Das Halle-Neumarkter Recht und seine Verbreitung
Am Mittwoch, 4. Dezember um 18 Uhr gibt es im Rahmen der Sonderschau „Wir, die Schöffen in Halle“ im Stadtmuseum Halle einen Vortrag zum Thema „Das Halle-Neumarkter Recht und seine Verbreitung“. Es spricht Dr. phil. Wieland Carls, Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig.
Das hallesche Stadtrecht war im mittelalterlichen Europa ein Exportschlager. Über Neumarkt (heute: Środa Śląska) empfingen nach aktuellem Wissensstand zwischen 300 und 1000 schlesische und polnische Orte hallesches Recht. Dr.phil. Wieland Carls, Sächsische Akademie der Wissenschaften und Experte für mittelalterliches Recht wird zur Verbreitung des Halle-Neumarkter Rechts vortragen. Ergänzend zum Vortrag können in der Dauerausstellung zur Stadtgeschichte „Entdecke Halle!“ bedeutende Objekte der mittelalterlichen Stadtentwicklung erkundet werden.
Ergänzend zum ständigen Ausstellungsteil „Stadt im Spätmittelalter“ sind im Rahmen der Ausstellung „Wir, die Schöffen in Halle“ die halleschen Schöffenbücher 3 und 4 aus der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt zu sehen sein. Sie umfassen Eintragungen von 1355 bis 1424. Die Schöffenbücher enthalten stark zusammenfassende Protokolle jener Fälle, die vor dem vierzehntäglich tagenden Schöffengericht der Stadt, teils über mehrere Sitzungstage hinweg, verhandelt wurden. Hierbei handelt es sich um privatrechtliche Angelegenheiten der Bürger, die vor allem Eigentumsübertragungen im Zusammenhang mit Erbangelegenheiten, Kauf und Verkauf und andere private Geschäfte betreffen.
Alle Besucher*innen erhalten einen Pocket-Planer, der durch die Ausstellung, aber auch durch den Stadtraum begleiten kann. Hier sind alle 30 Paragrafen des Halle-Neumarkter Schöffenbriefs aus dem Jahr 1235 wiedergegeben, ein Zeitstrahl ordnet das Jahr 1235 in die Geschichte der halleschen Selbstverwaltung ein, Programm und Vorträge der Ausstellung sind aufgeführt. Ein kleiner Stadtplan ermöglicht es, anhand der Schöffenorte durch die Altstadt zu spazieren, zu denen u. a. der Rote Turm gehört.
Eintritt: 5,00€ / ermäßigt 3,00€
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