Besucher der Händelfestspiele bemängeln Gastronomie und Hotellerie
Die zweite gemeinsame Besucherbefragung (2014 und 2016) zu den Händel-Festspielen der Stiftung Händel-Haus und der Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH ist abermals positiv. An 19 Festspielorten wurden 900 Besucher per Fragebogen interviewt. Das sind 4 Prozent der gesamten Konzertbesucher bei 21.500 verkauften Tickets und 51 Veranstaltungen. Die insgesamt zwölf Fragen betrafen die Qualität des Festivals und des Rahmenprogramms, die Reisedauer und bevorzugte Übernachtungsmöglichkeiten. Fazit: „Der“ Händel-Festspiel-Besucher 2016 ist „Wiederholungstäter“ und regelmäßiger Festivalgast, gehört der Altersgruppe 50 Plus an (80 Prozent), ist finanzkräftig bei steigendem Nettoeinkommen (Vergleich zu 2014), plant seinen Besuch bereits mehr als ein halbes Jahr bis zu drei Monate vor Reiseantritt und gibt durchschnittlich 450 Euro während seines Aufenthalts in Halle aus.
Das Fest lockt 70 Prozent auswärtige Gäste nach Halle, davon knapp 6 Prozent aus dem Ausland (Schweiz, Österreich, Niederlande und den Vereinigten Staaten). Die auswärtigen Gäste stammen überwiegend aus Sachsen-Anhalt und den Nachbar-Bundesländern – Niedersachsen, Brandenburg, Sachsen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Hessen.
Der Halle- und Händel-Gast gibt durchschnittlich 154 Euro für Konzerttickets aus, 135 Euro für die Übernachtung, 103 Euro für gastronomische Versorgung sowie 60 Euro für Veranstaltungen jenseits des Festspielprogramms.
Als Hauptgründe für den Reiseanlass sind: das Festivalprogramm (88 Prozent), die besondere Atmosphäre der Spielorte (knapp 60 Prozent) sowie die Künstlerauswahl (50 Prozent). Mit weiteren halleschen Kulturangeboten wie Museums-, Ausstellungs- oder Theaterbesuchen kombinieren 58 Prozent der Gäste ihre Konzertbesuche bzw. ihre Musikreise.
Den gebotenen Musik-Mix aus Händel-Festspielen und Bach-Fest favorisieren 14,5 Prozent der Gäste und wählen gezielt das gemeinsame Wochenende beider Festivals in Halle (Abschluss) und Leipzig (Eröffnung). Dies bestärkt die Stiftung Händel-Haus, die gemeinsame Marketingkooperation mit dem Leipziger Bach-Fest fortzusetzen.
Welche touristischen Erkenntnisse zeigt die Besucherbefragung außerdem? Knapp 92 Prozent der Händel-Gäste übernachten in Halle. Dreiviertel aller Schlafgäste (84 Prozent) bleiben mindestens zwei und mehr als drei Tage in halleschen Hotels. Dies übertrifft die durchschnittliche Aufenthaltsdauer des halleschen Gastes von maximal zwei Tagen, laut Statistischem Landesamt Sachsen-Anhalt.
Zwischen 31 und 34 Prozent der Interviewten halten dagegen das gastronomische und Übernachtungsangebot für verbesserungswürdig (64 Prozent bewerten die Gastronomie als gut und sehr gut sowie 69 Prozent die Übernachtungsmöglichkeiten als gut und sehr gut).
Die gemeinsame Besucherbefragung zu den Händel-Festspielen wurde bisher 2014 und 2016 umgesetzt, um Kennzahlen zum Service des Festivals und den Angebote in Halle zu prüfen.
„Knapp 92 Prozent der Händel-Gäste übernachten in Halle.“- Hat nicht Herr Voß noch im Mai das Horrorszenario an die Wand gemalt, dass ohne Hotelneubau die Gäste Ihr Geld im Umland ausgeben würden?
Dank Hotelneubau ist die Gefahr gebannt.
http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-der-dativ-ist-dem-genitiv-sein-tod-a-267725.html 😉
Wie immer hast du die Essenz erkannt und einen wichtigen Beitrag geleistet. Wo dem Welt doch so komplex ist. 😀
Aber du hast recht, es fehlt ein „e“. Also: „Dank Hotelneubaue ist die Gefahr gebannt.“ Klingt scheiße, aber des Nullingers Zwangsstörung wird nicht getriggert.
Für ein Hotel (Hallmarkt) ist Mega-Bedarf,
ob ein zweites Hotel am Riebeck-Platz bei der derzeitigen Tagungs-und Aktivitätenanzahl sich rentiert,darf bezweifelt werden.
Wie hoch ist die Hotelauslastung in Halle aktuell (ohne Maritim und 2 Neubauten)?
Auslastung Dresden 53,3%; Berlin 60,5%; Hamburg 79% —– 40% Halle (2014)
2014 war das Maritim noch in Betrieb. Neubauten gab es da auch keine.
Deshalb habe ich gefragt.
Du schreibst unter 3 Namen und fragst dich selber? Ein Fall für die Psychatrie.
Für Halle hab ich nur Zahlen 2014 und früher. Die Zahlen zu Berlin, Dresden und Hamburg dienen zur Einordnung. Etwas genaues wissen Sie wohl auch nicht?
Alternativ kann man auch eine Plausibilität herstellen.
Der Wegfall des Maritim führt zu einer Steigerung der Bettenauslastung zwischen 8 und 9%. Damit sind wir bei ca 50% Auslastung. Wer hier von Mega-Bedarf oder wie Herr Voß Betten-Not spricht, ist nicht von dieser Welt.
Man kann Plausibilität herstellen? Ok.
Vielleicht liegt die geringere Auslastung auch am geringeren Angebot hinsichtlich der Qualität? Wenn es nur nach reiner Zahl der Betten ginge, hätte Maritim das Interhotel in den 90ern nicht renovieren und umbauen müssen und es würde heute noch brummen. 🙂
Ja, das ist Halle, eine Ansammlung von Bedenkenträgern. Ob man Kongresse nach Fertigstellung des neuen Hotels am Hallmarkt in die Stadt holen kann, wird die Zeit zeigen. Es ist auch eine Frage der Zeit. Mit der Komfortstufe des neuen Hotels kann man sicher keine hochkarätigen Kongresse in die Stadt holen, aber jeder hat mal klein angefangen.
Das Alter der Besucher bei Händel gibt mir zu denken, ob die heutige Generation, wenn sie 50+ ist, auch noch zu Händel kommt.
Was ich noch sagen wollte: Kommt Zeit kommt Rat.
Schlapphut, du hast ja jetzt unter dem geklauten Profil schon 345 Einträge geschrieben. Sind die alle bei der MZ? Deinen „farbspektrum“-Account bei Disqus hast du ja gegen Einsicht gesperrt.
Auch im Bereich der Hotelerie ist hochwertiger Wohnraum dringend von Nöten! Ein Neubau ist dringend erforderlich!