Anstieg der Hochbaukosten bei Baugenehmigungen in Sachsen-Anhalt um 47,9 Prozent
Bauen in Sachsen-Anhalt wird immer teurer. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 5.098 Bauvorhaben. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, stellte dies einen Zuwachs um 10,1 % zum Vorjahr dar. Die geplanten Baukosten kletterten auf 2 250,8 Mill. EUR und legten damit um 47,9 % zu. Dies war der höchste Wert der letzten 10 Jahre.
Die veranschlagten Kosten im Wohngebäudebereich stiegen mit 22,4 % (1 020,4 Mill. EUR) weniger kräftig als im Nichtwohngebäudebereich (+78,6 % auf 1 230,4 Mill. EUR).
Auf Wohngebäude entfielen 4 186 Baugenehmigungen (+9,1 %), wovon 2 730 (+8,9 %) neu errichtetet wurden. Die darin insgesamt geschaffenen Wohnungen beliefen sich auf 5 882 (+16,6 %). Die in Nichtwohngebäuden geschaffenen 29 Wohnungen fielen hingegen kaum ins Gewicht.
Die mit Abstand dominante Wohngebäudeform blieb das Haus mit einer Wohnung. 91,6 % (2 500) aller Baugenehmigungen im Neubau entfielen auf diese Gebäudeform. Wohnheime wurden im vorigen Jahr gar nicht genehmigt.
Im Nichtwohngebäudebereich war bei sogenannten Warenlagergebäuden eine markante Entwicklung zu beobachten. Obwohl mit 133 genehmigten Bauvorhaben 10,7 % weniger als 2019 erfasst wurden, verdoppelte sich deren Nutzfläche auf 609 270 m2 . Die geplanten Kosten stiegen sogar um über das Vierfache auf 424,9 Mill. EUR. In diesem Bereich sind offensichtlich einige Großvorhaben im Entstehen. Diese liegen vor allem in den beiden kreisfreien Städten Magdeburg und Halle (Saale).
Das ist deutlich über Inflation. Insbesondere die Regelungswut kostet und kostet. Und Alle außer der FDP wollen das noch weiter treiben, wundern sich aber das Mieten steigen und Wohnraum knapp wird, oder Firmen lieber im Ausland bauen. Auch Fachkräftemangel schlägt durch, man muß erstmal Firmen finden, für kleinere Aufträge gibt es kaum welche.
Als Sanierungsbetroffener möchte ich mehrfach wiedersprechen. Es wird alles rausgerissen was vorher Jahrzehnte hielt und mit viel Putz und Gipskarton „neu gemacht“. Und der teuersten Posten im Bau ist die Arbeitskraft, und verputzen mit das Zeitintensivste Gewerk.
Apropos Arbeitskraft: weil wir Menschen auf dem Bau Jahrzehnte lange beschissen bezahlt haben, will niemand mehr dort arbeiten. Jetzt endlich werden angemessen Löhne gezahlt.
Zweiter Kostenfaktor sind die Materialien. Und wenn Sand und Stahl immer knapper werden kenne diese Preise auch zukünftig nur eine Richtung…. Allein Baustahl ist in den letzten vier Wochen 20% teurer geworden. Wir müssen halt wieder lernen mit nachwachsenden oder wiederverwendbaren Baustoffen zu bauen.
Wo war jetzt der Kostentreiber Regulierung?