„Brücken bauen“: umfangreiches Programm für Jung und Alt zum Familienkirchentag am 25. Mai am Peißnitzhaus

Unter dem Motto „Brücken bauen“ findet in diesem Jahr erneut der Familienkirchentag am Peißnitzhaus in Halle (Saale) statt. Was 2005 noch klein im Gemeindezentrum Beesen begann, ist inzwischen zu einem großen Begegnungsfest für Menschen aller Generationen, Religionen und mit unterschiedlichen Fähigkeiten gewachsen.
Von der Kirche ins Herz der Stadt
Der erste Familienkirchentag im Jahr 2005 richtete sich noch vor allem an Mitglieder hallescher Kirchen. Doch das sollte sich ändern: „Im Jahr 2022 haben wir uns dann überlegt, dass die Kirche hinaus zu den Menschen muss“, sagt Ulrike Simm. Sie organisiert das Fest für den Evangelischen Kirchenkreis Halle-Saalkreis und ist als Kreisreferentin für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien tätig.
Seitdem ist das Peißnitzhaus zum neuen Veranstaltungsort geworden – und der Familienkirchentag ein offenes Fest für alle.
„Brücken bauen“ – im übertragenen und wörtlichen Sinn
„Wir versuchen uns, an das Jahresthema der Stadt andocken“, erklärt Simm. Daher steht der Tag 2025 unter dem Motto „Brücken bauen“. „Wir wollen Brücken bauen von Mensch und Mensch.“ Gemeint ist das Miteinander über kulturelle, religiöse und körperliche Unterschiede hinweg. So sind in diesem Jahr auch die muslimische Gemeinde, katholische Pfadfinder und Vertreter der jüdischen Gemeinde mit dabei.
24 Stationen zum Mitmachen und Entdecken
An 24 bunten Stationen können große und kleine Besucher kreativ werden. Beim Kistenklettern sind Mut und Balance gefragt, außerdem können Blasinstrumente gebaut und Freundschaftsbändchen geknüpft werden. Wer möchte, kann im Kalligraphie-Workshop arabische Schriftzeichen kennenlernen. Auch ein Bienenhotel wird gebaut – und Samenkugeln zum Mitnehmen zusammengestellt.
Brücken im Mittelpunkt – kreativ und technisch
Auch echte Brücken stehen im Zentrum: Ein Ingenieurbüro zeigt am Beispiel einer kleinen Brücke auf dem Baschkirischen Spielplatz, wie eine Brückenprüfung abläuft. Eine Zirkuspädagogin formt mit Teilnehmenden eine „Menschenbrücke“, es wird eine Spaghetti-Brücke gebaut – und auch Leonardo da Vincis berühmte Holzkonstruktion darf nicht fehlen.
Ein inklusives Bühnenprogramm
Das Bühnenprogramm ist ebenso vielfältig wie das übrige Angebot. Zwei junge muslimische Frauen treten mit einem Poetry Slam auf. Die Schülerband der „Carpe Diem“-Schule für Körperbehinderte nennt sich „Ganz normal anders“. Außerdem sind die Jugendbläser, die Tanzgruppe Dölau, die Kinderkantate „Die Bremer Stadtmusikanten“ und das Theaterstück „Die Kinderbrücke von Max Bollinger“ Teil des Programms.
Tanz kennt keine Barrieren
Ein emotionaler Höhepunkt ist der Auftritt der Rollstuhltanzgruppe des „Kippel-Feil-Syndrom“ e.V. – gemeinsam mit einer Gruppe aus Hannover. „Wir haben schon seit drei Jahren eine Kooperation“, berichtet Vereinsvorsitzende Annett Melzer. Für sie ist Tanzen eine Frage der Haltung: „Die Räder des Rollstuhls spielen keine Rolle. Jeder kann Tanzen, egal wie schwer die Beeinträchtigung ist.“
Inklusion auf der Bühne – mit technischer Hilfe
Die Organisation des Bühnenauftritts stellte das Team jedoch vor Herausforderungen. „Wir versuchen, Inklusion zu leben“, erklärt Ulrike Simm. Eine geeignete Bühne zu finden, sei schwierig gewesen. Selbst bei der Stadtverwaltung sei man nicht fündig geworden. Am Ende half der Paritätische Verband aus – mit einer Hebebühne, die bisher einzigartig in Halle ist. Doch vielleicht nicht mehr lange: Das Peißnitzhaus selbst plant die Anschaffung einer solchen Bühne und sucht dafür derzeit nach Fördermitteln.
Programm für den 25. Mai 2025 von 14 bis 18 Uhr:
https://www.kirchenkreis-halle-saalkreis.de/projekte/familienkirchentag-2025/
Aha: „Brücken bauen“ ! Na – ob das was wird!? 😜