Baden im Brunnen, Mauer um Giebichenstein, Seilbahn für Halle: Die PARTEI stellt 16 Kandidatinnen zur Kommunalwahl auf
Wenn im Juni ein neuer Stadtrat in Halle (Saale) gewählt wird, dann ist die Satire-Partei “Die PARTEI” mit 16 Kandidatinnen im Rennen (Männer und Frauen – die PARTEI nutzt aber grundsätzlich das generische Femininum). Mit dabei sind auch wieder Dörte Jacobi, Martin Bochmann und Thomas Schied – alle drei sitzen jetzt schon im Stadtrat und bilden eine gemeinsame Fraktion. Insgesamt hat die PARTEI in Halle 180 Mitglieder.
Eines der Themen ist “Schwarzfahren muss bezahlbar bleiben” – seit vielen Jahren setzt sich die PARTEI dafür ein. Es gibt auch einen Freiheitsfonds. “Die Linke hat versucht, uns ein Thema zu klauen”, sagte Thomas Schied zum aktuellen Antrag der Linken, auf Strafanzeigen bei Schwarzfahrern zu verzichten. Mit einem Änderungsantrag wollte die PARTEI in diesem Zusammenhang erreichen, dass die Stadt auf diesen Freiheitsfonds aufmerksam macht. Weil sie das aber nicht machen will, hat die PARTEI einen Artikel fürs nächste Amtsblatt geschrieben. Ein Thema, mit dem die PARTEI auch aktuell im Stadtrat ist, ist das Baden in Brunnen. Das ist bislang laut Gefahrenabwehrverordnung der Stadt verboten, bis zu 5.000 Euro Strafe drohen. Für Schied ist das eine Ungleichbehandlung. So ist auch im Hufeisensee Baden verboten, wird aber nicht sanktioniert. “Die Sommer werden immer heißer, Und die Eintrittspreise in den Freibädern werden immer höher”, sagte Schied. Er kündigte an, dass die PARTEI eigene Hinweisschilder aufstellen wird, sollte sich an der Situation nichts ändern.
Dass die Stadt Halle einen beschlossenen und schon bestätigten Haushalt hat, ist auch der PARTEI mit zu verdanken. Denn diese hatte sich im Haushaltskompromiss mit eigenen Anträgen eingebracht. Zum einen geht es um 1000 Euro für “Kackhocker”, zum anderen soll auf dem August-Bebel-Platz eine mobile Toilette installiert werden. “Wir wollen uns bei der Jugend einschleimen”, sagte Schied dazu. Überhaupt will man sich um den August-Bebel-Platz kümmern. Dort will ja die Stadt einen neuen Brunnen errichten. Am Rand werden Bänke aufgestellt. Das lade förmlich dazu ein, seine Füße in Wasser zu stecken, so Schied. Vielleicht werde das ja extra so gebaut, um den Haushalt aufzubessern und das Ordnungsamt lauere um die Ecke, um Verstöße zu ahnden.
Wie Stadträtin Dörte Jacobi sagte, habe man unterschiedliche Menschies versammeln können. Da gebe es den Neustadt-Block, eine “militante Gruppe, die eine Mauer um Giebichenstein bauen will”, junge Frauen für den Wahlbereich 5, wo die PARTEI bei der letzten Wahl viele Stimmen von jungen Müttern bekommen hat. Und sie selbst wolle diesmal ihre Stimmenzahl von der letzten Wahl vergrößern, so Jacobi. Seilbahn, Tiefseehafen oder Silberhöhe vergolden sind weitere Punkte im PARTEI-Programm.
Einige der Kandidatinnen nannten ihre Motivation. “Es muss langsam mal frischer Wind rein. Die alteingesessenen Parteien nerven”, hieß es. Genannt wurde die Correctiv-Recherche zur AfD, Kultur fetze, Nazis seien scheiße. Und Thomas nannte noch einen Grund: “ich versuche die Kandidatur als Sprungbrett für 2026 zu nutzen.” Dann findet in Halle die nächste OB-Wahl statt.
Zum ersten Mal in der Geschichte des KV stand die Wahlliste nicht nur langjährigen PARTEI-Mitgliedern offen, sondern auch Menschen, die im Augenblick noch kein PARTEIbuch haben. Diese wurden in langen und intensiven Gesprächen vorher vom Kreisverband auf ihre Tauglichkeit gebrieft, z.B. „Willste?“ „Na gut.“ Denn wenn es um Wahlstimmen geht, nehmen wir alle, die sich uns als Steigbügelhalter andienen. In den Wahlbereichen 2 (Martin Bochmann), 3 (Thomas Schied) und 4 (Dörte Jacobi) wurde die jetztige, aus der Presse und ihrer Website bekannte Stadtratsfraktion mit geradezu nordkoreanischen Ergebnissen auf die vorderen Plätze des Stimmzettels gewählt, in den Wahlbereichen 1 Ivonne Friedrich und 5 Martina Witthuhn ebenso mit über 95% (kumuliert und panaschiert).
„Insgesamt ist es die größte, schönste und abwechslungsreichste Liste, die wir in diesem Jahrtausend bisher aufgestellt haben“, zeigt sich Landesgeschäftsführerin Jacobi zufrieden. „Das ist sehr gut gelaufen, da werden wir gelegentlich auch ein Wahlprogramm verabschieden“, ergänzt Kreis- und Landesvorsitzende Bochmann.
komplette Liste
WB1
Ivonne Friedrich
Toni M. Sroveleit
Christopher Pekel
WB2
Martin Bochmann
Anja Koch
Ephraim Beckers
WB3
Thomas Schied
Stephanie Scholz
Axel Grünewald
WB4
Dörte Jacobi
Thomas Altner
Sascha Steinert
Palle Jakob Frens
WB5
Martina Witthuhn
Mia-Amelie Ricarda Elisabeth Stenzel
Jérémie Duckwitz
Foto Die PARTEI
Von dieser „Partei“ kommt nur substanzlose Pseudosatire, die dem Stadtrat als demokratische Institution massiv schadet. Gerade in Zeiten wie diesen. in denen die Demokratie von verschiedenen extremen politischen Rändern immer mehr unter Druck gerät, sollten sogenannte Satirevereinigungen keinen Platz in demokratischen Gremien haben.
Ich hoffe von daher und appelliere an alle vernünftigen und gescheiten Hallenser, bei der nächsten Stadtratswahl für uns Liberale zu stimmen. Wir setzen uns für alle Hallenser ein und versuchen, Halle nach vorn zu bringen und zwar mit solider Politik.
Wenn es konsequent Satire wäre, und alle ihr Fett abbekommen würden, wäre es in Ordnung. Es gibt aber Gruppen die konsequent geschont werden.
Ach. Welche genau?
Natürlich die rechten Gruppen und die FDP, wer sonst.
Das war jetzt Satire- oder? FDP und für die Mehrheit der Bürger!?🤪😂
Das ist doch nur ein Textbaustein, weil ihm nix weiter einfällt. Nicht ernstzunehmen, genau wie die ganze Spaßpartei f.d.p.
Ach komm, „Silberhöhe vergolden“ fetzt schon irgendwie.
„Wir setzen uns für alle Hallenser ein und versuchen, Halle nach vorn zu bringen und zwar mit solider Politik.“ Vielleicht mache ich mir mal die Mühe und suche die „besten“ Anträge der fdP Fraktion der letzten Jahre raus. Da gibt es ja einige Spaßanträge. Wer erinnert sich z.B. noch an die geforderte Rohrleitung, mit der Wasser vom Ostendorfer See in den Posthornteich gepumpt werden sollte? Ein Antrag war aber wirklich gut: Bürohunde für Angestellte der Stadtverwaltung. 😉
Die können alle das Sprungbrett nutzen und dahin springen, wo die keinem auf den Zünder gehen. Weit weg.
Diese Witzbolde machen unser parlamentarisches System lächerlich und sind damit Feinde der Demokratie. Sie gehören beim Fasching in der Elferrat, aber nicht in den Stadtrat.
@Wolli,bitte lass die Karnevalisten raus,vergleiche die nicht mit denen! Der Elferrat hat mehr Substanz als diese Kaspertruppe!
„Diese Witzbolde machen unser parlamentarisches System lächerlich..“
Hahaha..das trifft ja mittlerweile auf alle Parteien zu!
Dann sollten die Freunde der Stadtbibliothek mal eine „richtige“ Wahlliste aufstellen. Vielleicht bekommen sie ja Mehrheiten und Sitze im nächsten Rat.
Also wenn unsere Demokratie sowas nicht aushält, dann sind wir an irgendeiner Stelle falsch abgebogen.
„Diese Witzbolde machen unser parlamentarisches System lächerlich“
Wolli,
da bin ich ganz Ihrer Meinung. Langfristig gesehen wird die Präsenz einer solchen „Satirepartei“ nur dazu führen, dass die Akzeptanz zum demokratischen Parlamentarismus schwindet.
„und sind damit Feinde der Demokratie“
Soweit würde ich jetzt nicht gehen, ich halte eine solche Darstellung für überzogen. Ich hoffe allerdings, dass es den seriösen Parteien gelingt, die Wähler von ihrer Ernsthaftigkeit zu überzeugen, um damit den sogenannten Satireparteien die Grundlage zu entziehen.
Nun hau mal nicht durch und gib hier nicht so an. Tust ja gerade so, als hättest du (von Politik) Ahnung. Es gab und wird immer Parteien geben, die aus Nischen kommen und die Parlamente aufwirbeln. Zu nennen wären da die Biertrinker, die Piraten, die Gartenpartei usw. Mit Witz und Satire aber auch mit entsprechendem Knoff-hoff (:-))hat sich jedoch Die Partei etabliert. Woran das wohl liegt? Hätte ein verlogener und wankelmütiger Lindner auch nur die Chance, Mitglied zu werden? ich glaube nein.
Was sind einer Meinung nach seriöse Parteien? Du tönst immer, Mitglied der FDP zu sein, gibst dich in einem Atemzug liberal, im nächsten jedoch dermaßen unsozial und AFD-nah, dass man sich echt fragt, ob du nicht vielleicht doch irgendeine Krankheit ausbrütest. Wünsche gute Besserung.
FDP für alle – der schlimmste Witz des noch jungen Jahres.
Ich hab beinahe mein alkoholfreies Getränk an die Zimmerdecke geprustet.
Das war wirklich megaschwarzer Humor 👎
Ich habe das Gefühl, die Partei DIE PARTEI wird immer mehr von Linken unterwandert und gekapert. Das hat ja mit Satire im Stile von Martin Sonneborn nichts mehr zu tun.
Ich denke, das war in Deinem Sinne…
🙂
😂 Witzig, Satire eben ….
Das soll witzig sein? Das ist Selbstdarstellung für Arme, weite nix…
Mauer um Giebichenstein finde ich gut. Dieser Stadtteil sollte vom Halle-Rest abgegrenzt werden. Es ist so schön hier und mit dem Rest wollen wir nichts zu tun haben. Make my Kiez autonom again.
Und demnächst wird die neue Geschäftsstelle eröffnet. In der Julius-Kühn-Straße.
Die Partei brauchen wir nicht
Absolut unverständlich, wie man diese peinlichen Clowns wählen kann
Lieber Die Partei als die AFD. Kackhocker sind sehr syMpatisch, leider wissen die wenigsten wozu die gut sind.
Bühne frei…und für diesen Schwachsinn bekommen die auch noch Geld? Ich denke, die Peter-Lustig-Zeit ist in Halle schon ziemlich lange vorüber. Es ist wirklich höchste Zeit für Neuwahlen, damit das Kasperletheater im Stadtrat ein Ende hat und diese „Spassvögel“ sind dann hoffentlich auch Geschichte.
Und trotzdem werden sie wieder im Stadtrat vertreten sein. Und das ist gut so!!! Und sei es nur, um solchen Spinnern wie PaulusHallenser Einhalt zu gebieten. Hat der sich echt als „liberal“ bezeichnet? Und neben ihm behaupten einige andere auch noch zu wissen, was wir brauchen und was nicht. Vielleicht schafft sich Deutschland wirklich ab. Daran ist DIE PARTEI aber nicht Schuld 🙂
Ich glaube, Sie verwechseln da was, Deutschland wird sich kaum abschaffen, es sei den Heinrich Prinz Reuss gewinnt die nächste Wahl, was wenig wahrscheinlich ist. Der ist gerade verhindert. Aber der schimpfwortgeführte Kampf gegen die demokratischen Parteien und deren Vertreter (Spinner) nützt nur den Außenstellen. Deutschland könnte sich aber deutlich verändern wenn alle Seiten nach den Außen rücken. Das war Ende der 1920er auch so, das Ergebnis (1933 und 1945) ist bekannt, der Lerneffekt der aktuellen Akteure auf beiden Seiten: gleich Null.
Eine Stimme für Die Partei ist jedenfalls eine gegen die AfD. Deshalb: Viel Erfolg.
Aber: Nach der Wahl ist vor der Wahl.Der Krug geht solange zu Wasser bis er bricht.
Ein Thomas Schied, der den Linken ein Mandat geklaut hat, nachdem er durch die überhaupt erst wieder in den Stadtrat reinkam und sich jahrelang per Arbeitsverhältnis aushalten ließ, sollte nun grade die Klappe halten zu einem angeblich von den Linken geklauten Thema. Schneller sein und selbst initiativ werden, ansonsten ist es halt das Thema der anderen. Warum man sich so gerne gegen Nazis positioniert, im Stadtrat aber immer wieder Nazianträge mit Änderungsanträgen aufwertet statt sie einfach zu ignorieren, bleibt auch das heuchlerische Geheimnis dieser Truppe. Spalten, um sich selbst mit ihrem Irrsinn geil zu finden. Was anderes kommt da nicht. Schade…
Es gehört sicher eine Portion Mut dazu, wenn man mir aus der Anonymität heraus ans Bein pinkeln möchte. 😉 Normalerweise reagiere ich auf so etwas nicht mehr. Aber zur Behauptung, dass wir „immer wieder Nazianträge mit Änderungsanträgen aufwerten“ muss ich jetzt doch mal antworten. Wir haben zu einem afD Antrag einen Änderungsantrag verfasst. Sie sollten sich aber vielleicht mal inhaltlich damit auseinandersetzen. Ansonsten bin ich gerne bereit, mit Ihnen in aller Öffentlichkeit darüber zu diskutieren. Nur Mut, trauen Sie sich mal aus der Deckung! Ich beiße nicht.
Früher ist man in die SED eingetreten, um die angeblich von innen heraus zu ändern.
Tatsächlich war man drin, weil mein ein Heuchler war und hat die SED damit stabilisiert.
Was ich damit sagen will: man kann in einer Schwachsinnsparteil keine vernünftige Politik machen und wenn die einen dafür bezahlen, liegt der wahre Grund der Mitgliedschaft auf der Hand.