Der sei möglicherweise kontaminiert, habe keinerlei öffentliche und automäßige Verkehrsanbindung, so Wiehl, liege zudem Hochwassergebiet. Ein Umzug des Zeltes dauere zudem etwa eine Woche und koste den Verein mindestens 5.000 Euro. „Ist also nicht möglich und auch nicht sinnvoll“, so Wiehl. „Wir machen seit Jahren unsere Arbeit ordentlich uns sinnerfüllt, monatlich prüft ein Zeltmeister unser Zelt, jährlich prüft der TÜV und immer ohne jegliche Beanstandung. Das ist bei einem Zelt eigentlich nur alle drei Jahre notwendig.“
„Wir machen weiter unsere Arbeit“, stellt Wiehl nun klar. Der Verein denkt also nicht daran, am 18. Juni die Segel zu streichen. „Wir sorgen für maximale Sicherheit. Wir bringen alle erforderlichen Unterlagen immer fristgerecht. Wir machen Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Zirkus glücklich und geben Ihnen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung.“
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