Corona lässt die Gästezahlen einbrechen
Seit sechs Jahren ging es kontinuierlich bergauf in der Tourismuswirtschaft in Sachsen-Anhalt. Doch der Corona-Lockdown hat damit Schluss gemacht. Nun liegen die Zahlen für das erste Quartal vor, als Hotels noch zumindest bis Mitte März geöffnet waren.
Wie das Statistische Landesamt mitteilt, meldeten die rund 1 030 Beherbergungsbetriebe mit 10 und mehr Gästebetten bzw. Stellplätzen von Januar bis März 2020 17,0 % weniger Gäste und 13,4 % weniger Übernachtungen als im gleichen Zeitraum 2019. Allein im März 2020 waren es 44,5 % Übernachtungen weniger als 2019.
Der Start in das Tourismusjahr 2020 verlief im Januar 2020 (Gäste +5,7 %; Übernachtungen +4,0 %) und Februar 2020 (Gäste +6,8 %; Übernachtungen +6,3 %) erfolgreich. Im März 2020 brachen die Gästezahlen gegenüber dem Vorjahresmonat um 53,6 % auf rund 108 600 ein, die Zahl der Übernachtungen sank um 44,5 % auf knapp 306 200.
Von Januar bis März 2020 besuchten nach vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes rund 498 500 Gäste die sachsen-anhaltischen Beherbergungsbetriebe. Die Zahl der Übernachtungen lag bei 1,27 Mill. Im Vergleich zum I. Quartal 2019 waren das 17,0 % bzw. rund 102 360 weniger Gäste und 13,4 % bzw. 196 200 weniger Übernachtungen. Rund 466 100 Gäste kamen aus dem Inland und fast 32 400 aus dem Ausland. Das waren 16,7 % weniger Inlandsgäste und 21,9 % weniger Auslandsgäste als im I. Quartal des Vorjahres.
Die massiven Rückgänge betrafen durchweg alle Betriebsarten. Die höchsten Einbußen speziell im Monat März gab es gegenüber dem Vorjahresmonat in Ferienzentren (-69,4 % Gäste; -69,1 % Übernachtungen) und in Jugendherbergen und Hütten (-62,3 % Gäste; -61,7 % Übernachtungen). Aber auch in den Hotels (ohne Hotels garnis), welche den größten Anteil am Aufkommen stellen gingen die Gäste- und Übernachtungszahlen gegenüber März 2019 um mehr als die Hälfe zurück (-53,7 % Gäste; -50,8 % Übernachtungen). Mit -14,0 % bei Gästen und -10,6 % bei Übernachtungen waren die Vorsorge- und Reha-Kliniken am geringsten betroffen.
Auch im regionalen Vergleich waren alle Regionen von den Auswirkungen der Einschränkungen betroffen. In keinem Reisegebiet konnten im I. Quartal 2020 auch nur annähernd die Gäste und Übernachtungszahlen des Vorjahresquartals erreicht werden. Die größten Rückgänge gab es von Januar bis März 2020 in der Altmark (-20,8 % Gäste; -17,2 % Übernachtungen) und im Harz- und Harzvorland (-19,3 % Gäste; -16,2 % Übernachtungen). Im einstelligen Bereich war der Rückgang an Übernachtungen in den Regionen Anhalt-Wittenberg (-9,4 %) und Magdeburg, Elbe-Börde-Heide (-9,0 %).
Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurden im März zahlreiche Messen, Veranstaltungen und Freizeitangebote abgesagt. Die Einreise nach Deutschland wurde stark eingeschränkt und von Reisen wurde generell abgeraten. Seit Mitte März konnten die Beherbergungsbetriebe ihre Übernachtungsmöglichkeiten nur noch für notwendige, jedoch nicht mehr für touristische Zwecke anbieten.
Neueste Kommentare