Rund 2380 Teilnehmer bei Demonstration gegen Corona-Maßnahmen und Impfpflicht in Halle – kleinere Gegendemos gekesselt

Am heutigen Montag fanden in Halle (Saale) wieder Demonstrationen rund um Corona statt.

So führt die Bewegung Halle einen Umzug durch die Stadt gegen die Corona-Maßnahmen und eine Impfpflicht durch. Rund 2380 Personen beteiligten sich laut Polizei daran. Eine weitere Versammlung mit Rechtsextrenmist Sven Liebich fand mit etwa 20 Teilnehmenden auf dem Marktplatz statt. An Gegenversammlungen im Stadtgebiet beteiligten sich bis zu 120 Personen.

Im Zusammenhang mit den versammlungsrechtlichen Aktionen sind der Polizei bislang mehrere Straftaten, wie beispielsweise Sachbeschädigung, Beleidigung und Körperverletzung, bekanntgeworden. Darüber hinaus kam es im Stadtgebiet von Halle (Saale) außerhalb der Versammlungen zu Sachbeschädigungen durch unbekannte Personengruppen. Zusammenhänge mit dem Demonstrationsgeschehen werden geprüft.

Eine Rednerin wies noch einmal auf die Unterschriftensammlung hin. Die Bewegung Halle will einen Einwohnerantrag gegen die Impfpflicht stellen,“ein elendes Beschäftigungsverbot.“ Die Stadt sei für die Daseinsversorgung zuständig, so die Rednerin. Sie müsse sicherstellen, dass zum Beispiel Praxen und Physiotherapie nicht schließen müssen.

Mit ihrer Initiative “Systemrelevant” stellte sich Jana Hoffmann vor. Rund 160 Menschen aus dem Gesundheitssektor würden sich schon  mit ihrem Gesicht zeigen und gegen die Impfpflicht protestieren. Es seien alles Menschen, die ihren Beruf mit Herz ausüben und sich aufopfern. “Seit auf ihr mutig und zeigt Gesicht”, rief sie. Ihr Kollege Maik ergänzte, die Qualifikation müsse nur gelten, “und keine zweifelhafte Impfung. Lasst uns standhaft bleiben.”

Michaela Bischof vom Pflegedienst Lebensdank sprach nun. Sie erzählte, einer ihrer Patienten sei auf der Intensivstation an Corona verstorben – trotz doppelter Impfung. Das bestätige sie, dass die Impfung nichts bringe, zu mal es in einen Augen gar keine Impfung sei. Nötig sei es, dass sich die Leute nach draußen bewegen, um etwas zu verändern. “Das ist unser Leben. Lasst uns für unsere Kinder und Enkelkinder kämpfen.”

Steffi aus Teutschenthal hat einen offenen Brief “gegen Masken, Test und Impfungen” verfasst. Diesen ließ sie ebenfalls auf der Demo herumgehen, um zu unterschrieben.

Am Rande gab es kleine Gegenproteste. Diese Teilnehmer wurden aber von der Polizei eingekesselt, so dass es kein direktes Aufeinandertreffen gab. Für die “Einkesselung der Kinder” bedankte sich ein Redner der Bewegung Halle bei der Polizei.

Wegen der Demo war rund 2 Stunden sämtlicher Straßenbahnverkehr über den Marktplatz eingestellt. Für drei Stunden ging nichts zwischen Markt und Rennbahnkreuz.

Im Burgenlandkreis fanden Versammlungen in Naumburg, Weißenfels, Zeitz, Teuchern und Hohenmölsen statt. Die teilnehmerstärksten Aufzüge im Landkreis ereigneten sich in Naumburg mit ca. 1340 Personen, in Zeitz in der Spitze mit ca. 780 Menschen und in Weißenfels mit 700. Insgesamt beteiligten sich im Landkreis etwa 2.800 Menschen an den Versammlungen.

Im Saalekreis wurden versammlungsrechtliche Aktionen in Merseburg, Mücheln, Bad Dürrenberg und Querfurt durchgeführt. Insgesamt nahmen im Saalekreis ca. 1.100 Personen teil, davon allein 620 in Querfurt. Dort kam es auch zu Gegenprotesten mit knapp 100 Teilnehmern.

Im Landkreis Mansfeld-Südharz kamen in Sangerhausen 370 und in Eisleben ca. 400 Teilnehmende zu Aufzügen durch die Innenstädte zusammen, in Hettstedt beteiligten ca. 65 Menschen an einem Aufzug. Es kam teilweise zu Verkehrsbehinderungen.

Die Polizei war bei allen erwähnten Versammlungen mit Kräften im Einsatz.

Die angegebenen Zahlen sind eine vorläufige Bilanz.