Aufrüstung für Katastrophenschutz in Halle: drei neue Fahrzeuge und Notstromaggregat
Mehrere Feuerwehrfahrzeuge standen am Donnerstag auf dem Marktplatz in Halle (Saale). Doch diesmal handelt es sich um keinen Fehlalarm im Stadthaus. Allerdings war das Stadthaus tatsächlich der Grund. Denn dort tagte der Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Ordnung. Den Mitgliedern wurde die neue Technik gezeigt, schließlich haben sie im Ausschuss die Mittel für die Beschaffung freigemacht.
Und so verfügt die hallesche Feuerwehr nun über drei neue Einsatzleitwagen für den Katastrophenschutz. Jedes von ihnen hat 120.000 Euro gekostet. Die Fahrzeuge sind den Fachdiensten Brandschutz, Logistik und ABC (Atomar, Biologisch, Chemisch) zugeordnet, die bei den Freiwilligen Feuerwehren Kanena, Reideburg und Trotha angesiedelt sind. Zudem konnte mit Mittel des Landes ein neues Stromaggregat beschafft werden.
Über 177 PS verfügen die drei VW Crafter, sind 4,2 Tonnen schwer und 163 km/h schnell. Das sei aber nicht das wichtige an den Fahrzeugen, betonte Tobias Teschner, Leiter des Fachbereichs Sicherheit. “Das Entscheidende ist, dass sich ausgerüstet sind als Führungspunkt.” Denn für die Führung von Katastrophenschutzeinheiten brauche man gute Arbeitsbedingungen. Ausgerüstet mit Whiteboard, Bildschirm, Drucker, Steckdosen, Standheizung und Tisch sind es quasi kleine mobile Büros, geeignet auch für kleine Besprechungen. Die Diskussionen in der Vergangenheit hätten gezeigt, dass Katastrophenschutz an Bedeutung gewonnen hat, so Teschner bezüglich der Wichtigkeit der Anschaffung.
Zudem verfügt die Stadt nun über eine neue “Netzersatzanlage”, also ein großes Notstromaggregat. Es wiegt rund 4,5 Tonnen, hat eine Nennleistung von 150 kVA (120 kW). “Es ist nicht dazu da, eine Lampe zu versorgen”, so Teschner. Stattdessen kann man bei einem flächendeckenden Stromausfall über Einspeisepunkt beispielsweise ein Pflegeheim oder eine Tankstelle versorgen. Der Tank der Anlage fasst 300 Liter. Unter Volllast kann sie so 12 Stunden Strom liefern – und wenn dann Diesel nachgekippt wird, natürlich auch länger.
“Die neuen Fahrzeuge motivieren die Einsatzkräfte”, freute sich Halles Feuerwehrkommandant Daniel Schöppe. Wichtig ist dabei natürlich auch, dass die Fahrzeuge richtig untergestellt sind. Die ehemalige Stadträtin Marion Krischok (Die Linke) hatte sich dafür stark gemacht. Denn es sei wichtig, dass dann diese Fahrzeuge nicht unter freiem Himmel “verrotten”. “Stellplätze ist natürlich ein Thema”, sagte Tobias Teschner. “Denn wird haben mittlerweile mehr Fahrzeuge als Stellplätze.” Für die drei Fahrzeuge sei aber die Unterbringung gewährleistet. Und außerdem plant ja die Stadt auch schon Neubauten für die Feuerwehren Nietleben und Diemitz, in dessen Zuge auch mehr Stellflächen geschaffen werden. Auch für Kanena ist eine zusätzliche Unterstellmöglichkeit vorgesehen.
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