Der Macher von “Räuber Hotzenplotz”: Grundschule in Halle-Neustadt soll nach Otfried Preußler benannt werden – Grüne bedauern Auswahl auf Männernamen

Die Grundschule “Westliche Neustadt”, durch eine Fusion der Grundschulen “Wolfgang Borchert” und “Zollrain” entstanden, soll nach Otfried Preußler benannt werden. Das hat die Gesamtkonferenz der Schule entschieden. Formal hat der Bildungsausschuss am Dienstag zugestimmt.

Es gab aber zuvor noch eine kleine Debatte. Hendrik Lange (Linke) sagte, die Gesamtkonferenz habe den Namen “gut ausgewählt”. Andreas Schachtschneider (Hauptsache Halle) fragte, ob es denn in der Gesamtkonferenz auch eine Diskussion zu einem Halle-spezifischen Namen gab.

Schulleiterin Frau Trauzettel sagte, mit den Namen gebe es viele Anknüpfungspunkte für alle Schüler. Sie lobte die klare Sprache, es sei ein zeitloser Autor. Auch für die Migranten seien die Werke nachvollziehbar. 

Dass der Name erneut auf einen Männernamen fiel, bedauerte Melanie Ranft (Grüne). Die Schule habe 34 Frauen und 2 Männer im Kollegium, “und trotzdem wird es wieder ein Männername.”

Aus Preußlers Feder stammen unter anderem “Das kleine Gespenst”, “Räuber Hotzenplotz” und “Die kleine Hexe”. Seine Werke seien “Klassiker der Literatur”, heißt es von der Gesamtkonferenz. “Sie sind zeitlos und nicht einem aktuellen Trend unterlegen. Der Schulname hat somit Beständigkeit. Weiterhin zeichnen sich seine Geschichten durch ihre klare und kindgerechte Sprache aus, was das Lernen in der Grundschule begünstigt.”

Die Schule hat sich bereits mit der Familie des Autoren in Verbindung gesetzt, die heute in Bayern lebt. “Für uns als Familie ist das eine wunderbare Vorstellung und wir freuen uns für Sie, Ihre Schulfamilie und für unseren Vater, falls es mit der Namensgebung klappen sollte”, teilt die Tochter der Schule mit. Preußler wäre in diesem Jahr 99 Jahre alt geworden.