Anwohner protestieren im Stadtrat gegen das Hasi
Seit Wochen läuft die Diskussion um das Hasi in der Hafenstraße. Immer wieder hieß es von der Verwaltung in Ausschuss-Debatten, es würden keine Probleme mit Anwohnern existieren. Doch in der Bürgerfragestunde des Stadtrats haben sich mehrere Anwohner zu Wort gemeldet und gegen das Projekt.
Doch zunächst meldete sich Stephan Schirrmeister, Vorsitzender des Vereins „Haushalten Halle“, der sich um leerstehende Baudenkmale kümmert, zu Wort und sprach sich für das Projekt aus. Er verfolge die Debatte um das Hasi und kritisiert eine unsachliche Debatte. OB Wiegand sagte, es sei eine Abwägung zwischen zur Verfügung stehenden Räumen und den Interessen der Stadtplanung zu treffen.
Eine Anwohnerin der Hafenstraße beschwert sich über das Hasi, fordert Gerechtigkeit. Hausbesetzung sei eine Straftat. Sie will wissen, wie lange die Stadt den ungesetzlichen Zustand dulde. OB Wiegand sagte, der Eigentümer sei verantwortlich und nicht die Stadt. Der Aufsichtsrat habe einen Gestattungsvertrag genehmigt, weshalb
Wolfgang Schulz spricht für seinen Sohn, dem ein Haus gegenüber der Hasi gehört, jedoch aus dienstlichen Gründen verhindert ist. Die Bewohner dieses Hauses würden sich durch die Nutzer des Hasi belästigt fühlen. Das Haus in der Hafenstraße habe er in der Hoffnung erworben, dass das Gebiet entwickelt wird. Jetzt fühle er sich durch das Hasi getäuscht. Bis in die frühen Morgenstunden gebe es Konzerte, mit Fackeln werde auf dem Dach getanzt. „Das sind alles Dinge, die sich in einem Wohngebiet nicht gehören.“ Bürger würden auch von Nutzern des Hasi bedroht.
Christina Weise spricht sich ebenfalls gegen das Hasi aus. Sie erkundigt sich zur Belastung des Geländes mit Schadstoffen und den Kosten der Beseitigung. Es habe 1992 ein erstes Gutachten gegeben, weitere seien erfolgt. Sie meinte, offenbar nehme niemand die Umweltbelastung ernst. Das Risiko sei von der OB Wiegand verweist auf ein Gutachten, wonach das Risiko der Kontamination überschaubar sei.
Elvira Döring ist seit elf Jahren Anwohnerin der Hafenstraße. Wie wolle es die Stadt erklären, dass ein Verein gefördert werde, der sich ein Gebäude durch Hausbesetzung angeeignet habe, Vereine für Sport und Kinder jedoch um ihre Existenz kämpfen. „Wo bleibt da die Gerechtigkeit, wenn eine illegale Aktion gefördert wird.“ OB Wiegand erklärt noch einmal, es liege keine Illegalität mehr vor.
Renate Deparade ist Nachbarin des Hasi. „Wir fühlen uns belästigt“, sagte sie. „Wir fühlen uns auch unwohl.“ Sie erkundigt sich, ob es alternative Standorte geben würde. Laut OB Wiegand habe man zahlreiche Standorte geprüft, die vom Verein abgelehnt wurden.
Cornelia Veit ist EIgentümerin eines Grundstücks in der Hafenstraße. Schon vor zwei Jahren habe sie gefragt, ob denn „gleiches Recht für alle gilt“, das gelte zum Beispiel für Baugenehmigungen. Eine Nutzungsgenehmigung durch die Stadt halte sie für zweifelhaft. Die Stadt sei diesbezüglich ein schlechter Ansprechpartner. „Warum tun Sie uns als Eigentümer das an. Warum gefährden Sie unsere Existenz für das Freizeitverhalten weniger?“ Weil Frau Veit schon gegen die Stadt klagt, gibt es keine Antwort der Stadt. „Ersten mag ich diesen Ton nicht“, sagte OB Wiegand. „Sie haben Klage eingereicht. Von daher warten Sie das Gerichtsverfahren ab.“
Tino Deparade geht auch noch mal auf das Hasi ein. Die Hausbesetzung sei eine Straftat gewesen. Das Hasi biete einen Raum für Autonome und Gewalttäter. Es seien Reisen zum G20-Gipfel organisiert worden. Er beklagt Flaschenwürfe und das Abbrennen von Bengalos. Zudem sei der Schlachtrufe der „Chaoten“ vom G20-Gipfel „Anticapitalista“ zu hören gewesen. Er glaube nicht, dass der Verein sich kpnftig an Regeln halten werden. An den Rat appellierte er, dass diese auch über die Lebensqualität der Anwohner entscheide. OB Wiegand meinte, er unterstütze Vereine, die sich für ein vielfältiges Leben einsetzen. Ihm sei nicht bekannt, dass vom capuze e.V. Straftaten ausgehen.
Janine Bremer wohnt mit ihrer Familie seit 12 Jahren in der Hafenstraße, fühlt sich durch das Hasi in ihrer Lebensqualität beinträchtigt und auch bedroht. Sie traue sich nicht auf die Strßae, wenn vermummte Gestalten vor dem Haus lauern. Das Ordnungsamt sei oft nicht erreichbar oder fühle sich nicht zuständig. Wiegand meinte nur, Polizei und Ordnungsamt seien erreichbar. Es habe keine Auffälligkeiten gegeben, meinte er. Es liege nichts konkretes vor. Er bot der Anwohnerin an, Wiegand persönlich anzurufen. „Kommen Sie dann nachts um drei?“, fragte Sie. „Ich bin immer erreichbar“, so Wiegand.
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