Arbeitsmarktbericht für Oktober 2021
In Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Arbeitslosen gesunken. 73.217 Menschen waren offiziell ohne Job. Das sind 2.436 weniger als im September und 10.286 weniger als vor einem Jahr. Nimmt man noch die Menschen zum Beispiel in Maßnahmen dazu, gelten 105.717 Menschen als „unterbeschäftigt“. Die landesweite Quote liegt bei 6,6 Prozent.
In Halle (Saale) sind 9.826 Personen arbeitslos gemeldet. 701 weniger als im September und 1.186 weniger als vor einem Jahr. Die Quote liegt bei 8,3 Prozent.
„Der Arbeitskräftebedarf im Agenturbezirk bleibt hoch. Unsere Arbeitsmarktexperten gehen davon aus, dass die Arbeitslosigkeit weiterhin leicht sinken wird in den nächsten Monaten. Nach der eineinhalb Jahre anhaltenden Krise haben wir im Bereich der Langzeitarbeitslosigkeit aktuell die größten Herausforderungen. Gerade für diese Zielgruppe sind besondere Hilfen wie bspw. Qualifizierungs- und Trainingsmaßnahmen besonders zielführend, um im Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen “, so Simone Meißner, Chefin der Hallenser Arbeitsagentur.
Der Rückgang in Sachsen-Anhalt liegt bei 3,2 Prozent im Vormonatsvergleich bei der Arbeitslosenzahl. Die Arbeitslosenquote lag mit 6,6 Prozent leicht unter dem Niveau des Vormonats. Damit setzt sich auch im Oktober der Rückgang der Arbeitslosigkeit fort und entspricht dem üblichen Saisonmuster. Im Vergleich mit dem Vor-Pandemie-Jahr 2019 ist der Rückgang sogar deutlich stärker ausgeprägt. So reduzierte sich die Zahl der Arbeitslosen im Oktober 2019 im Vormonatsvergleich nur um knapp 860 (-1,1 Prozent). Die Arbeitslosigkeit liegt aktuell weiter unter dem Vorkrisenniveau: Im Oktober 2019 waren 74.900 Arbeitslose gemeldet, also rund 1.700 mehr als im aktuellen Berichtsmonat. Die Arbeitslosenquote in Sachsen-Anhalt liegt im Ländervergleich unter den Quoten von Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Berlin und Bremen.
Zahl der Langzeitarbeitslosen geht im Vergleich zum Vormonat weiter zurück – Anteil steigt weiter an: Die durch die Krisenfolgen im Verlauf des Jahres 2020 und zu Beginn des Jahres 2021 gestiegene Zahl der Langzeitarbeitslosen ist – wie bereits in den Vormonaten – im Oktober weiter gesunken. So waren im Berichtsmonat 31.900 Männer und Frauen länger als ein Jahr ohne Arbeit und galten daher als langzeitarbeitslos. Das waren 900 weniger als im September 2021, aber 1.300 mehr als im Oktober 2020. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen beträgt in Sachsen-Anhalt 43,5 und damit 0,2 Prozentpunkte über dem Vormonatswert. Vor einem Jahr lag der Anteil bei 36,6 Prozent.
Behrens: „Die Herbstbelebung am Arbeitsmarkt setzt sich weiter fort. Dennoch zeigen sich erste Risiken einer Verfestigung in Form höherer Langzeitarbeitslosigkeit“: „Wie schon im September haben wir auch in diesem Monat einen für die belebende Herbstsaison typischen Monat erlebt. Nun bereits zum vierten Mal in Folge liegt die Zahl der Arbeitslosen unter dem Vorkrisenniveau von 2019. Die Arbeitslosenquote liegt weiter deutlich unter sieben Prozent. Der Arbeitskräftebedarf bleibt weiterhin hoch. Nach der sehr guten Entwicklung seit dem Sommer gehen wir aber nun davon aus, dass sich der Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten eher in gemäßigten Bahnen entwickeln wird. Erste Eintrübungen sind insoweit sichtbar, da sich die Zahl der Zugänge aus sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung in Arbeitslosigkeit in diesem Monat wieder leicht erhöht haben. Für das Folgejahr erwarten wir, dass die Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten weiter, wenn auch abgeschwächter zurückgeht. Sorge bereitet uns dagegen die Entwicklung der Langzeitarbeitslosigkeit. Nach gut anderthalb Jahren Krise zeigen sich hier erste Risiken einer Verfestigung der Langzeitarbeitslosigkeit. So ist der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen in diesem Monat erneut angestiegen“, erklärte Markus Behrens, Geschäftsführer der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.
Einstellungen und Entlassungen: 4.300 Menschen meldeten sich im Oktober aus einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt arbeitslos. Das waren 100 mehr als im Vormonat und rund 600 weniger als vor einem Jahr. Die meisten Arbeitslosmeldungen von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kamen der Arbeitnehmerüberlassung und dem Wirtschaftszweig „wirtschaftliche Dienstleistungen“ (je rund 600) sowie dem Handel (rund 500). Knapp 4.500 arbeitslose Männer und Frauen fanden eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt, das waren rund 1.000 weniger als im Vormonat und 1.200 weniger als vor einem Jahr. Arbeitgeber meldeten im Berichtsmonat rund 4.100 neue Stellen, das waren etwa 100 weniger als im Vormonat und 50 mehr als im Oktober 2020. Knapp 22 Prozent der neu gemeldeten Stellen kamen aus dem Bereich der Zeitarbeit, über 12 Prozent aus dem Handel, über 11 Prozent aus dem verarbeitenden Gewerbe und rund 8 Prozent aus dem Gesundheits- und Sozialwesen.
Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten steigt: Mit Stand August 2021 waren laut Hochrechnung in Sachsen-Anhalt 803.000 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 6.500 mehr als im Juli 2021 und rund 8.100 mehr als im August 2020.
Kurzarbeit: Anzeigen und realisierte Kurzarbeit: Die Arbeitsagenturen registrierten im Oktober rund 80 Anzeigen für etwa 2.600 Beschäftigte. Im September waren es noch über 140 Anzeigen für rund 3.900 Beschäftigte gewesen. Besonders betroffen war im Berichtsmonat der Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen mit 5 Anzeigen für rund 100 Mitarbeiter, der Bereich Maschinenbau mit 4 Anzeigen für rund 800 Beschäftigte, der Handel mit Kraftfahrzeugen, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen mit 14 Anzeigen für 135 Beschäftigte und das vorbereitende Bau- und Ausbaugewerbe mit 9 Anzeigen für 35 Beschäftigte. Betrachtet man die tatsächlich realisierte Kurzarbeit, so waren nach ersten Hochrechnungen im Juli 2021 16.300 Beschäftigte in etwa 3.200 Betrieben in Kurzarbeit. Rein rechnerisch waren damit im Juli 2,1 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Sachsen-Anhalt von Kurzarbeit betroffen. Im Juni 2021 waren hochgerechnet noch 3,4 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von Kurzarbeit betroffen gewesen.
Unterbeschäftigung sinkt: In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit nicht als arbeitslos zu zählen sind. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im Oktober 2021 bei 105.200. Das waren 1.800 weniger wie im September 2021 und 12.300 weniger als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote lag im Berichtsmonat bei 9,3 Prozent und mit 0,2 Prozentpunkte unter dem Niveau des Vormonats.
Grundsicherung („Hartz IV“): Im Oktober haben knapp 20 Selbstständige Anträge auf Grundsicherung neu bewilligt bekommen, im Vormonat waren es über 30. Rund 300 Menschen haben im Oktober Grundsicherungsleistungen neu bewilligt bekommen, weil sie mit ihrem Einkommen aus abhängiger Beschäftigung den Lebensunterhalt nicht decken konnten. Im Vormonat waren es ebenfalls über 300 Betroffene. Die Jobcenter in Sachsen-Anhalt betreuten im Oktober insgesamt 123.400 erwerbsfähige Leistungsberechtige. Das waren etwa 2.100 weniger als im September und 10.400 weniger als vor einem Jahr
„Unsere Arbeitsmarktexperten gehen davon aus, dass die Arbeitslosigkeit weiterhin leicht sinken wird in den nächsten Monaten“🤔🤔???
Klar doch, noch mehr Coronabedingte Kontrolleure! ! Das Bergmannstrost zeigt „beispielhaft “ , wie es geht/ gehen könnte (Hochsicherheitstrakt)