Ex-Frau erschossen: laut Landratsamt waren rechtliche Vorgaben gegen Todesschützen von Bad Lauchstädt für ein Waffenverbot nicht gegeben

Vor wenigen Tagen hat ein Mann in Bad Lauchstädt seine Ex-Frau erschossen. Im Vorfeld soll er die Frau schon mehrfach bedroht haben. Diese soll sich aus Angst an die Polizei gewendet haben, weil der Mann als Sportschütze über Waffen verfügte und sie deshalb Angst hatte. Wie sich nun herausgestellt hat, berechtigterweise.
Nun hat sich das Landratsamt zu Wort gemeldet. Immerhin ist ja Behördenversagen im Raum.
Am 01.02.2023 wurde die Waffenbehörde von der Polizei über eine Anzeige und den dazu gehörigen Sachverhalt wegen Bedrohung, Nötigung und Nachstellung informiert, da der mutmaßliche Täter Waffenbesitzer war. Bei der gemeldeten Tat ging es um eine Gefährdungssituation im Straßenverkehr im Rahmen eines Beziehungsstreites. Dem angezeigten Sachverhalt war nicht zu entnehmen, dass der mutmaßliche Täter mit dem Einsatz von Waffen gedroht hat.
Die Waffenbehörde hat sofort eine Überprüfung der Zuverlässigkeit eingeleitet und die dazu erforderlichen Abfragen aller Register und die Abfrage nach Ermittlungsverfahren mit Waffenbezug bei der Polizei vorgenommen.
Nach Eingang der Meldungen wurden die Tatbestände des § 5 und § 6 Waffengesetz in Bezug auf die vorhandene Zuverlässigkeit und persönliche Eignung überprüft. Um eine Unzuverlässigkeit anzunehmen, muss eine rechtskräftige Verurteilung wegen einer Straftat, wegen einer fahrlässigen Straftat mit Waffenbezug oder wegen eines Verstoßes gegen die Waffengesetze vorliegen. Einen solchen Tatbestand gab es nicht. Ebenso war der mutmaßliche Täter bisher auch nicht wegen Gewalttätigkeit in polizeilichen Präventivgewahrsam genommen worden.
Der mutmaßliche Täter war seit 1993 als Sportschütze Inhaber von Waffenbesitzkarten und wurde alle drei Jahre auf seine waffenrechtliche Zuverlässigkeit und persönliche Eignung kontrolliert. Es gab keine Beanstandung. Auch lagen der Waffenbehörde keine aktenkundigen Tatsachen vor, dass der mutmaßliche Täter den missbräuchlichen Einsatz von Waffen angedroht hat. Die rechtlichen Vorgaben, ein Waffenverbot auszusprechen, waren daher nicht gegeben.
Das ist auch völlig egal, unser Waffenrecht ist schon ok, wer einen anderen umbringen will, findet schon Möglichkeiten, dad wird ja in jedem Tatort im Fernsehen gezeigt
Soll das ein Witz sein? Eine Waffe verringert den Aufwand dabei erheblich, die Schwelle zum Töten kann viel leichter überschritten werden. Nicht umsonst hat die USA einen absurd höheren Anteil an Tötungsdelikten mit Schusswaffen als andere Länder mit strengerem Waffenrecht.
Es gibt aber auch Länder mit weniger strengem Waffenrecht und weniger Toten. Es ist nicht nur Frage des Rechts, sondern auch eine Frage der Kultur.
Eigentlich mehr die Abwesenheit von Kultur…
Hast du ein paar Beispiel parat?
https://de.wikipedia.org/wiki/Waffengesetz_(Schweiz)
@Metsämies. Die Statistik sagt leider (auch in D) was anderes. Das Messer wird schneller eingesetzt als die Schusswaffe. Die Verletzung von Messern ist nicht zu unterschätzen.
Die USA hat überwiegend (nicht ausschließlich) ein Kulturelles Problem mit Waffen; Stichwort Migration, Gangs, usw. Wenn es objektiv vergleichen werden soll, bleibe in Europa. Tschechien, Österreich, Schweiz, Polen usw. Mehr Infos gerne bei Interesse.
Natürlich wäre eine vorübergehende Einziehung der Waffen möglich gewesen. man hat sich aber wohl nicht getraut und gerichtliche Auseinandersetzung, so sie denn eingeleitet worden wäre, gescheut. Denn diesen Weg hätte der Waffenbesitzer gehen müssen. Und dort wären wohl seine gesamten Verfehlungen aufgedeckt worden. Sollte denn das Gericht zu anderen Schlüssen gekommen sein, hätte man immer noch mit dem Ausdruck größten Bedauerns eine Rückgabe einleiten können. Stattdessen hat man jetzt zwei Tote.
Mangelnde Zivilcourage eben… Nur wer gar nix macht, sorgt für Tote.
Dieser Vorwurf ist der Saalekreisverwaltung unbedingt zu machen. Vielleicht gehen ja die Verantwortlichen mal moralisch in sich.
„Vielleicht gehen ja die Verantwortlichen mal moralisch in sich.“
Wovon träumst du nachts?
Wozu müssen Sportschützen, die ihre Sportgeräte nur auf entsprechenden Anlagen verwenden können, diese Sportgeräte, die sich nebenbei auch als Tötungswerkzeuge vortrefflich eignen, zu Hause aufbewahren? DA müsste eine Reform des Waffenrechts ansetzen.
Sehe ich auch so. Streng bewachte Schließfächer in den entsprechenden Vereinen und nicht Waffen und Munition zu Hause lagern….
Mache ich gerne, wenn sich Menschen wie ihr beiden euch freiwillig dazu erklärt, 24/7 diese Waffen im Sportheim zu bewachen. Die meisten Schießstätten liegen außerhalb oder in Randgebieten von Ortschaften und werden nur an 2-3 Tagen die Woche genutzt. Wenn so ein Verein 300 Mitglieder hat, werden es sicherlich so um die 1000 Waffen sein, die da eingelagert werden müssten….
Ein absoluter Glücksfall für Kriminelle, wenn die an eine größere Anzahl Waffen kommen wollen…
Der Gesetzgeber hat das vor vielen Jahren schon festgestellt, dass solche Anhäufung von Waffen illegal und gefährlich sind und richtigerweise verboten. Auch werden immer wieder Waffen aus Kasernen und Waffenbehörden gestohlen die wesentliche besser bewacht und zentraler sein werden. Logistisch von der Menge beim besten Willen nicht händelbar; mehr Zahlen gerne bei Interessen.
Ansonsten, brauche Sportschützen ihre Sportgeräte (Schusswaffen) auch bei Wettkämpfen außerhalb des eigenen Vereines. Auch trainieren Sportschützen in unterschiedlichen Vereinen unterschiedliche Disziplinen; nicht jeder Verein/Verband bietet alles an. Auch schiesst jede Schusswaffe nicht mit allen Munitionen gleich, so dass auch hier für optimale Abstimmung jede Waffe ihre eigene Munition benötigt – Schießsport ist auch Leistungssport. Auch hier, bei Interesse gerne mehr.
@Blindschleiche: Auch Messer können und werden als Waffe eingesetzt. Die Toten durch Messer sind in europ. Ländern höher also durch Schusswaffen. Warum wird nicht über eine Zentrale Aufbewahrung von scharfen Küchenmessern nachgedacht. Das selbe übergingst auch bei privaten PKW oder LKWs. Keiner fordert eine Abgabe der Schlüssel bei der Polizei.
Der Grund dafür ist folgender, den Meisten ist der friedliche Umgang in Deutschland (!) durch Politik und Presse antrainiert worden und als Böse vermittelt worden.
Die nüchternen Zahlen betrachtet, zeigt (auch in den europ. Nachbarländern) genau dieses Bild. Bei Interesse gerne objektive Infos.