Absichtserklärung für Radschnellweg zwischen Halle und Leipzig unterschrieben
Zwischen Halle und Leipzig soll ein Radschnellweg entstehen. Am Montag wurde dafür die Absichtserklärung unterschrieben.16 Trassenvarianten wurden im Vorfeld untersucht. Am Ende bleiben 3 Vorzugsvarianten übrig, je nach Führung kosten diese 36 bis 46 Millionen Euro. Es bestehe ein großes Nachfragepotenzial, ist das Ergebnis einer Potenzial- und Machbarkeitsstudie im Auftrag der Metropolregion Mitteldeutschland und der beiden Städte Halle und Leipzig.
„Mit dem geplanten Radschnellweg zwischen Halle (Saale) und Leipzig wollen wir ein innovatives Angebot für die klimafreundliche Pendlermobilität zwischen den beiden eng verflochtenen Städten realisieren. Insbesondere die Anbindung der wachsenden Gewerbegebiete rund um den gemeinsamen Flughafen Leipzig/Halle bietet die Chance, tausende Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für den Umstieg auf das Fahrrad auf ihrem täglichen Arbeitsweg zu gewinnen“, erklärt Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig und 1. Vorsitzender der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland.
„Mit dem ersten ostdeutschen Radschnellweg zwischen unseren beiden Städten wollen wir ein Signal für das Zusammenwachsen in der Metropolregion Mitteldeutschland setzen und ein deutschlandweites Leuchtturmprojekt zur Förderung des Radverkehrs etablieren. Mit der jetzt vorliegenden Machbarkeits- und Potenzialanalyse haben wir den Grundstein für das länderübergreifende Vorhaben gelegt, dass wir nun gemeinsam mit den Partnern und den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort voranbringen wollen“, betont Dr. Bernd Wiegand, Oberbürgermeister der Stadt Halle (Saale) und Vorstandsmitglied der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland.
In Halle schlagen die Planer die Route vom Hauptbahnhof über die Delitzscher Straße und weiter über Kanenaer Weg und Alte Schmiede nach Kanena vor. Etwa 2000 Radler am Tag würden diese Verbindung nutzen, so die Berechnungen der Planer. 8,1 Millionen Euro würde die rund 4,6 Kilometer lange Trasse kosten. Der Kanenaer Weg soll dabei eine Fahrradstraße werden, der Asphaltbelag wird erneuert. An der Querung der Europachaussee ist eine Brücke nötig. Im Ortsteil Kanena werden dann die Straßen Zum Planetarium und Schkeuditzer Straße zu Fahrradstraßen.
Ab der halleschen Ortsgrenze gibt es dann verschiedene Vorschläge zur Trassenführung. Eine führt von Kanena aus nach Osmünde, Schwoitzsch und Beuditz, von Kanena nach Benndorf, Schwoitzsch und Beuditz sowie von Kanena nach Benndorf, Gröbers und Großkugel. Von dort geht es jeweils entlang der S-Bahn-Trasse weiter nach Schkeuditz und Leipzig. Je nach Führung beträgt die Länge zwischen 35,6 und 36,6 Kilometer. Rund anderthalb Stunden Fahrzeit werden für die Gesamtstrecke berechnet.
Mit Gesamtkosten von 34,9 Millionen Euro wäre die Führung über Osmünde am günstigsten, die Führung über Benndorf und Schwoitzsch würden 35,3 Millionen Euro verschlingen. Für die Variante über Gröbers wird von Baukosten von 46,1 Millionen Euro ausgegangen.
Das länderübergreifende Vorhaben wird durch eine Steuerungsgruppe unter Federführung der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland koordiniert. Zu den Mitgliedern des Gremiums gehören Vertreter der Städte Leipzig, Halle (Saale), Schkeuditz und der Gemeinde Kabelsketal, der Landkreise Nordsachsen und Saalekreis, des Planungsverbandes Westsachsen und der Regionalen Planungsgemeinschaft Halle, des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes (MDV) sowie des ADFC Sachsen-Anhalt und des ADFC Leipzig.










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