„Der kleine Schauer“: Regen-Kunstwerk für das Steintor

Der Steintor-Platz bekommt noch sein I-Tüpfelchen. Im kommenden Jahr wird dort ein Kunstwerk aufgestellt, sagte Kulturdezernentin Judith Marquardt auf Nachfrage. Ziel ist es, im kommenden Dezember Einweihung zu feiern. Es ist das erste Projekt, dass aus dem „Kunst am Bau“-Fond bezahlt wird. Der Stadtrat hatte dafür im vergangenen Jahr 25.000 Euro jährlich bereitgestellt.
Insgesamt zehn Künstler haben sich an einem Wettbewerb der Stadt beteiligt. Eine Jury, bestehende aus Vertretern der Stadtverwaltung, des Berufsverbands Bildender Künstler, der Burg Giebichenstein Kunsthochschule sowie einem Kunsthistoriker haben die Entwürfe bewertet.
Gewonnen hat das Werk „Der kleine Schauer“ von Michael Krenz. Am Montag wurde er für seinen Entwurf mit 1.500 Euro ausgezeichnet. Er habe einen Treffpunkt schaffen wollen, sagte der Künstler zu seinem Werk, das eine stilisierte Wolke mit Regen aus Edelstahl darstellt. Bei seinem Entwurf habe er sich an den Piktogrammen der Wettervorhersage orientiert. Und auch wenn das Werk „Der kleine Schauer“ heißt, gebe es eine Unterstellmöglichkeit. Jetzt wird dem Kulturausschuss der Siegerentwurf vorgelegt, im Dezember soll der Stadtrat entscheiden.
Der Name „Steintor“ rührt von einem steinernen Tor her, das einst hier stand. An diese Geschichte hat sich der Zeitplatzierte Simon Kiessler erinnert und ein steinernes Tor entworfen. Zuvor hat er rund 100 Passanten nach ihren Vorstellungen gefragt. „Kurswechsel“ heißt die Arbeit von Christine Bergmann, die damit den dritten Platz erreichte. An der vorhandenen Sitzgruppe hat sie den hölzernen Körper eines Schiffs mit drei stilisierten Edelstahlsegeln postiert.
„Improvisation“ heißt das Werk von Cornelia Weihe, das aus Edelstahlbändern besteht und eine Referenz an die Stadt als Ort musikalischer Genüsse gelten soll. Friedemann Knappe stellt sich Edelstahl-Halbkugeln vor, die verbunden Blüten symbolisieren sollen. Auch Moritz Götze hat sich beteiligt und eine vier Meter hohe Stahlskulptur des halleschen Forschers Johann Reinhold Forster entworfen. „Verweilen“ heißt das Werk von Judith Runge, ein Arrangement aus sechs in Orange und Rot lackierten Schirmen aus Metall. Die Figur „Eva“ mit einem Apfel in der Hand stellt sich Christoph Reichenbach vor. Und „Porta Transitoria“ heißt das Werk von Simon Horn, ein dreifußiger Torbau, dessen polierte Edelstahl-Oberfläche Spiegelungen ermöglichen soll. Thomas Leu nennt sein Werk „Backstage“, es soll in einer Struktur an die Aufbauten erinnern, die sich hinter der Bühne befinden.
Alle zehn Entwürfe sind in der ersten Etage des Ratshofs zu sehen. Die Ausstellung kann bis zum Montag, 4. Dezember, zu den Öffnungszeiten des Ratshofes, montags bis freitags jeweils von 8 bis 18 Uhr, besichtigt werden.
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