„Gegen Realitätsverweigerung der Bundesregierung“: Demo der Letzten Generation in Halle

Als sie die orangefarbenen Westen gesehen haben, da war vielen schon klar: jetzt geht erstmal auf der normalen Route nichts, die “Klimakleber” sind unterwegs. Am Mittwoch hat die Klimabewegung “Letzte Generation” eine Protestaktion in Halle (Saale) durchgeführt. Diesmal haben sich die Aktivisten aber nirgendwo festgeklebt und auch nichts mit Farbe besprüht. Stattdessen ging es vom Steintor aus ganz langsam über die Volkmannstraße zum Riebeckplatz und weiter über den Boulevard zum Leipziger Turm.

Etliche in der Gegenrichtung vorbeifahrende Fahrzeugführer hupten beim Anblick der Demonstranten. Etwas ungehaltener war ein anderer Autofahrer, der an einer roten Ampel stand und die Demonstranten mit vulgären und beleidigenden Worten beschimpfte. Damit handelte er sich Maßnahmen der Polizei ein.

Angesichts des Agierens der Bundesregierung frage er sich, ob die Dummheit oder kaltschnäuzige Ignoranz sei, fragte ein Demonstrant, “werden wir von Klimaschwurblern regiert? Und ist dieser Realitätsverlust, der aus allen Maßnahmen spricht, echt oder nur vorgetäuscht?”

Die Wissenschaft sage eindeutig, dass es auf jedes Jahr und mittlerweile jeden Tag ankommt. Die jährlichen Reduktionsziele, zu denen es auch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts gibt, werden durch halbherzige Maßnahmen immer weiter verfehlt und missachtet, beklagte der Redner. Man sage Nein zu dieser Realitätsverweigerung.

“Wir rufen Stopp, wir treten auf die Bremse.” Aus diesem Grund bremse man mit dem Protestmarsch auch den fossilen Verkehr aus. “Wir unterbrechen das ignorante Weiter So. Wir fordern Gerechtigkeit für unsere Kinder und Enkelkinder. Wir fordern Gerechtigkeit für die Menschen, die jetzt schon unter der Klimakatastrophe leiden.”