Ausbau des Eisdoms zur richtigen Eissporthalle: Stadtverwaltung legt Beschluss vor, 6 Millionen Euro als Puffer für Baupreissteigerungen

Im Jahre 2017 hat der hallesche Stadtrat bereits den Ausbau des Eisdoms zur richtigen Eissporthalle beschlossen. Damals sollte das Vorhaben 17 Millionen Euro kosten. Nun steht der Ausbau tatsächlich bevor. Im kommenden Frühjahr soll es losgehen. Die Stadtverwaltung legt nun den veränderten Baubeschluss. Inzwischen haben sich die Kosten auf 26,5 Millionen Euro erhöht. Das ist aber wohl nicht das Ende der Fahnenstange. Weitere 6 Millionen Euro soll der Stadtrat noch als Puffer einstellen, so dass mittlerweile 32,6 Millionen Euro auf der Uhr stehen. Der Großteil sind Fördermittel aus dem Fluthilfefonds, 8 Millionen Euro muss die Stadt aber auch selbst tragen.
Als Gründe für die Erhöhung nennt die Stadt sowohl die Corona-Pandemie, als auch die allgemeine Baupreisentwicklung. Doch das Gesamtprojekt fällt auch größer aus als ursprünglich geplant. „In der fortgeschriebenen Planung mussten aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen, die in der Zwischenzeit eingetreten sind, berücksichtigt werden“, heißt es von der Stadt. Seit 2014 sei die Anzahl der Mitglieder in Eissport-Vereinen (Eishockey, Eiskunstlauf etc.) in Halle (Saale) um rund 170 auf nunmehr 500 Vereinsmitglieder gestiegen.
Aktuell werden die Umkleiden sowohl vom aktiven als auch vom darauffolgenden Nutzer belegt, um so laut Stadt die verfügbaren Zeiten bestmöglich zu nutzen. „Angesichts des Umfangs der Eishockey-Ausrüstung stellt die momentane Situation mit den vorherrschenden Platzverhältnissen schon für einen Nutzer eine Herausforderung dar. Daher wurden in der Planung zwei weitere Umkleiden mit einem Sanitärbereich berücksichtigt“, so die Stadt dazu.
Im Zuge der detaillierten Baugrunduntersuchung in Vorbereitung des Bauantrages habe sich zudem herausgestellt, dass eine wesentlich aufwendigere Gründung erfolgen muss. Die Tragfähigkeit des Bodens sei schlechter als ursprünglich angenommen. Auch das Raumprogramm wurde überarbeitet. Der Parkplatz hat eine andere Lage, weshalb ein Eidechsenschutzzaun zu stellen ist. Die Eidechsen seien abzulesen und auf herzustellende Habitate umzusiedeln. Eine Rolle spielen auch Klimaveränderung, insbesondere Starkregenereignisse. Dadurch haben sich die Anforderungen der HWS für den Entwässerungsantrag verschärft. „Um nachweisen zu können, dass bei einem Starkregenereignis das Wasser auf dem Areal der Eissporthalle verbleibt, sind zusätzliche unterirdische Staukanäle herzustellen.“
Gebaut wird ab Juni 2024 jeweils in den Spielzeitpausen. Die Restarbeiten sollen im Sommer 2028 stattfinden, dann allerdings in den Außenbereichen. Die Halle selbst wird bereits Mitte 2026 fertig.
Durch den Ausbau wird die Zuschauerkapazität auf mehr als 3.000 verdoppelt. Außerdem bekommt der Eisdom feste Kabinen und Sanitärtrakte. Die sind bislang in vier angemieteten Containern. Die mobile Eisanlage wird durch eine feste ersetzt. Bessere Bedingungen gibt es für das Catering und den VIP-Bereich. 180 Fahrradständer und 256 Parkplätze kommen auch noch hin.
Bei Außentemperaturen jenseits der 30 Grad ist die Errichtung einer Eishalle mit dem entsprechenden Energieverbrauch für Bau und Betrieb ganz und gar nicht mehr zeitgemäß. Wir machen weiter, als wäre nichts geschehen, kann die Stadt die Betriebskosten zukünftig wirklich leisten? Wieviel Kilowattstunden erfordert den der Betrieb einer Eishalle ? Öffentlich propagiert wird immer man solle Strom sparen ? Wo ist die Vorreiterrolle der öffentlichen Hand ? Letztendlich wird mit einen weiteren Subventionsbetrug („Fluthilfe“) ein Vorhaben umgesetzt, dass sich die Stadt zukünftig im Betrieb nicht mehr leisten werden kann.
Die Stadt ist einfach nur dumm und überhaupt nichts begriffen (siehe Flaniermeile im Überschwemmungsgebiet am Mühlgraben).
„Die Stadt ist einfach nur dumm“
Was kann denn die Stadt dafür, wenn Stadtrat und Stadtverwaltung für diese Bauentscheidungen verantwortlich sind? Die halleschen Bürger können nichts für die krassen Fehlentscheidungen der Stadtratsmitglieder Brock, Jacobi, Bochmann und anderen Gestalten.
Ich überlege gerade ob eine Stadt dumm sein kann. Kann denn ein Dorf, ein einzelnes Haus, ein Zug oder eine Fahrrad dumm sein? Ich denke nicht. Das wiederum führt mich zu der These, der wohl eher der Verfasser des Eintrags dumm ist. So einfach ist das… dann wohl doch nicht mit der deutschen Sprache.
Man kann mit „die Stadt“ auch deren Verwaltung meinen.
„180 Fahrradständer und 256 Parkplätze kommen auch noch hin.“
Welche Grünfläche wird denn diesmal dafür abgeholzt? Oder reißt man dafür den DDR-Garagenhof daneben ab?
Für 32 Millionen hätte die Stadt die alte Eissporthalle sanieren können. Aber diese Eissporthalle musste ja weg, weil es ein DDR Bau war.
Dieser DDR-Bau ist bei jedem heftigeren Frühjahrshochwasser abgesoffen.
Jetzt nicht mehr.
Der Hochwasserschutz dort hätte dies jetzt verhindert und all die Jahre ,von der Planung bis Fertigstellung des Hochwasserschutzes, hätte die Stadt sich Gedanken machen können wie die alte Eissporthalle gerettet werden könnte. Solche Gedanken wäre aber bei der Stadt mit Arbeit verbunden. Die Stadt wäre gedanklich überfordert.
Beim Abriss wurde nur der Wille der Politik ,aber nicht der Wille der Hallenser berücksichtigt.
Robert, du hast offensichtlich keine Ahnung. Die alte Eissporthalle stand nicht hinterm Deich, weder hinter dem alten noch hinter dem neuen. Ihr einziger „Hochwasserschutz“ war, dass sie auf einer Anschüttung etwas erhöht stand, was aber immer seltener ausreichte.
Außer dem eigenmächtigen Deichgrafen hat niemand den Gedanken verfolgt, den Deich zugunsten der Eissporthalle zu verlegen und damit die anderen regelmäßig Hochwasserbetroffenen noch stärker zu gefährden.
PS: Und außerdem durfte die Stadt auch noch für eine eigenmächtig angemietete Ausweichhalle blechen, das ist auch schon dem bürgerlichen Vergessen anheim gefallen.
Ist das was Neues??? Der Wille der halleschen Mehrheit wird nie berücksichtigt. Ich sage nur Flutgraben und Riebeckplatz…
Wie muss man drauf sein, dass man öffentlich einen „Puffer“ für Preissteigerungen kommuniziert? Das ist eine förmliche Einladung an alle Baufirmen…
Jeder Bauherr plant einen Puffer für Preissteigerungen ein. Eine Kommune mit öffentlichen Haushaltsdebatten kann diese Dinge nur schlecht geheim halten.
Mit wieviel ist denn eigentlich der „Club“ an den Baukosten beteiligt? 500 Mitglieder , da wären per Beschluss und Umlage 100T€ mindestens drin, dazu noch ein Kredit des Vereins
Andere Vereine in der Stadt werden nicht so komfortabel mit Übe- und Proberäumen ausgestattet…
Echt nicht? HFC, GISA Lions MBC und der SV UNION Halle Neustadt zum Beispiel, spielen wohl in Hallen und Stadien die jeweils dem Verein gehören?
Ich frag ja nur.