Autobahn-Neubauten vor dem Aus? – Finanzierungsengpass bedroht A14 und A143 – Geld fehlt immer noch

Bereits vor einem Monat gab es Diskussionen um Geld für die A143. Kurz darauf hieß es, der Baustopp sei doch abgewendet. Allerdings hat sich seither – außer den Worten – nicht viel getan. Dadurch stehen die Neubauten der Autobahnen A14 und A143 in Sachsen-Anhalt und Brandenburg weiterhin vor einem Baustopp. Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT fehlen derzeit die finanziellen Mittel, um die Arbeiten fortzusetzen. Das bestätigte die Autobahn GmbH auf Anfrage.

Zwar hat der Haushaltsausschuss des Bundestags Anfang August kurzfristig 1,1 Milliarden Euro für Brücken- und Straßenbauprojekte bereitgestellt – doch Neubauprojekte wie die A14 und A143 sind von dieser Förderung ausdrücklich ausgenommen. Damit droht insbesondere in der Altmark und im Raum Halle (Saale) ein vorläufiges Ende der laufenden Bauarbeiten.

Die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges), einer der Hauptprojektträger, hatte bereits im Juli gewarnt: Ohne zusätzliche Haushaltsmittel könnte bald das Geld für den Weiterbau fehlen. Grund für die angespannte Lage ist der noch nicht verabschiedete Bundeshaushalt 2025. Die Entscheidung dazu wird erst Mitte September erwartet.

Sachsen-Anhalts Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (FDP) zeigt sich alarmiert. Sie kritisiert die unklare Kommunikation aus Berlin scharf: „Die Verlässlichkeit von Aussagen lässt erheblich zu wünschen übrig. Solche Widersprüche beschädigen das Vertrauen in die Politik“, sagte sie gegenüber MDR SACHSEN-ANHALT. Sie warnt zudem vor steigenden Kosten und Einschränkungen für Bürgerinnen und Bürger: „Ein Baustopp bedeutet Verzögerungen, höhere Ausgaben und Einschränkungen für die Mobilität der Menschen.“

Auch die Deges bestätigt dem MDR, dass bestehende Verträge wegen steigender Baukosten bereits zeitlich gestreckt werden müssen. Das Land Sachsen-Anhalt lehnt Baustopps entschieden ab und fordert eine schnelle Klärung. Der Austausch mit dem Bundesverkehrsministerium laufe intensiv, wie es aus dem Ministerium heißt.

Ob die Bauarbeiten an den wichtigen Verkehrsachsen A14 und A143 wie geplant weiterlaufen können, entscheidet sich wohl erst mit dem Haushaltsbeschluss im Bundestag – in gut vier Wochen.