Critical Mass zieht durch Halle – Schweigeminute für getöteten Radler
Immer am ersten Freitag im Monat zieht die Critical Mass durch Halle (Saale), eine Art Fahrraddemo. Im Verband gibt es eine gemeinsame Ausfahrt. Doch diesmal war alles anders. Denn zu Beginn gab es erstmal eine Schweigeminute, danach klingelten die Teilnehmer. Die Aktion galt Andreas Mandalka alias Natenom.
Der in der Szene bundesweit bekannte Fahrradblogger hat sich seit Jahren für Radwege entlang von Landstraßen eingesetzt und Autofahrer angezeigt, die mit viel zu geringem Sicherheitsabstand überholt haben. Mandalka wurde am Dienstagabend von einem 77-Jährigen Autofahrer im Enzkreis in Baden-Württemberg von hinten angefahren. Trotz erfolgter Reanimation verstarb er. Auch bei jener Landstraße kämpfte er für einen besseren Radweg. Vor drei Jahren wurde wegen des schlechten Zustands der Anlage die Radwegebenutzungspflicht aufgehoben.
Verstehe ich das richtig? Bewusst einen eventuell schlechten Radweg verlassen und im Dunklen auf der Strasse gefahren? Hmm? Was soll ich davon halten? Ich fahre auch viel Rad.
Man sollte dazu sagen das diese Person IMMER mit Warnweste und allen vorschriftsmäßigen Präventivmaßnahmen am Fahrrad begegnete. Man kann also davon ausgehen das der Autofahrer entweder ohne Licht oder unaufmerksam gefahren ist.
In Anbetracht dessen der der Radfahrer in dem Kreis bekannt war wie ein bunter Hund (habe Familie um die Ecke und ihn auch Mal gesehen) kann man nichtmal böswillige Absicht ausschließen aber dies direkt unterstellen möchte ich nicht. Jedoch hatte er viel Hass div. Autofahrer der Region auf sich gebündelt..
Klar , man überfährt einen Radfahrer mutwillig bloß weil er sich für bessere Radwege einsetzt. . So dumm kann man nun wirklich nicht sein.
Auch mit Sicherheitsweste? Würde auch die Straße benutzen, wenn der Fahrradweg nicht befahrbar ist, vor 3 Jahren wurde die Benutzungspflicht für diesen Weg aufgehoben. So und nun warten wir mal ab was die Polizei ermittelt.
Sie können davon halten, was sie wollen. Allerdings sollten Sie Ihre bewusst zwischen den Zeilen stehen lassenden Unterstellungen lassen. Es ist jemand gestorben, mehr wissen Wie auch nicht.
Naja, ich will nur sagen, ich hätte es vermutlich so nicht gemacht.
Grundproblem ist immer noch, dass es für Radfahrer keinen Führerschein und keine Kennzeichen gibt. Ohne Fahrschule fehlt den meisten heutzutage das geringste Verständnis der Verkehrsregeln. Rowdies nutzen dann zusätzlich noch die „Nichtidentifizierbarkeit“ aus, um richtig die Sau für’s Ego rauszulassen.
Für Autofahrer gibt es Führerschein- und Kennzeichenpflicht. Dennoch fahren einige wie sie wollen, siehe Enzkreis.
Ich gehe mal von Augenblicksversagen bei dem Senioren aus. Da weiß man auch nie, ob das medizinisch indiziert war. Vorsatz können wir sicher ausschließen.
„Ordnungs…“ Sie scheinen ja richtig kriminell zu sein. Hoffentlich nehmen sie nicht am Straßenverkehr teil. Wer versucht, Opfer zum Täter zu machen, ist selber ein Täter.
Das Nichtidentifizierbarkeit-Problem gibt es doch auch bei Autofahrern. Die sagen einfach, sie wären nicht gefahren und schon sind sie aus dem Schneider. Wenn ich sehe, wie viele Autos im Kreuzungsbereich parken oder wie viele Autofahrer ihr Fahrzeug als Waffe oder zu Belehrungen einsetzen, wird mir übel. In Deutschland wird viel zu wenig kontrolliert und werden viel zu lasche Strafen verhängt (natürlich auch gegenüber Radfahrern). Die Regierung hat in ihrem Koalitionsvertrag die Vision Zero (also keine Verkehrstode) als Ziel gesetzt. Jedes Jahr sterben in Deutschland immer noch mehr Menschen im Straßenverkehr als bei 09/11. Warum nehmen wir diesen Terror einfach hin? Wann wird endlich wirklich was verändert?
Diesen Schwachsinn schreibst du unter einen Artikel, in dem es um einen Radfahrer geht (der durchaus auch einen Führerschein gehabt haben kann – sowas soll’s geben), der von einem Autofahrer – der mutmaßlich einen Führerschein hat – totgefahren wurde? 🙄
Seit Jahren reden wir davon .Eins fehlt noch Steuern muss ein Radfahrer natürlich auch zahlen
Denkst du ein Fahrradkauf ist steuerfrei? Auch Radfahrer zahlen Steuern.
Ganz rational betrachtet hat Ordnungsamt aber Recht. Es wird ja immer auf Delikte von Autofahrern hingewiesen und Verstöße von Radfahrern zu benennen, ist ja schon ein Tabu, ein Sakrileg und die Inquisition steht schon bereit. Richtig ist, dass Radfahrer schnell und anonym untertauchen und aus dem Geschehen verschwinden können und ich bin mir sicher, dass kein Radfahrer sich nachträglich meldet und seine Schuld eingesteht – falls diese überhaupt erkannt wird. Die Radfahrerlobby ist immer sehr laut und braucht den Autofahrer als Feindbild. Allein dadurch generiert sich ein Selbstbewusstsein gepaar mit Opferrolle, dass man als Radfahrer (der vermeindlich schwächere Verkehrsteilnehmer) quasi allmächtig ist und sich nie Konsequenzen bewusst sein muss.
ganz rational… ?!? hat wer recht?
Sobald hier ein Bericht über den Straßenverkehr auftaucht (kann auch ganz allgemein sein), kommt IMMER ganz schnell die Mottenkiste der Verfehlungen von Radfahrern:
Da fahren die IMMER bei rot
Da fahren sie IMMER auf Fußwegen
Da stehen sie IMMER auf der Straße dem sportlichen Autoverkehr im Weg
Da zahlen die NIE Steuern
Da sind sie NIEMALS fähig, am Straßenverkehr teilzunehmen, weil sie ja keine Fahrerlaubnis habe – meist noch, weil sie oft nicht arbeitende, ungebildete Menschen sein sollen…. kurzum:
Da sind Radfahrer die größten Feindbilder, Ärgernisse, Rowdies usw.
Nichts von dem trifft auch nur entfernt zu.
Steuern (wurde oben schon erwähnt) zahlen ALLE Bundesbürger, so auch Radfahrer,
Versicherungen haben auch Radfahrer (der Jahresbeitrag für mein Rad übersteigt die meisten Kfz-Versicherungen), Rotverstöße sind so erfunden (sonst gäbe es viel mehr Verkehrstote).
Als Radfahrer beobachte ich aber STÄNDIG (und nicht nur manchmal) Handlungen von Autofahrern, die die Sicherheit anderer gefährden (Tempolimits, Überholabstände, Vorfahrt, Parken auf Rad- und Fußwegen…). Und um nix anderes geht es hier und um nix anderes geht es den Teilnehmern beim Critical Mass – mehr gegenseitige Rücksichtnahme, mehr Sicherheit auf den Straßen, vielleicht auch etwas bessere Infrastruktur für Radler (und Fußgänger). Es kann nicht sein, dass man nur sicher ist, wenn man im Auto sitzt… dass sich alles um Autos dreht.
Von daher, einfach mal überlegen und vielleicht etwas mehr miteinander als gegeneinander auftreten
„mottenkiste“ kommt genau so aus der anderen ecke.
es gibt nunmal in allen lagern idioten.
und nein, auch wenn einige „schwächer“ sind, ist es dämlich irgendwelche vergehen zu relativieren.
es gibt regeln für alle, werden diese befolgt sind gefährliche umstände sehr minimiert.
wäre ja zu schön, um…
auch wenn ich mit dem Rad ununterbrochen und an alle Regeln halte, die mich betreffen, werde ich doch genauso ununterbrochen von Autofahrern (denen sicherlich die Zeitnot im Nacken sitzt) unschön knapp überholt, zur Seite gedrängt, auf Vorfahrtsstraßen einfach nicht wahrgenommen, Radwege zugeparkt…
Beispiel:
letzte Woche radle ich Richtung Kütten an der schmalen Straße stehen zwei Schilder: „frei für Landwirtschaft“ und „30“. Auf diesen 4 km drängelten 10 PKWs vorbei (Landwirschaft ?!?). Davon abgesehen, aber wieviele fuhren 30? KEINER + knapp an mir vorbei mussten sie auch alle.
Ich werde mich nicht hinstellen, und ständig Fehlverhalten anderer anzuzeigen, aber halbwegs sicher möchte ich schon auch unterwegs sein.
Wieviele Autofahrer gibt es denn, die von Radfahrern getötet wurden? Wahrscheinlich exakt Null. Das sagt doch alles.
Wie der Radler auf der Hochstraße sollte jeder Radfahrer unterwegs sein. Dann würde wesentlich weniger passieren. Leider ist das Gegenteil der Fall ohne Beleuchtung und dunkel Angezogen.
Der Radler auf der Hochstraße hat dort nichts verloren! Sonst könnte es ihm vielleicht genauso ergehen….
Für Radfahrer gesperrte Straßen haben innerhalb von Ortschaften nichts verloren.
Lasst euch nicht spalten, für die Politik läuft alles nach Plan, wenn ihr euch untereinander das Leben schwer macht.
Um den Radfahrer tut es mir sehr Leid.
Wir kämpfen auch schon lange für einen Radweg von Hohenthurm nach Halle/Peissen,war auch schon geplant 2021 aber wurde wieder nichts.
Es sind immer leere Versprechungen von Regierung, Land und Kommunen
Das ist eine der größten Schweinerein, eine 4-Spurige Autobahn, ähhh Landstraße, B100 hinklatschen und im Umkreis von 10 Km gibt es nicht einen einzigen Radweg zwischen Halle und Landsberg. Einzige Alternative ist ein vollkommen zerrumpelter Feldweg entlang der Bahngleise.
Die 4 spurige B 100 ist schon von der DDR „hingeklatscht“ worden. Der Ausbau des benannten Feldweges war schon öfter Thema, ist aber an den hohen Kosten im Verhältnis zu den Nutzungszahlen und den hohen Sozialausgaben und sonstigen Abgaben,(u.a. der Kreisumlage) der Kommune gescheitert. Ich stimme Ihnen aber völlig zu, fahrradfreundliche Nahverbindungen sind wichtig. Dabei sind einfache Lösungen ohne große Planungen und Projekte durch fachkundige Unternehmen machbar. Gibt ein paar gute Beispiele.
versuchs mit komoot (aktualisiert)
und mit dem aktuellen Verkehrsminister wird das schon gleich gar nix
„…und mit dem aktuellen Verkehrsminister wird das schon gleich gar nix…“
Volker Wissing hat gerade erst ausschließlich Sparmaßnahmen beim Radverkehr und bei der Bahn durchgesetzt.
Das ist ein Autominister.
Der tödliche Unfall verbindet in geradezu fataler Weise alle Versäumnisse deutscher Verkehrspolitik:
-vielerorts völlig unzureichende Radinfrastruktur
-die deutsche Weigerung, alle Autofahrer regelmäßig auf ihre Fahrtauglichkeit zu prüfen
-eine völlig unzureichende Verkehrsüberwachung, die Fehlverhalten begünstigt (Überholabstände, Geschwindigkeiten, Sicherheitsabstände, viel zu schnelles Fahren bei schlechten Sichtverhältnissen)
@Allwetter…,also alles auch Dinge die Radfahrer betreffen! Warum nur Autofahrer auf Fahrtüchtigkeit prüfen ? Auch mit solchen kruden Forderungen spaltet man die Gesellschaft! Für die Dummheit von einzelnen,verschwinden ja auch keine Gleisanlagen in Städten!