Apothekerkammer Sachsen-Anhalt warnt: Die wirtschaftliche Situation der Apotheken wird immer prekärer

Lieferengpässe verursachen nur noch Arbeit und benötigen enorm viel Zeit. Dieses nimmt aber niemand wahr, wer nicht unmittelbar im Apothekenalltag beschäftigt ist. „Ich habe gerade immense Probleme, für Organtransplantierte lebenswichtige Arzneimittel zu bekommen, die eine Herpesinfektion vermeiden sollen. Ein nicht lieferbares Arzneimittel kann ich dann international einkaufen. Dafür muss ich jedoch zuerst drei Angebote von unterschiedlichen Importeuren einholen. Dann nehme ich das preiswerteste, muss es aber zuvor auch noch von der Krankenkasse absegnen lassen. Dieser Vorgang ist sehr bürokratisch und dauert bis zu 14 Tage. Manche Patienten sind dann leider zwischenzeitlich unversorgt. Wenn ich das Medikament nicht zeitnah organisieren kann, könnte es also passieren, dass das Organ wieder abgestoßen wird. Das darf einfach nicht sein. Hier muss eine Apotheke mehr Freiheiten bekommen“, beklagt Grit Enke-Schwarze, Inhaberin der Bären-Apotheke in Sangerhausen eine für sie unzumutbare Versorgungssituation. SPD-Bundestagsabgeordnete Kathrin Budde griff eine Einladung der auch im erweiterten Vorstand des Landesapothekerverbands Sachsen-Anhalt (LAV) tätigen Apothekerin auf und besuchte sie in ihrer Kleinstadtapotheke, um sich vor Ort die vielen Probleme erklären zu lassen.
Neben den akuten Lieferengpässen ging es auch um Aufklärung, was die angedachte Strukturreform aus dem Bundesgesundheitsministerium für die Apotheken bewirken könnte. „Diese angedachten Filialapotheken nutzen niemanden. Sie helfen uns auch nicht, die bestehenden Versorgungsprobleme zu lösen. Wir brauchen dringend ein Notprogramm, was zumindest erst einmal für einen Inflationsausgleich sorgt, damit wir wieder eine wirtschaftliche Basis erhalten. Dann könnten wir endlich unsere Mitarbeiter ordentlich bezahlen und hätten genügend Fachpersonal, um benötigte Arzneimittel zu besorgen. Momentan jedoch verbleibt bei mir ein Gehalt unterhalb meiner Angestellten übrig. Da läuft jetzt eine Menge schief, denn die Risiken trage ich ganz allein. Die Einnahmesituation muss sich dringend verbessern“, klärt Enke-Schwarze die Bundespolitikerin auf. Sie sucht darum den direkten Kontakt zur Politik, um hier baldmöglichst Lösungen zu generieren.
Enke-Schwarze warb auch dafür, die gelockerten Arzneimittel-Austausch-Regelungen aus der Corona-Pandemie zu verstetigen und die Regressforderungen der Krankenkassen zu zügeln. „Ich weiß, dass Apotheken zur existenziellen Gesundheitsversorgung gehören. Darum ist mir der intensive Austausch auch sehr wichtig. Ich werde das Gespräch mit unseren Gesundheitspolitikern der Bundestagsfraktion suchen und ihnen Ihre Probleme näher bringen“, versprach Kathrin Budde. Auch bat sie darum, sie weiterhin bei bestehenden Fragen und Problemen zu informieren. Denn aus ihrem Wahlkreis heraus könne sie die Apothekenthemen in Berlin anbringen. „Darum sind mir diese Gespräche auch immer sehr wichtig.“
Eine Apothekerin ,die keine Einkommensmillionärin ist , welch ein trauriges , berührendes Schicksal. Ich bete für sie u. stelle eine Kerze für sie in der Kirche auif.
Wo ist denn die von Herr Lauterbach gepriesene Landesproduktion?
Wieviel Apotheken Sangerhausen hat, weiß ich nicht, brauch ich auch nicht zu wissen.
Aber wieviele hat Halle? Was ist die kürzeste Entfernung zwischen zwei Apotheken?
Laut google Maps liegen die Luther Apotheke und die Johannes Apotheke beispielsweise nur 300m auseinander. Die Kohlschütter Apotheke liegt nur knapp 100m von der Kronen Apotheke entfernt … also wir sind schon sehr gut ausgelastet mit Apotheken.
Gespräche suchen und den Politikern die Probleme näher bringen…das ist doch wie immer, es wird in der Politik schön viel gelabert damit alle sehr beschäftigt wirken und auf ihrem Posten weiterhin bezahlt werden. Und beschlossen oder geändert wird am Ende wieder nichts. Kein Wunder wenn immer mehr Bürger aufstehen und gegen die Politik rebellieren. Wird Zeit dass die da oben nicht immer nur reden, sondern endlich mal zeitnah und sinnvoll handeln.
Anscheinend hat in diesem Forum niemand wirklich verstanden um was es geht. Es gibt eine grosse Zahl von Menschen die auf eine kurzen Weg zur Apotheke angewiesen sind und ebenso darauf ihre Medikamente zeitnah zu bekommen. Die Konkurrenz der Internetapotheken ist groß. Beratungszeiten zu Medikationen werden nicht bezahlt (gut so) aber der Verdienst einer Apotheke am Verkauf eines Medikamentes liegt im Cent – Bereich. In Apotheken arbeiten spezialisierte und hochqualifizierte Fachkräfte (Pharmazeuten machen drei Staatsexamen) deren Wissen für die medizinische Versorgung unerlässlich ist. Dieser Infrastruktur droht jetzt eine massive Einschränkung durch wirtschaftliche Verluste. Aber das interessiert ja erst wenn es Ernst wird.
Die 5 Euro Zuzahlung gilt schon seit 20 Jahren. An allen anderen Orten haben sich die Kosten für die Konsumenten vervielfacht. Hier nicht. DAs ist dem Grunde nach gut aber etwas mehr Geld darf es dann schon mal kosten.
Die meisten Medikamente sind Fertig-Arzneimittel. Die zu verwalten und für den Patienten zusammenzustellen, könnten auch Helfer oder Roboter übernehmen. Die müssen natürlich von Fachkräften ‚angelernt‘ werden.
Ja, die armen Apotheker… Ich bete und hoffe inständig, dass mein Apotheker weiterhin in der Lage ist, seinen E-Porsche unterhalten kann. Es wäre wirklich besorgniserregend. Vielleicht helfen ja weitere Streiks?
Ein Duden würde dir schon was bringen.
Als Selbständiger kann er „streiken“, aber nicht für höhere Einkommen. Da muß er selbst für sorgen. Es ist dann auch kein Streik, sondern nur einen simple Arbeitsverweigerung, die ihn selbst schädigt.
Ach so, die Apotheker dürfen selbst bestimmen was sie in Rechnung stellen und ihre Preise selbst festlegen.
Ja wer kennt ihn nicht den großen Apotheken Preis Check, macht doch jeder, bevor er eine Apotheke aufsucht.
Da ist er wieder der Jahrelange Lehrermangel in Halle, hat deutlich sein spuren hinterlassen.
Es gibt Preisspannen, Zuschläge und freie Preisgestaltung.
Wenn Apotheker weniger verdienen , haben sie einen kleineren CO2 -Fußabdruck – das ist das beste , was passieren kann.
Die meisten Medikamente sind Fertig-Arzneimittel. Die zu verwalten und für den Patienten zusammenzustellen, könnten auch Helfer oder Roboter übernehmen. Die müssen natürlich von Fachkräften ‚angelernt‘ werden.