Auf 6,5km durch die Stadt: Rund 3000 Teilnehmer bei Demo gegen Corona-Maßnahmen und Impfpflicht durch Halle

Am heutigen Montagabend ist die “Bewegung Halle” mit ihrer Montagsdemonstration gegen die Corona-Maßnahmen und eine Impfpflicht durch die Straßen gezogen. Diesmal zog die Route rund 6,5km durch die Stadt, unter anderem ging es ins Lutherviertel. Zwischendurch wurde auch Pyrotechnik gezündet. Rund 3000 Personen haben sich in Spitzenzeiten beteiligt. In der Leipziger Straße sowie dem Marktplatz fanden ebenfalls Versammlungen mit Teilnehmerzahlen im unteren bzw. mittleren zweistelligen Bereich statt.

„Überwältigend“ sei der Anblick, sagte eine Rednerin zur Abschlusskundgebung auf dem Hallmarkt. Durch die Corona-Pandemie sei viel Wahrheit ans Licht gekommen. Nun werde es Zeit, sich auf die eigenen Kräfte zu besinnen. Die Angst müsse überwunden werden, es werde Zeit zum Nachdenken. Anführer seien nicht mehr nötig, “ihr braucht nur eure Kraft und euren Mut.” Zum Einwohnerantrag sagte sie, sie gehe zwar nicht davon aus, dass dieser im Stadtrat von Erfolg gekrönt sein wird. Doch es gehe darum ein Zeichen zu setzen.

Etwas Resignation war von Helena Romanus zu vernehmen. “Steht endlich mal für euch ein und zeigt Gesicht”, sagte sie. Jede Woche gebe es die gleiche Diskussion um Ordner oder Plakatträger zu finden. Oft höre sie da “heute nicht, ich war das letzte Mal dabei oder bin heute das erste mal da”, sagte Romanus, die zudem dazu aufforderte dafür zu sorgen, das die Kinder nicht missbraucht werden. An den Stadtrat gerichtet sagte sie, dieser solle die Größe zeigen und die Bewegung Halle zu einem Gespräch empfangen. “Wir haben viele Probleme und spielen deshalb Pandemie.” Sie rief dazu auf, zur kommenden Stadtratssitzung am 23. Februar zu erscheinen. “Der Stadtrat soll uns nicht mit Polizei, sondern mit offenen Armen empfangen.” Bislang hat nur FDP-Stadtrat Olaf Schöder zweimal bei Kundgebungen der Bewegung Halle gesprochen.

Eine Betreiberin eines Pflegedienstes sagte, sie habe für die kommende Woche 150 Rote Westen für eine Rote Linie bestellt. Mit Tippelschritten gehe es dank der Demos voran. So habe Bayern die Impfpflicht ausgesetzt. “Und ich habe gehört, Haseloff zieht nach.”

“Schreibt auf was heute passiert”, sagte ein Mann. Die Erlebnisse sollten niedergeschrieben werden, damit die Enkel einmal lesen können, was man gemacht habe, denn “was auf uns zukommt ist auch eine Diktatur.” Er selbst habe damals seine Großeltern gefragt, was diese gegen das Dritte Reich getan hätten. Nun wolle er seinen Nachkommen zeigen, was er gegen das System geleistet habe.

Während die Demonstranten unterwegs waren, hat das Orgateam bereits den Hallmarkt beschallt, unter anderem mit Xavier Naidoo.

Im Burgenlandkreis fanden Versammlungen in Naumburg (950 Teilnehmende), Weißenfels (410 Teilnehmende), Zeitz (500 Teilnehmende), Teuchern (70 Teilnehmende), Hohenmölsen (45 Teilnehmende) und Lützen (60 Teilnehmende) statt. In Naumburg brachten etwa 40 Personen ihren Protest dagegen zum Ausdruck. Der Verlauf aller Versammlungen war störungsfrei.

Im Saalekreis wurden versammlungsrechtliche Aktionen in Merseburg (160 Teilnehmende), Mücheln (36 Teilnehmende), Bad Dürrenberg (200 Teilnehmende), Bad Lauchstädt (80 Teilnehmende) und Querfurt (40 Teilnehmende) durchgeführt. Alle Versammlungen verliefen störungsfrei.

Im Landkreis Mansfeld-Südharz kamen in Sangerhausen ca. 320 und in Eisleben 240 Teilnehmende zu Aufzügen durch die Innenstädte zusammen. In Hettstedt hielten etwas über 50 Personen eine stationäre Versammlung ab. Die Versammlungen verliefen ebenfalls störungsfrei.