DLRG Halle-Saalekreis bester Rettungsschwimmerverein Europas
Nachdem die DLRG Nationalmannschaft bei den diesjährigen Europameisterschaften in Italien den 3. Platz in der Nationenwertung belegt hatte, startete nun am gleichen Ort die Meisterschaft für die Vereine. Für Undine Lauerwald, Jessica Grote, Fabian Ende und Joshua Perling von der DLRG Halle-Saalekreis bedeutet das eine Doppelbelastung. Denn nach 5 anstrengenden Wettkampftagen mit der Nationalmannschaft kommen nochmal 6 Wettkampftage bei den Vereinstitelkämpfen dazu. „Es fällt mir unglaublich schwer, nach 21 Starts im Nationalteam nochmal Kraft für die nun kommenden Wettkämpfe zu mobilisieren. Doch es ist für mich nicht nur eine Pflicht, sondern auch eine Herzensangelegenheit meinem Verein gegenüber, dass ich wieder mein Bestes gebe!“, konstatierte World Games Sieger und aktueller Europameister Joshua Perling quasi nach Halbzeit. Dass er das dann besonders gut meisterte, zeigten die ersten 3 Wettkampftage der Vereinseuropameisterschaft in der Schwimmhalle von Riccione. Gemeinsam mit seinen 3 Nationalstartern und 7 weiteren Vereinskameraden von der DLRG Halle-Saalekreis erkämpfte er sich 4 Gold-, 4 Silber- und 7 Bronzemedaillen. Die Männer um Perling holten in 3 von 4 Staffeln zwei Goldmedaillen und einmal Bronze. „Das ist nahezu unglaublich, aber absolut verdient!“, meinte Trainer Daniel Gätzschmann überglücklich. Die Frauen gewannen einmal Staffelbronze und bei den Mixed Events erkämpfte sich die DLRG Halle-Saalekreis eine Gold und eine Bronzemedaille. Das hallesche Team erkämpfte auch zahlreiche Einzelmedaillen:
Fabian Thorwesten – Silber 100 Meter Retten mit Flossen, Bronze 100 Meter Retten mit Gurtretter
Joshua Perling – Silber 50 Meter Rettungssprint
Fabian Ende – Bronze 50 Meter Rettungssprint und 100 Meter kombinierte Rettungsübung
Erfolgreichste Einzelsportlerin war jedoch Youngster Undine Lauerwald. Die hallesche Sportschülerin konnte überraschend die 100 Meter Retten mit Gurtretter gewinnen. „Ich kann es noch nicht glauben, dass ich nun Europameisterin bin.“ Im Finale hatte sie ihre Bestzeit um 1,5 Sekunden gesteigert und schwamm in einem starken Endspurt sogar noch an der italienischen Favoritin Vittoria Borgnino vorbei. „Undine hat sich vor allem in den letzten Wochen sehr stark verbessert. Sie ist eine Allrounderin, mit ihren Leistungen hat sie nicht nur die Konkurrenz erstaunt.“, schätzt Gätzschmann ein. Neben ihre Goldmedaille hat sie sich beim Retten mit Flossen (Silber) und beim Superlifesaver (Bronze) zwei weitere Einzelmedaillen geholt. Der Superlifesaver der Frauen lief aus hallescher Sicht besonders erfreulich. Denn mit drei weiteren Hallenserinnen standen gleich 4 Sportlerinnen der DLRG Halle-Saalekreis im Finale. In ihrer Paradedisziplin konnte vor allem Jessica Grote überzeugen, denn sie wurde vor Lauerwald Vizeeuropameisterin. Celina Seidel (Platz 4) und Hanna van Os (Platz 8) komplettierten das starke hallesche Abschneiden. „So etwas habe ich bisher sehr selten erlebt, dass 4 Sportler des gleichen Vereins in einem Achterfinale stehen. Wir sind so stolz auf unsere Damen, dass sie so etwas Außergewöhnliches geschafft haben.“, staunte der langjährige Teammanager Holger Friedrich und ergänzte: „Wenn uns vor der EM jemand gesagt hätte, dass wir 15 Medaillen gewinnen, hätten wir diesen für verrückt erklärt.“ Die Medaillen und die Topplatzierungen brachten der DLRG Halle-Saalekreis insgesamt 477 Punkte bei den Schwimmhallenwettkämpfen ein. Damit konnten sie erfolgreich ihren Vereinseuropameistertitel aus dem Jahr 2015 verteidigen. „Jetzt beginnen die Freiwasserwettkämpfe und wir sind nun wieder die Gejagten!“, sagt Friedrich und erinnert sich an 2015. Damals hatte ein spanischer Club die Hallenser noch überflügelt. In diesem Jahr liegt dass hallesche Team vor zwei italienischen Teams (Sporting Club Noale 322,5 Punkte; ASD Gorizia Nuoto 308 Punkte) in Front. Das zweite Team aus Sachsen-Anhalt, die DLRG Magdeburg (231 Punkte) ist als viertplatzierte Mannschaft ebenfalls noch in Lauerstellung. Vielleicht reicht der Vorsprung in diesem Jahr und die DLRG Halle-Saalekreis könnte damit auch die Gesamttrophy der Vereins EM gewinnen.
Foto: Ute Kubler, DLRG
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