Fehlende Finanzierung: Baustart für Radschnellweg Halle-Leipzig weiterhin unklar
Vor anderthalb Jahren haben die Städte Halle (Saale) und Leipzig sowie die Metropolregion Mitteldeutschland eine Absichtserklärung zu einem Radschnellweg zwischen den beiden Städten unterzeichnet. Je nach Trassenvariante wird von Baukosten zwischen 36 und 46 Millionen Euro ausgegangen.
Und bei der Absichtserklärung bleibt es vorerst. “Durch die fehlende Finanzierung und die nicht abschließende Klärung der finanziellen Beteiligung der Gemeinde Kabelsketal an diesem Projekt ist eine Zeitplanung seriös zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich”, teilt Baudezernent René Rebenstorf auf Stadtrats-Nachfrage der SPD-Fraktion mit. Bei den Beratungen mit den zuständen Ministerien und Förderinstitutionen sei noch keine klare zeitliche und finanzielle Zusage erreicht worden. “Eine länderübergreifende Finanzierung scheidet zum jetzigen Zeitpunkt durch unterschiedliche Förderprogramme und Förderzeiträume aus”, so Rebenstorf.
Die SPD will aber auch wissen, ob E-Scooter zugelassen werden und ob Regenunterstände, Trinkwasserzapfstellen und Toiletten entlang der Streck errichtet werden. “Da zum jetzigen frühen Stadium des Projektes noch grundlegende Fragen zu klären sind, spielt die Ausstattung und die Nutzungsmöglichkeit von anderen Fortbewegungsmitteln auf zwei Rädern keine Rolle”, betont Rebenstorf. “Hier sei aber noch einmal betont, dieser Radschnellweg ist in erster Linie für Pendler von und zur Arbeit gedacht und weniger als touristische Route.”
In Halle schlagen die Planer die Route vom Hauptbahnhof über die Delitzscher Straße und weiter über Kanenaer Weg und Alte Schmiede nach Kanena vor. Etwa 2000 Radler am Tag würden diese Verbindung nutzen, so die Berechnungen der Planer. 8,1 Millionen Euro würde die rund 4,6 Kilometer lange Trasse kosten. Der Kanenaer Weg soll dabei eine Fahrradstraße werden, der Asphaltbelag wird erneuert. An der Querung der Europachaussee ist eine Brücke nötig. Im Ortsteil Kanena werden dann die Straßen Zum Planetarium und Schkeuditzer Straße zu Fahrradstraßen.
Ab der halleschen Ortsgrenze gibt es dann verschiedene Vorschläge zur Trassenführung. Eine führt von Kanena aus nach Osmünde, Schwoitzsch und Beuditz, von Kanena nach Benndorf, Schwoitzsch und Beuditz sowie von Kanena nach Benndorf, Gröbers und Großkugel. Von dort geht es jeweils entlang der S-Bahn-Trasse weiter nach Schkeuditz und Leipzig. Je nach Führung beträgt die Länge zwischen 35,6 und 36,6 Kilometer. Rund anderthalb Stunden Fahrzeit werden für die Gesamtstrecke berechnet.
Mit Gesamtkosten von 34,9 Millionen Euro wäre die Führung über Osmünde am günstigsten, die Führung über Benndorf und Schwoitzsch würden 35,3 Millionen Euro verschlingen. Für die Variante über Gröbers wird von Baukosten von 46,1 Millionen Euro ausgegangen.
„Etwa 2000 Radler am Tag würden diese Verbindung nutzen, so die Berechnungen der Planer.“
Das glauben die doch selber nicht?!
Danke! Finde die Idee nicht schlecht, bezweifle aber auch die Notwendigkeit und vor allem die prognostizierte Nutzungsrate.
Da machen die Radlerfreunde dasselbe was sie Autostrassenplanern vorwerfen: übertriebene Nutzungszahlen ( bzw. Spitzenwerte statt Jahresdurchschnitt). Und danndie Mär das Straßen bau erst den Verkehr schafft – welch Blödsinn.
Aber zur Sache: Das wäre schön, aber für Halle gibt es wichtigere Radwege, z.B. von Neustadt bis Salzmünde.
Weil ja soviele Neustädter in Salzmünde arbeiten und umgekehrt und auch noch mit dem Radl fahren würden. Freilich, Meiner.
Ne, aber umgekehrt aus Lieskau, Dölau etc nach Nietleben. Ist saugefährlich vor Nietleben, weil Kurve, Leitplanken beidseitig und viel Verkehr. Eine der zentralen Achsen nach Norden aus/ in die Stadt. Da ist Bedarf.
Kellnern die alle in der Bergschenke oder was? Spinner.
„Da machen die Radlerfreunde dasselbe…“
Welche „Radlerfreunde“?
Induzierter Verkehr funktioniert nicht nur beim Autoverkehr. Die Etablierung der S-Bahn zwischen Halle und Leipzig hat die Fahrgastströme auf dieser Strecke explodieren lassen. Es gibt mittlerweile sogar Studenten, die studieren in Halle, wohnen aber in Leipzig. Das (verbundweit geltende) Semesterticket und ca. 30 Minuten Fahrzeit mit der S-Bahn machen das attraktiv.
Genau das gleiche Prinzip kann auch auf den Radverkehr angewendet werden. In zahlreichen Städten, wo deutlich verbesserte Radverkehrsinfrastruktur das Radfahren attraktiv(er) gemacht hat, sind die Zahlen der Radfahrer auch gestiegen.
Dann gab es offensichtlich den Bedarf! Gilt für Radler und Autos. Denn wenn es keiner braucht, induziert es auch nichts.
Da sind wir traurig.
Also wird es eh nichts in den nächsten zehn Jahren, außer eine mögliche Ampelkoalition macht ernst und steckt endlich mal das nötige Geld in den Ausbau der Radinfrastruktur, welches dann auch mal rechtzeitig beantragt wird. Toiletten braucht es wohl eher nicht entlang des Weges, aber es wäre schön überhaupt mal einen Fortschritt in dieser Region zu sehen.
Meine Fresse, baut einen Radweg bis Döllnitz und dann das Stückchen bei Schkeuditz durch den Wald. Dann kann ich endlich mit dem Rennrad über den Elsterradweg zur Arbeit.
Hallo max, klingt nach einem interessanten Vorschlag.
https://www.halle.de/de/Verwaltung/Buergerbeteiligung/Moeglichkeiten-der-B-10036/
Ich habe darüber schon öfter mit unserem Radverkehrsbeauftragten gesprochen, da ich auch wöchentlich mit dem Rad bis Leipzig pendele. Es ist für irgendwann mal ein Radweg u.a. entlang des Osendorfer Sees geplant. Aber der ist weder abgesegnet noch steht die Finanzierung.
Gegenüber dem Bürgermeister habe ich vor einer Woche im Rahmen der Mobilitätswoche auch den Wunsch geäußert, dass da bald etwas geschieht, zumal der Radschnellweg aus meiner Sicht sowieso nicht kommen wird.
An sich gibt es keinen vernünftigen Radweg aus Halle Richtung Süden oder Osten raus, über den man den Elsterradweg ab der Regensburger Straße erreichen könnte.
Das Stück bei Schkeuditz wird sich allerdings nie ändern, da diese Stadt sich noch weniger für die Radfahrer interessiert als Halle.
Es muss also weiterhin ein Trekking- oder Gravelbike herhalten.wirklich schade, zumal der Elsterradweg einer der schönsten in der Region ist und zwischen Lochau und der A9 vorbildlich ausgebaut ist
Zustimmung. So lange Kabelsketal seinen Anteil nicht zahlen will, ist diese kleine Lösung eine gute und finanzierbare Alternative.
Das wird nichts weil die Verantwortlichen nur immer klug quatschen und nichts tun. Und der was tun könnte, karamba der ist ja in Berlin. Blöd gewählt
Stimmt. So betrachtet wurden die völlig falschen Leute in die Schwatzbude geschickt.
Keine Angst, der macht weder in Halle noch in Berlin irgendwas sinnvolles.
Ich halte den „Radschnellweg“ für eine hirnrissige Idee, schade um das bisher darin versenkte Geld. Vor allem, weil nichts, aber auch gar nichts unternommen wird, um die schon bestehende Aktivität zwischen Halle und Leipzig zu verbessern. Es gibt eine gute Verbindung zwischen Halle und Leipzig: die S-Bahn! Was der Radverkehr hier dringend braucht ist eine Verbesserung der Mitnahmemöglichkeit und der sicheren Abstellbarkeit fürs Fahrrad.
Das kostet halt Geld und wird nicht gefördert. Aber die Lösung ist simpel. Radmitnahne gegen Geld und der zusätzliche Wagen ist bezahlt. Einfach den Städten mitteilen, die beauftragen m.W. die Bahn.
D.W. ist lückenhaft.
Warum nicht eine Route über Lochau, Raßnitz etc weiter über Schkeuditz bis Leipzig?
Warum nicht übern Petersberg?
Oder über Bad Dürrenberg? Zur Landesgartenschau.
Die sollen lieber die Radwege in der Stadt in Ordnung bringen.
Der Saale- und der Elsterradweg müssen auch noch vervollständigt werden.
An der B 91 zwischen Schkopau und Ammendorf Ostseite sind bei der Straßensanierung ettliche Teile des Radweges „vergessen“ worden.
Genug zu tun, wenn man den die Bedingungen für Radfahrer verbessern will. Ohne Radschnellweg mit imaginären Nutzerzahlen.
Ein Radschnellweg ist nötig zwischen den Metropolen, fad hat die Politik längst erkannt, dann fängt endlich an zu bauen und hört auf zu lamentieren
Los genau, baut die Möglichkeiten nach Leipzig zu kommen weiter aus, dann kann ich auch mit dem Rad zum shoppen nach Leipzig düsen. *völlig am Thema vorbei, aber ich musste das jetzt mal loswerden. Sorry!
Der Radweg ist ja völlig an der Zeit vorbei geplant. Ein asphaltierter Radweg. Jetzt soll noch mehr versiegelt werden. Werden dazu die Bienenwiesen am Feldrand geopfert?
Für 35 Mio. (Wenn er gebaut wird werden daraus bestimmt 50 Mio.), können viele Hallenser, Leipziger und Schkeuditzer kostenlos mit der S- Bahn fahren.
Wieviele fahren den tatsächlich auch jeden Tag mit dem Fahrrad von Leipzig nach Halle und umgekehrt, wenn er nicht für touristische Zwecke gebaut wird?
Man muss nicht zwangsläufig die ganze Strecke befahren. Auch Menschen, die in Osmünde wohnen und in Schkeuditz arbeiten, würden davon profitieren.
Halle – Leipzig sind etwa 40 km. Mit eBike schafft man es vielleicht in der angepeilten Zeit, aber ohne Unterstützung nicht. Und auch 3 Stunden für den täglichen Arbeitsweg werden die wenigsten aufwenden wollen. Aber vielleicht die Pilotin, die braucht doch nur bis Schkeuditz und kann dann bequem sitzen.
Die S-Bahn fährt bis zu viermal in der Stunde und braucht ne reichliche halbe Stunde. Da kann man lesen, schlafen, daddeln, Musik hören, schwatzen,…
Es fahren ja nicht alle von Lettin nach Engelsdorf. Von Büschdorf nach Plagwitz sind es nicht mal 30km, Von Radewell nach Wahren um die 20. Nicht immer vom Extrem ausgehen.
Das fahren derzeit übrigens eine nicht geringe Zahl an Menschen und würden noch sehr viel mehr machen, wenn es eine vernünftige Radinfrastruktur gäbe. Man muss auch nicht immer hin UND zurück. Manche fahren auch nur eine Strecke oder an bestimmten Tagen nur ab den Bahnhöfen mit dem Rad.
Sicher fahren viele auch kürzere Strecken. Aber auch 30km täglich dürfte für die meisten zu viel sein, auch zeitlich. Und Plagwitz liegt doch wohl nicht an dem RSW?
Ich weiß nicht, wie stark jetzt die B6 befahren ist, außer bei Stau auf der A14. 0 Und zumindest um Schkeuditz gibt’s doch schon Möglichkeiten.
Das fahren viele mit dem Auto über die A14. Weder Radewell noch Plagwitz liegt an der A14.
Wenn es für die meisten zuviel ist, meinetwegen. Es werden auber auch nicht die meisten mit dem Rad fahren. Es geht um die, die mit dem Rad fahren wollen. Man darf auch nicht immer nur theoretisierend von den Endpunkten ausgehen. In der Praxis gibt es eine Menge Start und Zielpunkte zwischen Halle und Leipzig.
Von Radewell nach Wahren wird man nicht auf dem RSW fahren können, oder?
Warum nicht?
„Und auch 3 Stunden für den täglichen Arbeitsweg werden die wenigsten aufwenden wollen.“
Und das auch nicht ganzjährig. Welcher Radler fährt schon gern bei Glatteis, Schnee, Sommerhitze…
Manche fahren jeden Tag 70km mit dem Auto auf Arbeit. Die sind auch 3 Stunden unterwegs.
Blöd genug, aber 3 Stunden autofahren ist auch was anderes als 3 Stunden radeln bei Wind und Wetter. Kann man nicht wirklich vergleichen.
Natürlich. Das sind andere 3 Stunden. Völlig andere.
Stimmt, bei drei Stunden Autofahren wird man dümmer und ungesunder, bei drei Stunden Radfahren tut man was für die geistige und körperliche Gesundheit. 🙂
Zu den 3 Stunden Autofahren müssen noch täglich 1 Stunde Fitnessstudio addiert werden um ins Kaloriendefizit zu kommen. Die hat man beim Radeln gleich drinnen.
Ich glaube mit dem Geld könnte man viele andere ,wirklich SINNVOLLE Dinge in Ordnung bringen.
Ich denke da an vorhandene Fuss und Radwege oder Kindereinrichtunge usw.
Man fragt sich echt wer auf solche Ideen kommt ?? ein Radschnellweg ! es gibt doch schon einen Radweg nach Leipzig. Den kann man doch noch verbessern.
Denn zwischen Halle und Leipzig gibt es nichts. Keine Beziehungen, keine Verbindungen, keine Zusammenhänge. Nur eine große schwarze Leere. Das Nichts.
Ich liebe es, wenn ich eine Referenz verstehe. 😀
Dieser Radweg ist eine Worthülse ein Phantom, im heutigen Planungsrecht, Baurecht und bei der Vielzahl an Privatgrundstücken welche gebraucht werden würden in den nächsten 10-15 Jahren niemals baubar.
Ich fände es sehr gut und warte seit 2013 auf eine Entscheidung. Denn da habe ich das erste mal von gehört das ein Radschnellweg geplant ist. Ich fahre 3 mal die Woche mit dem Bike nach Leipzig. Oder umgedreht nach Halle. Es ist immer wieder an vielen Stellen sehr umständlich. Aus Halle raus zu kommen und auf höhe Gröbers bis Rabutz ist es echt ungemütlich danach ist es fast schon ok. Ich fahre im Schnitt 1,15 bis 1,45 Stunden eine Strecke. Wenn es wirklich klappen sollte mit deiner Direkten Verbindung wäre ich wohl in fast 45 Minuten in Leipzig ohne Umwege, das wäre der Hammer.