Besuch in der Sprachheilschule Halle: Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen im Fokus
Kürzlich schlug die Sprachheilschule in Halle Alarm. Die Einrichtung stößt an ihre Kapazitätsgrenzen, jetzt sollen weitere Räume angemietet werden. Am Donnerstag zum Internationalen Tag der Sprachentwicklungsstörungen (DLD-Awareness-Day am 16.10.) stand die Schule aber anderweitig im Fokus.
Die Beigeordnete für Bildung und Soziales der Stadt Halle, Katharina Brederlow, der Landesbehindertenbeauftrage Dr. Christian Walbrach und der Professor für Pädagogik, Prävention und Intervention bei Sprach- und Kommunikationsbeeinträchtigungen Dr. Stephan Sallatüberbrachten anlässlich des Tages gemeinsam Geburtstagsglückwünsche. Die Sprachheilschule Halle wurde 1910 als erste Sprachheilschule Deutschlands gegründet und besteht seitdem. Aktuell lernen über 170 Kinder an dieser Schule.
Prof. Sallat wies darauf hin, dass die Sprachentwicklungsstörung die häufigste kindliche Entwicklungsstörung ist. Sie betrifft 7% aller Kinder, also eines von 14 Kindern oder eben zwei Kinder pro Schulklasse. Trotzdem sind vielen Eltern und Pädagogen die mit Sprachentwicklungsstörungen einhergehenden Probleme häufig nicht bewusst und man ist der Meinung, die Sprachprobleme der Kinder wachsen sich aus. „Diese Aussage stimmt jedoch nicht!“ stellen Prof. Sallat und die Schulleiterin der Sprachheilschule Frau Dr. Antje Thielebein gemeinsam klar. Bildungsvergleichsstudien wie PISA, TIMMS etc. haben vielfach aufgezeigt, dass geringere sprachliche Fähigkeiten ein wesentlicher Risikofaktor für niedrige Bildungsabschlüsse und damit für die gesellschaftliche Teilhabe sind. Langfristig sind die Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen bezüglich ihrer Bildungsbiographie gefährdet, erreichen geringere Bildungsabschlüsse und bilden häufig eine Lese-Rechtschreib-Schwäche aus. Daher sollten sie frühzeitig erkannt und in Kita und Schule sowie gegebenenfalls durch Sprachtherapie oder eben den Besuch der Sprachheilschule gegengesteuert werden. Die Gratulationsrunde war sich einig, dass durch Früherkennung, Frühföderung und interdisziplinäre Zusammenarbeit Kindern mit Sprachentwicklungsstörungen geholfen werden muss. Hierfür sollten Kinderärzte, Phoniater, Sprachtherapeuten, Erzieher, Heilpädagogen, Lehrer und Sprachheilpädagogen zusammenarbeiten. Auch der Aktionstag soll in diesem Sinne genutzt werden. So haben die lokalen Initiatoren von der Universität Halle – neben dem Arbeitsbereich von Prof. Sallat sind dies die Klinische Sprechwissenschaft, die Abteilung Phoniatrie/Pädaudiologie der Uniklinik sowie der Ausbildungsgang Logopädie an der Gesundheitsfachschule der Uniklinik Halle – alle Fachkräfte zum interdisziplinären Austausch an die Franckeschen Stiftungen eingeladen. In den Stiftungen war die Sprachheilschule in ihren Gründungsjahren untergebracht. Dank der Unterstützung der Franckeschen Stiftungen und der Firma Veranstaltungstechnik Halle wird die Fassade der Stiftung lila, in den Farben des Aktionstages angestrahlt. International werden am Aktionstag viele weitere Gebäude und Sehenswürdigkeiten lila angestrahlt. So soll auf Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen (SES) aufmerksam gemacht werden. Das Motto lautet: „SES Schau hin!“
Ich vermisse bissige Kommentare hier! Wisst ihr warum? Weil es in dieser Gesellschaft niemanden, ja noch nicht mal die Verantwortlichen im Bildungsministerium interessiert, was hier abgeht! Nein, viel schlimmer noch: die die hier als Spezialkräfte/ Speziell ausgebildete LehrerInnen arbeiten, manchmal an die Grenze ihrer Kräfte gehen, werden noch herum gestoßen! Müssen an Schulen zusätzlich arbeiten, für die sie gar keine Erfahrung haben und…. das schlimmste dabei ist, eventuell auftretende Lücken werden mit “ Seiteneinsteigern “ aufgefüllt oder überbrückt. Eine Schande für dieses Land!!! Da studieren Menschen Jahrelang ein Spezialgebiet und dann werden sie unter Wert verscherbelt! Denkt alle mal nach, denen unsere Kinder und Jugend etwas wert ist! Danke