Erinnerung an Karl Meseberg

Am Sonntag wurde auf dem Südfriedhof an Karl Meseberg erinnert. Der wurde heute vor 127 Jahren geboren, war Obermatrose und Kommunist sowie Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates in Halle.
1918 hatte er eine Matrosenkompanie mit 270 Mann angeführt und die Novemberrevolution vorangetrieben, wozu das Wahlrecht für Frauen gehört. Er wurde am 13. März 1919 vom Freikorps Halle geschnappt. Auf einer Brücke der Hafenbahn wurde er angeblich auf der Flucht angeschossen und schwer verletzt in die Saale geworfen. Die Täter sollen sich der Garde-Kavallerie-Schützen-Division angeschlossen haben.
Die DDR hatte die Geschichte für die eigene Propaganda genutzt und nach Meseberg mehrere Einrichtungen benannt. Heute erinnern noch die Karl-Meseberg-Brücke und die Karl-Meseberg-Straße. An der Friedrich-List-Schule in Charlottenviertel hatte es eine Gedenktafel gegeben. An der Hafenbahntrasse gibt es noch eine Erinnerungstafel.
Im Rahmen der Gedenkstunde wurde vor Bürgerwehren gewarnt. Diese seien eine Vorstufe zu den damaligen Freikorps. Linke-Stadträtin Marion Krischok hatte erklärt, deshalb habe man im Wahlprogramm auch die Ablehnung der Bürgerwehren verankert.
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