Bauland statt Kleingärten: Laubenpieper in der Frohen Zukunft protestieren

Ein Detail aus der Friedhofskonzeption der Stadt sorgt derzeit für Aufregung bei Kleingärtnern in der Frohen Zukunft. Denn bisher sind für den Gertraudenfriedhof im Bereich Mispelweg Erweiterungsflächen für den Bedarfsfall. Diese werden nicht mehr benötigt, weil sich Bestattungsformen geändert haben und dadurch nicht mehr der Bedarf besteht. Sie sollen nun in Bauland umgewandelt werden.

99 Gartenbesitzer protestieren nun bei der Stadt gegen die Pläne. “Wir sind empört über diese Vorgehensweise”, heißt es in einem Schreiben an die Stadt. Mit den Kleingärtnern habe niemand gesprochen. Fast alle Gärten seien belegt. Zudem sei in der Kleingartenkonzeption der Erhalt festgeschrieben.

Hier der Brief im Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Dr. Wiegand, sehr geehrter Herr Stäglin,
sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte,

aktuell haben wir erfahren, dass die Stadt Halle darüber nachdenkt, die von uns gepachteten und genutzten Erholungsgärten am Mispelweg im Stadtteil Frohe Zukunft langfristig in Bauland umzuwandeln. Der Stadtrat soll dies demnächst mit der Friedhofsentwicklungsplanung bestätigen.

Wir sind empört über diese Vorgehensweise!

Mit den Pächterinnen und Pächtern hat bisher niemand von der Stadt über diese Idee gesprochen. Alle drei betroffenen Teilanlagen am Mispelweg mit den zahlreichen Pachtgärten sind sehr gut nachgefragt und obwohl die Stadt nie Werbung für frei gewordene Gärten gemacht hat, sind fast alle belegt.

Noch im Jahr 2013 hat der Stadtrat im Rahmen der Kleingartenkonzeption in der Stadt Halle genau für unsere Erholungsgärten am Mispelweg- im Gegensatz zu vielen anderen Anlagen- einen Erhalt ohne Einschränkungen festgelegt. Warum soll dies nun nicht mehr gelten? Wieso bedeutet eine Verkleinerung
der Fläche des Getraudenfriedhofes automatisch, dass unsere
Erholungsgärten zu Wohnbauflächen werden sollen?

Haben unsere Pachtgärten mit dem artenreichen Gehölzbestand keinen ausreichenden ökologischen und klimatischen Wert für die Stadt?

Bitte setzen Sie sich für einen Erhalt der Erholungsgärten am Mispelweg ein!