Bahn will Tarifverhandlungen nicht fortsetzen – EVG: Die DB AG dreht ohne jede Not an der Eskalationsspirale und provoziert den nächsten Warnstreik
Der Verhandlungsführer der EVG, Kristian Loroch, hat sich „sehr besorgt“ angesichts der Entscheidung der Deutschen Bahn gezeigt, die Tarifverhandlungen mit der EVG nicht fortzusetzen zu wollen. „Die DB AG dreht ohne jede Not an der Eskalationsspirale. Wir erleben jetzt schon zum zweiten Mal, dass der Arbeitgeber einfach abreist und unsere Kolleginnen und Kollegen fassungslos zurücklässt.
„Wir bewegen uns ständig auf den Arbeitgeber zu, bieten Gespräche an und wollen in Verhandlungen das Machbare und Mögliche ausloten. Das ist das Wesen von Tarifverhandlungen. Wenn sich – wie jetzt – am Verhandlungstisch erst einmal nichts mehr bewegt, bleibt uns nur, mit Warnstreiks Druck auszuüben. Die werden wir jetzt vorbereiten und den Arbeitgeber, wie auch die Öffentlichkeit, rechtzeitig informieren“, erklärte EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch.
„Die Deutsche Bahn will uns einen Tarifabschluss diktieren. Und wenn der Arbeitgeber nicht bekommt, was er will, wird er bockig und versucht uns – und damit alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen – öffentlich zu diskreditieren. Das heizt den augenblicklichen Konflikt nur unnötig an“, stellte Kristian Loroch fest.
Der Personalvorstand der Deutschen Bahn müsse keine Krokodilstränen darüber vergießen, dass die Beschäftigten weiter auf einen Tarifabschluss warten müssen. „Dass, was bis jetzt auf dem Tisch liegt, will keine unserer Kolleginnen und keiner unserer Kollegen haben“, machte Kristian Loroch deutlich.
„Es ist einfach unredlich, ständig zu behaupten, es werden sensationelle 12 Prozent angeboten und deshalb müsse eine Einigung möglich sein. Tatsächlich bietet die DB AG für die nächsten zwölf Monate teilweise nicht mal 5 Prozent an. Das bedeutet für die Beschäftigten bei Bus und Bahn Reallohnverlust. Zudem werden gerade die Menschen benachteiligt, die bei der Deutschen Bahn am wenigsten verdienen. Deshalb fordern unsere Kolleginnen und Kollegen einen festen Betrag für alle, um den die Löhne monatlich steigen sollen. Und darüber wollen wir endlich verhandeln. Das geht aber nicht, wenn der Arbeitgeber ständig wegläuft“, so Kristian Loroch.
„Auch unser Angebot, zumindest in Arbeitsgruppen die Verhandlungen wieder aufzunehmen, um wenigstens in inhaltlichen Fragen weiterzukommen, hat die DB AG konsequent abgelehnt und verweigert jegliche Gespräche. Das ist völlig unverständlich und wenig hilfreich“, machte Kristian Loroch deutlich.
„Wir fordern die Deutsche Bahn auf, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Dort und nur dort ist eine Lösung im Tarifkonflikt möglich“, so Kristian Loroch.
Typisch DB, immer vor Problemen weglaufen. Da soll doch der Vorstand auf mehrere Tausend € monatlich verzichten. Damit die Arbeitnehmer an der Arbeitsfront vernünftig bezahlt werden. Da sind Dividende für den Vorstand wichtiger als die Arbeitnehmer. Arbeitnehmermangel ist wohl noch nicht angekommen da oben……Stellwerke unbesetzt und Züge fallen aus…..interessiert die Chefetage nicht. Wie arrogant kann man sein und die kleinen hingeworfen Brocken als Erfolg verkaufen.
Ich hörte, dass Protest bei Verkehrsunternehmen in Japan so funktioniert, dass alle Fahrzeuge normal fahren, aber mit Ansage keine Fahrtberechtigungen (Fahrkarten) kontrolliert werden, so dass alle Nutzer schwarz fahren.
Ob das in Japan so ist oder nicht, kann ich nicht nachvollziehen, aber die Form des Streiks finde ich sehr interessant, damit trifft man nicht die Kunden sondern den Arbeitgeber, dem dadurch Einnahmen entgehen.
Ich glaube, dass das (a) die Unterstützung der Bevölkerung bewirkt und (b) die Wirkung auf den eigentlich Bestreikten sehr viel intensiver würde.
Keine Ahnung, ob das so erlaubt ist, es müssten eben die Schaffner streiken und nicht die Lokführer, aber DAS würde ich mir wünschen.
Nebenbei, die Forderungen der EVG sind angemessen, das Angebot der Bahn ist absichtlich verwirrend und deswegen wahrscheinlich ein halber Betrug.
(Sucht mal raus, was das Angebot der Bahn ist und wen es betrifft)
Was bringt den das weiter Verhandeln …
Wenn die EVG kein Schritt auf die DB zu geht , da ist das weitere Verhandeln wegen der Einstellung der EVG sinnlos !!
Aber mal abgesehen davon : die Forderungen der EVG sind überzogen !
Auch wenn sie gute Arbeit leisten
Das ist nicht machbar.
Für sich genommen wirken die Forderungen der EVG maßlos. Aber so lange sich der Vorstand noch viel dreistere Gehaltserhöhungen gönnt, kann er die Arbeitnehmer nicht guten Gewissens zur Mäßigung aufrufen.
Der Vorstand der DB ist bestimmt nicht 180 000 Personen groß !!! Dann rechne mal aus 650 Euro mindestens im Monat mehr mal 180 000 Arbeitern. Ja, Danke. Ich freue mich jetzt schon auf teuere Fahrkarten.
Für eine eigene Meinung lohnt es sich, auch mal der Gegenseite zuzuhören. Beispielsweise hier : https://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/DB-sieht-im-Moment-keine-Grundlage-fuer-weitere-Verhandlungen-EVG-lehnt-Angebot-pauschal-ab-und-bewegt-sich-keinen-Millimeter-10684994# Schade, dass dbH hier nur als Sprachrohr der EVG agiert und nicht mal den Anschein einer Neutralität versucht zu wahren. Ich bin auch mal gespannt, ob mein Beitrag diesmal veröffentlich wird. Und nein, ich bin weder proBahn noch proEVG .
Es gibt ZWEI Gewerkschaften bei der Bahn:
— die EVG (Eisenbahn- und Verkehrs Gewerkschaft)
— die Lokführer-Gewerkschaft
die beide um Mitglieder werben
— Christliche Gewerkschaft Deutscher Eisenbahner (CGDE)
Der nächste Streik ist schon für Herbst vorprogrammiert laut Herrn Weselsky von der GDL.