Dank Spenden: Kinderkreativzentrum “Krokoseum” in den Franckeschen Stiftungen freut sich über neue Küche

Die meisten Hallenser kennen das markante Gebäude des Waisenhauses der Franckeschen Stiftungen. Viele wissen auch, dass sich dort Tagungsräume und Ausstellungsräume befinden. Doch was im Sockel des altehrwürdigen Gebäudes geleistet wird, das ist deutlich weniger Leuten bekannt. Denn hier befindet sich das Kinderkreativzentrum Krokoseum.
Und seit wenigen Wochen gibt es hier nun eine Kinderküche, unter anderem mit einem großen Kühlschrank und auch zwei Herden. Ermöglicht wurde die Anschaffung durch zahlreiche Spenden. Die beiden Pädagoginnen Maja Schulze und Cosima Hofmann haben zusammen mit dem Kindern eine herbstliche Vesper zubereitet. Es gab Kürbissuppe, aber auch selbstgeschnippelte Pommes. Und ganz ohne triefendes Fett, wie man es aus vielen Fast-FoodRestaurants kennt.
Auf den Tisch beziehungsweise in den Topf kommen keine Produkte aus dem Großhandel. Stattdessen wird saisonal und regional eingekauft, ein Teil des Gemüses kommt auch direkt aus dem Stiftsgut Stichelsdorf. “Wir bemühen uns um gesunde Ernährung”, sagt Maja Schulze. So gab es auch schon diverse Speisen aus Mangold, aber auch eine Zeitreise an den Beginn der Stiftungen, mit Speisen aus Franckes Zeit. Granatäpfel, Sonnenblumenkerne und selbst Spinat lieben die Kinder, natürlich wollen sie auch immer wieder den Kinderklassiker: Nudeln mit Tomatensauce und Käse. Im Sommer wurde Holunder-Wassereis selbst gemacht – die Blüten wurden dabei auf dem Stiftungsgelände gesammelt. Und zu Weihnachten sollen natürlich Keske gebacken werden.
Im Kinderkreativzentrum Krokoseum sind Kinder (6-12 Jahre) eingeladen, die Welt zu entdecken und sie mitzugestalten. Nachmittags öffnen sich die Türen um 14 Uhr zum freien Spielen. Ab 16 Uhr finden täglich wechselnde kulturelle Bildungsangebote statt. Hier erfahren die Kinder, was in ihnen steckt und welche Stärken sie haben. Die Mitmachprogramme führen die Kinder ins Museum, auf das Gelände der historischen Schulstadt und in die Stadt Halle. Eines der Lieblingsrezepte der Kinder haben sie bei einem der Ausflüge entdeckt und bereiten es zur gemeinsamen Vesper vor. Es ist ein Getränk, das August Hermann Francke bereits seinen Gästen angeboten hat: eine erfrischende Limonade mit Zitronen, Zimt und Zucker.
Kunstatelier, Buchkinder oder Medienwerkstatt – die breit gefächerten, kostenfreien Kreativangebote werden oft gemeinsam mit Partner:innen in den Stiftungen und in der Stadt Halle durchgeführt. Sie erlauben, sich in Kunst, Literatur, Handwerk, Geschichte und Naturwissenschaften auszuprobieren, beantworten Fragen der Kinder und geben ihnen eine Stimme in den aktuellen gesellschaftlichen Debatten. So wird das Thema Nachhaltigkeit und Kinderrechte so verschieden wie das Wochenprogramm selbst thematisiert: In der Medienwerkstatt werden regelmäßig Radioworkshops mit Corax angeboten, im grünen Labor lernen sie chemische Prozesse bei einen der beliebten Naturkosmetik-Workshops kennen, in der BuchKinderWerkstatt werden Kurzgeschichten über die Zukunft verfasst oder es wurde zur diesjährigen Fashion-Revolution-Week gemeinsam mit den Jugendclub TiQ zur Kleidertausch-Party geladen. Aktuell lädt das Krokoseum dazu ein, gemeinsam mit dem Peißnitzhaus einen Naturführer für die geschützte Saaleinsel mitten in der Stadt zu entwickeln. Kleine und große Autor:innen können sich dafür noch im Krokoseum (krokoseum@francke-halle.de) anmelden.
Geil, danke