Bergzoo 2031: Tiere erleben, Verständnis schaffen, Begeisterung wecken

Seit dem vergangenen Jahr hat der hallesche Bergzoo einen neuen Chef. Und der treibt das Zukunftskonzept voran. Denn der Tierpark auf dem Reilsberg soll attraktiver werden. Unter dem Motto „Bergzoo 2031“ wurden Pläne für die nächsten Jahre entworfen. Zusammengerechnet werden für die Realisierung aller Maßnahmen 30 Millionen Euro benötigt.
Die Hallenser können sich von Zoo-Chef Müller die Zukunftspläne genau erläutern lassen. Unter dem Motto „Bergzoo 2031 – Fakten und Visionen“ wird am 5. April um 18 Uhr zu einem Vortrag ins Luchs-Kino am Zoo eingeladen. Der Eintritt kostet 5 Euro.
Ziel ist es, den Bergzoo als eine „auch überregional attraktive Freizeit- und Bildungseinrichtung mit hohem Erlebniswert zu etablieren“, heißt es im Konzept. Die Tieranlagen sollen dabei nach Lebensräumen gegliedert werden. Man wolle die Lebensräume der Tiere „durch Inszenierungen für die Besucher erlebbar“ machen.
Das jetzige Elefantengehege unweit des Nebeneingangs soll vergrößert und zu einer Art Savannenlandschaft umgestaltet werden. Besucher können über eine Hängebrücke die Dickhäuter beobachten. Denkbar wäre hier eine „Vergesellschaftlichung“. Die Elefanten könnten beispielsweise mit Nashörnern in der gemeinsamen Anlage gehalten werden. Auch Tapire und Ameisenbären sowie Erdmännchen werden der Savannenlandschaft zugeordnet.
Unter dem Motto „Regenwälder – Die grüne Lunge der Erde“ finden Großkatzen, Totenkopfaffen, Loris, Faultiere, Schimpansen und weitere Affen Platz. In „Patagonien – Zwischen Feuer und Eis“ werden Flamingos, Pinguine und Seebären ihren Platz finden. Dort wird auch das Wappentier des halleschen Zoos, der Puma – auch Berglöwe genannt – ein Gehege bekommen. Seit Jahren schon hat der Zoo keine Pumas mehr.
Doch insbesondere soll das Merkmal „Bergzoo“ in besondere Weise herausgestellt werden. Gleich vier unterschiedliche Bergwelten sind vorgesehen. In „Afrikas Gebirgen“ werden Zebras, Fasane, Gänsegeier und Dscheladas beheimatet. Die Themenwelt „Anden“ ist für Greifvögel, Vikunja und Brillenbären vorgesehen. In der Themenwelt „Himalaya“, ausgeführt als buddhistischer Tempel, werden die Gehege für Yak, Panda, Blauschaf, Schneeleopard, Steppenfuchs und Uhu eingerichtet. Die die Themenwelt „Alpen“ beherbergt die „Reils-Alm“, Waldrappen, das Alpinum mit Nagetieren, Volieren, Gemsen, Murmeltiere, das Streichelgehege und ein Bienenhaus.
Ein stärkerer Fokus soll auch auf das Marketing geworfen werden. Im „Winterzoo 2017“ soll der Zoo in der sonst besucherschwachen Zeit im Januar und Februar in eine wintertypische Erlebnislandschaft verwandelt werden. Ein Jahr später soll dann in Kooperation mit dem Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle eine bundesweit einmalige Gemeinschaftsausstellung zum Thema Eiszeit geplant und umgesetzt. Der Zoo wird dabei laut Konzept die tierischen Aspekte mit diversen eiszeitlichen Großtierexponaten beleuchten und in sein dann bereits schon erprobtes Wintererlebniskonzept mit einbinden.
Daneben ist eine Aufwertung des Eingangs an der Seebener Straße vorgesehen. Hier ist ein Neubau samt „Erlebnis-Aufzug“ vorgesehen. Als Vorbild hat man sich hier den Multimedia-Fahrstuhl des neuen World-Trade-Centers genommen, in dem auf Bildschirmen das Stadtbild visualisiert wird. Das sei auch für Halle denkbar. So könnte die Stadtentwicklung visuell dargestellt werden. Eine Kletterlandschaft soll den Bergzoo-Charakter herausstellen. Zudem könnte an der Emil-Eichhorn-Straße ein neues Parkhaus für 120 Fahrzeuge entstehen.
Mittelfristig ist zudem auch eine Umgestaltung des Haupteingangs mit Einbindung in die neuen Themenwelten vorgesehen. Wichtigster Punkt in diesem Bereich ist aber die Reilsche Villa. Hier sollen ein Zoo-Restaurant und ein Biergarten untergebracht werden. Auch die Zoo-Verwaltung, derzeit noch in verschiedenen Gebäuden auf dem gesamten Gelände verteilen, soll hier konzentriert werden, um Abläufe zu optimieren.
Doch das Zukunftskonzept befasst sich auch mit den Finanzen. So soll Maßnahmenkatalog zur Optimierung der Wirtschaftlichkeit erstellt werden. Aktuell bekommt der Zoo jährliche Zuschüsse von 3 Millionen Euro. Die Wirtschaftsberatung Rauschenbach & Kollegen wird sich darum kümmern. Es werden alle Kostenstrukturen nach sinnvollen Einsparpotentialen untersucht und auch Einnahmequellen unter die Lupe genommen. Dabei wird auch das Thema Erhöhung der Eintrittspreise betrachtet. Verstärkt soll auch ein Fokus Fundraisingaktivitäten und Sponsoring-Engagements gelegt werden. Ziel ist es zudem, ab 2018 19& vom Umsatz aus der Zoogastronomie zu bekommen, aktuell sind es 7 Prozent.
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