Ausgefragt: Kinderrat der Kinderstadt bei OB Wiegand

Die mittlerweile 8. Kinderstadt „Halle an Salle“ rückt näher. Am Montag haben die Jungen und Mädchen aus dem Kinderrat, die in die Vorbereitungen mit eingebunden sind, schon einmal Oberbürgermeister Bernd Wiegand einen Besuch abgestattet.
Und weil es in der Kinderstadt auch einen Bürgermeister gibt wollten die Kids natürlich wissen, wie man überhaupt Oberbürgermeister wird. „Man wird gewählt von den Bürgern. Wer die meisten Stimmen hat gewinnt“, so Wiegand, der gleich über seine Pflichten berichtete. „Man ist das Stadtoberhaupt, repräsentiert die Stadt und vertritt die Stadt nach Außen.“ Schauen müsse man, dass die Verwaltung funktioniere, Baugenehmigung rechtzeitig erteilt und Schulen und Kitas in Ordnung gehalten werden. Und auch über seinen Tagesablauf berichtete Wiegand. 5 Uhr geht es los mit Aufstehen, danach werden Mails beantwortet und Zeitungen gelesen. Im Ratshof geht es 9 Uhr los mit einem Treffen der engsten Mitarbeiter, im Anschluss standen heute eine Pressekonferenz an, die Vorbereitung der Zukunftswerkstatt Riebeckplatz, ein Treffen mit der Bürgerinitiative Halle-Neustadt, ein Mietertreffen mit dem MMZ zu den geplanten Umbauten, Gespräche zur Verbesserung der Hausmeister- und Reinigungsleistungen an Schulen, die Erweiterung des Islamischen Kulturzentrums sowie Gespräche für ein kulturelles Projekt im Gasometer. Den Abend lässt Wiegand heute mit einer Geburtstagsfeier ausklingen. „Und am Wochenende schlafe ich manchmal lange“, so Wiegand.
Wissen wollten die Jungen und Mädchen auch, was an dem OB-Job gut und was schlecht ist. „Schön ist es zu diskutieren“, sagte Wiegand. Schlecht sei es dagegen, wenn es um Machtfülle statt um Sachpolitik geht. „Die Zeit könnte man sich sparen.“ Und wie wird man OB, fragte ein Mädchen? Die Deutsche Staatsangehörigkeit muss man haben. „Sonst gibt es keine Voraussetzungen. Jeder kann sich stellen.“ Diese Aussage wiederum interessierte ein anderes Mädchen, woraufhin Wiegand noch das Mindestalter von 18 Jahren nachschieben musste. Das führte auch zu einer kleinen Diskussion, wieso man überhaupt erst ab 18 Jahren wählen darf.
Und warum wollte Wiegand OB werden? Es war die Überzeugung, alles anders zu machen, sagte er. Damals sei Halle hoch verschuldet gewesen, jetzt sei der Haushalt ausgeglichen und es gebe Fördermittel für Investitionen. „Ich war fest davon überzeugt, dass ich der Stadt helfen kann.“ Haustiere hat Wiegand nicht. „Aber ich wohne in der Nähe vom Zoo und im Park sind viele Katzen.“ Viel Zeit für Familie und Hobbys (Laufen, an Technik tüfteln) bleibt freilich nicht bei dem Job, „aber wenn man so einen Job macht weiß man, worauf man sich einlässt.“ Oberbürgermeister wollte Wiegand aber nicht immer werden. Eigentlich mal Fußballer, nach dem Abitur hat der 59-Jährige Verwaltungswissenschaften studiert und war als Lehrer und Hochschullehrer tätig.
Die Kinder erzählten aber auch, was sie so in ihrer Kinderstadt unter dem Motto „Wer hat an der Uhr gedreht?“ vom 03. Juni bis zum 09. Juli 2016 vorhaben. Jetzt läuft aber erstmal auch noch die Diskussion, wie die Kinderstadt-Währung – die Hallörchen – aussehen soll. So könnte es zum Beispiel Münzen aus Salzteig geben. Und in einer Schule können Zeichen anderer Sprachen erlernt werden. Kinder zwischen 7 und 14 Jahren können sich in verschiedenen Berufen ausprobieren, ihre Stadt weiter bauen und mitgestalten. Und einen Kuchen haben die Jungen und Mädchen auch gebacken. Da wird es also morgen in der ersten Lagesitzung zum Kaffee auch Selbstgebackenes geben.
Für die Betreuung der einzelnen Teilbereiche der Kinderstadt werden aber noch Personen gesucht, die im Rahmen ehrenamtlicher Arbeit/ eines Praktikums vor Ort mit Kindern arbeiten möchten: Studierende, Schüler ab Klasse 9, Rentner und andere Interessenten. Interessierte können sich über Möglichkeiten der Mitarbeit rund um die Kinderstadt am Dienstag, den 12. April 2016 um 16.00 Uhr im Schaufenster des neuen theaters in der Großen Ulrichstr. 51 informieren. Praktikumsbewerbungen (auch nach der Veranstaltung!) bitte an praktikum@kinderstadt-halle.de
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