Arbeitslosenzahlen in Sachsen-Anhalt im Dezember angestiegen

Im Dezember waren 74.053 Sachsen-Anhalter offiziell arbeitslos gemeldet, das sind 2.861 mehr als im November, aber 9.241 weniger als vor einem Jahr. Damit ist es der niedrigste Dezember-Wert seit der Wende. Die Quote liegt bei 6,7 Prozent.
In Halle sind 9.606 Menschen arbeitslosen, 98 mehr als im November und 1.020 weniger als vor einem Jahr. Mit 8,1 Prozent die die Quote über dem Landesdurchschnitt.
Im Ländervergleich lag die Arbeitslosenquote in Sachsen-Anhalt gleichauf mit Nordrhein-Westfalen und unter den Quoten von Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Bremen.
Nicht in der offiziellen Quote sind die Personen beispielsweise in Maßnahmen und Weiterbildungen, das sind 30.500 Menschen, und die 7.500 Kurzarbeiter.
Zahl der Langzeitarbeitslosen steigt leicht
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Dezember 2021 saisonbedingt erstmals seit April wieder angestiegen. So waren im Berichtsmonat 31.400 Männer und Frauen länger als ein Jahr ohne Arbeit und galten daher als langzeitarbeitslos. Das waren 300 mehr als im November 2021 und 100 weniger als im Dezember 2020. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen beträgt in Sachsen-Anhalt 42,4 Prozent. Vor einem Jahr lag der Anteil bei 37,9 Prozent.
Arbeitsmarkt kommt weiterhin vergleichsweise glimpflich durch die Krise
„Der Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt zeigt sich weiterhin sehr robust. Der aktuelle Anstieg der Arbeitslosigkeit ist vor allem auf das typische Saisonmuster zum Jahresende zurückzuführen. So kommt es um diese Jahreszeit in der Regel verstärkt zu Freisetzungen in den Außenberufen. Arbeitgeber halten sich in den Wintermonaten insbesondere in diesen Berufsgruppen bei Neueinstellungen zurück. Trotz der saisonbedingten Zurückhaltung, zeigt sich insgesamt weiterhin ein gestiegener Bedarf an Fachkräften. So sind derzeit 3.900 freie Stellen mehr gemeldet als noch vor einem Jahr. Die Fachkräftesicherung bleibt damit eine der großen Herausforderungen für Unternehmen in Sachsen-Anhalt. Aus diesem Grund steigt auch der Bedarf an Kurzarbeit. Er zeigt, dass Unternehmen trotz der pandemiebedingten Einschränkungen und Auswirkungen an ihren Fachkräften festhalten. Es ist davon auszugehen, dass die Entwicklung der Arbeitslosigkeit auch in den kommenden Monaten dem typischen Saisonmuster folgt und nach einem weiteren Anstieg im Winter dann im Rahmen der Frühjahrbelebung wieder zurückgeht“, erklärte Markus Behrens, Chef der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.
„Für die nächsten Monate ist laut unseren Arbeitsmarktexperten saisonbereinigt eine leicht steigende Arbeitslosigkeit zu erwarten. Die Omikron-Variante kann die Coronakrise weiter verlängern. Für den Personenkreis der Langzeitarbeitslosen ist das kritisch hinsichtlich eines Wiedereinstieges in den Arbeitsmarkt. Insgesamt wird der regionale Arbeitsmarkt aber auch bei zeitweisen Einschränkungen nicht einbrechen, viele Unternehmen werden in der angespannten Fachkräftesituation ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten,“ so Simone Meißner Chefin der Arbeitsagentur in Halle (Saale).
Einstellungen und Entlassungen
5.100 Menschen meldeten sich im Dezember aus einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt arbeitslos. Das waren etwa 700 mehr als im Vormonat und 200 weniger als vor einem Jahr. Die meisten Arbeitslosmeldungen von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kamen aus den wirtschaftlichen Dienstleistungen (700), gefolgt vom Bereich Arbeitnehmerüberlassung und dem Handel (je 600) und dem verarbeitenden Gewerbe und dem Baugewerbe (je 500). 3.400 arbeitslose Männer und Frauen fanden eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt, das waren 600 weniger als im Vormonat und 300 weniger als im Dezember 2020. Die Arbeitgeber meldeten im Berichtsmonat über 3.600 neue Stellen, das waren 500 weniger als im Vormonat und knapp 100 weniger als vor einem Jahr. Rund 19 Prozent der neu gemeldeten Stellen kamen aus dem Bereich der Zeitarbeit, über 12 Prozent jeweils aus dem Handel und den qualifizierten Unternehmensdienstleistungen, weitere 12 Prozent aus dem verarbeitenden Gewerbe und jeweils Prozent aus dem Gesundheits- und Sozialwesen sowie der öffentlichen Verwaltung.
Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Jahresvergleich gestiegen
Stand Oktober waren laut Hochrechnung in Sachsen-Anhalt 809.400 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 300 weniger als im September 2021 und über 5.900 mehr als im Oktober 2020.
Kurzarbeit: Anzeigen und realisierte Kurzarbeit
Die Arbeitsagenturen registrierten im Dezember über 900 Anzeigen für etwa 7.500 Beschäftigte. Im November waren es noch rund 300 Anzeigen für 3.200 Beschäftigte gewesen. Besonders betroffen war im Berichtsmonat die Gastronomie mit 360 Anzeigen für 2.300 Mitarbeiter, der Bereich Beherbergung mit 120 Anzeigen für 1.500 Mitarbeiter und der Einzelhandel mit 70 Anzeigen für 300 Mitarbeiter. Betrachtet man die tatsächlich realisierte Kurzarbeit, so waren nach ersten Hochrechnungen im September 2021 15.000 Beschäftigte in 2.200 Betrieben in Kurzarbeit. Rein rechnerisch waren damit im September 1,9 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in SachsenAnhalt von Kurzarbeit betroffen. Im August 2021 waren hochgerechnet noch 1,7 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von Kurzarbeit betroffen gewesen.
Unterbeschäftigung im Monatsvergleich leicht gestiegen
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit nicht als arbeitslos zu zählen sind. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im Dezember 2021 bei 104.600. Das waren knapp 700 mehr als im Vormonat und 11.900 weniger als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote lag wie bereits im Vormonat bei 9,2 Prozent.
Grundsicherung („Hartz IV“) – Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten geht weiter zurück
Im Dezember haben etwa 60 Selbstständige Anträge auf Grundsicherung neu bewilligt bekommen, 30 mehr als im Vormonat. 300 Menschen haben im Dezember Grundsicherungsleistungen neu bewilligt bekommen, weil sie mit ihrem Einkommen aus abhängiger Beschäftigung den Lebensunterhalt nicht decken konnten. Das waren etwa 20 mehr als im November. Die Jobcenter in Sachsen-Anhalt betreuten im Berichtsmonat insgesamt 121.500 erwerbsfähige Leistungsberechtige. Das waren 800 weniger als im November und 9.900 weniger als vor einem Jahr.Kurz-Bilanz 2021: Durchschnittlich 5.000 Arbeitslose weniger als 2020 – Arbeitgeber bieten 5.600 Jobs mehr an als im Vorjahr – Weniger Menschen auf „Hartz-IV“ angewiesen – höchste Inanspruchnahme Kurzarbeit im Februar
Nach dem (Arbeitsmarkt)-Schock im 1. Pandemiejahr ist die Arbeitslosigkeit im Jahr 2021 nach dem Winterlockdown wieder stark gesunken. Im Jahresdurchschnitt waren in Sachsen-Anhalt 81.100 Männer und Frauen ohne Arbeit. 2020 waren im Jahresschnitt 86.100 Menschen arbeitslos, im Jahr 2019 hatte die durchschnittliche Zahl der Arbeitslosen bei 80.600 gelegen. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag 2021 bei 7,3 Prozent, 0,4 Prozentpunkte niedriger als 2020. Im Jahr 2019 hatte die Arbeitslosenquote im Schnitt bei 7,1 Prozent gelegen. Die Arbeitskräftenachfrage hat sich ebenfalls positiv entwickelt. So meldeten Arbeitgeber den Arbeitsagenturen insgesamt 50.600 neue Arbeitsstellen, das waren 5.600 mehr als 2020. Insgesamt waren 2021 im Schnitt 21.000 gemeldete Stellen im Bestand. 2020 waren im Schnitt 18.800 offene Stellen gemeldet gewesen. Während die Zahl der Arbeitslosen 2020 anstieg, ist die Zahl der Menschen, die auf „Hartz-IV-Leistungen“ angewiesen waren auch im „Corona-Jahr“ im Vergleich zu den Vorjahren gesunken. Auch im Jahr 2021 wurden in Sachsen-Anhalt, mit rund 128.700 erwerbsfähigen Leistungsberechtigten, weniger Menschen von den Jobcentern betreut, 2020 waren es im Schnitt 138.600. Die Inanspruchnahme der Kurzarbeit erreichte den Höchstwert 2021 im Februar mit 10.600 Betrieben und 67.500 Beschäftigten und flachte danach immer mehr ab.
Völlig uninteressant. Wir müssen das Klima retten, sagen alle.
Wirklich wie jedes Jahr in den Wintermonaten angestiegen? Das interessiert doch keinen Menschen mehr. Interessant wird die Arbeitsmarktlage ab April 2022, wenn nicht geimpftes Pflegepersonal oder Examinierte Krankenschwestern ihren Job im März verlieren. Wenn diese ganzen 2 G Läden schließen müssen , Kneipen, Bars usw. Dann werden 2023 die Arbeitslosenzahlen interessant.