Corona-Krise lässt Bücher-Entleihungen in der Stadtbibliothek einbrechen

Die Corona-Pandemie hat auch enorme Auswirkungen auf den Betrieb der Stadtbibliothek. Immer wieder kommt es zu Schließzeiten oder die Zahl der Gäste wird eingeschränkt.
Nun liegen die Zahlen auf dem Tisch. Demnach wurden im vergangenen Jahr 743.789 Medien wie Bücher, Zeitungen oder CDs ausgeliehen. Im Jahr zuvor sind es über 300.000 Medien mehr gewesen.
Die Besucherzahlen sind auf 222.734 Personen eingebrochen. Ein Jahr vorher sind es 365.224 Gäste gewesen.
Vor allem das zweite Quartal hat “reingehauen”. Hier war die Stadtbibliothek nur an insgesamt 360 Stunden geöffnet. Ein sechstel der normalen Öffnungszeit.
Die Bücherei hätte sich vielleicht auch was einhalten lassen können, damit man in der Zeit lesen kann, denn das wollten ja viele
Ein Freiluftstand auf dem Hallmarkt? Macht sich in der kalten Jahreszeit aber nicht besonders gut.
„Als zweites Quartal werden im gregorianischen Kalender die Monate April, Mai und Juni bezeichnet, die sich in etwa mit der Jahreszeit Frühling decken.“
Massenbuchhandlungen wie Thalia dürfen nahezu uneingeschränkt öffnen, aber die Stadtbibliothek muss schließen – es ist ein Trauerspiel.
Ich vermute mal, viele der Nutzer sind wegen ihrer Literaturversorgung zur ULB abgewandert, denn die hat ihren Betrieb – zumindest bezüglich der 4 größten Zweigbibliotheken Steintor-Campus, Heide-Süd, Franckeplatz und Rechtswissenschaften und der Zentralbibliothek in der August-Bebel-Straße (und abgesehen von etwa 6 Wochen unmittelbar nach Verhängung des 1. Lockdowns im März 2020) durchgängig aufrechterhalten. Nicht immer konnten Leseplätze vor Ort zur Verfügung gestellt werden; aber bestellen und ausleihen konnte man seit Anfang Mai 2020 durchgängig.
Ich hätte mir auch gewünscht, dass sich die Stadt hier etwas Mühe gegeben hätte.
Ein online zu buchendes Terminsystem, bei dem eine bestimmte Anzahl von Menschen beispielsweise in die Bibliothek kommen kann. Wer will denn schon den ganzen Katalog durchsuchen, statt die Bücher vor Ort auszuwählen und mal kurz reinzulesen.
Schade, hier wurde wirklich eine Chance vergeben, die Leser gerade während der Coronazeit mit Literatur zu versorgen.
Als jahrelange Stadtbibo – Abonnenten konnten wir fleißig weiterlesen und die Onleihe nutzen. Es gibt eine hervorragende StadtbiboApp. Dort suchen wir uns interessante Bücher aus den verschiedensten Rubriken aus, laden diese auf den tolino.
Warum war die Bibliothek denn so oft zu? Normal ist das nicht. Schon gar nicht im Vergleich zu anderen Bibliotheken. Gerade, wenn Kinder aus ihren Einrichtungen ausgegrenzt und ausgeschlossen werden, ist die Bibliothek ein enorm wichtiger Faktor, um solche Zeiten zu überstehen.
Also Bibliotheken sind jetzt aber wirklich nicht dein Fachgebiet, Dani.