Feininger-Gymnasium: weitere Millionen für die Sanierung nötig – weil die Schülerzahlen stärker gestiegen sind als erwartet und Corona die Preise steigen lässt
Der Stadtrat von Halle (Saale) soll in seiner November-Sitzung weiteres Geld für die Sanierung des Lyonel-Feininger-Gymnasium unweit des Hallmarkts locker machen. Die Arbeiten sind nötig, weil die Schülerzahlen stärker gewachsen sind als erwartet. Dafür muss auch der Baubeschluss angepasst werden, weil zusätzliche Maßnahmen nötig sind, um weitere Unterrichtsräume einzurichten.
“Mit Beginn des Schuljahres 2022/23 wächst die zu erwartende Schülerzahl auf 831 Schülerinnen und Schüler in 8 Jahrgängen an, Tendenz steigend. Um nachhaltig den Bedarf an Unterrichtsräumen und Pausenbedingungen zu sichern, ist eine Sanierung des Gebäudes nach den aktuellen Standards zwingend erforderlich”, erklärt die Stadtverwaltung.
Insgesamt kostet die laufende Schulsanierung nach aktuellem Stand der Planungen 16,2 Millionen Euro. Das sind 5 Millionen Euro mehr als in den Entwurfsplanungen. Diese Mehrkosten sind nicht nur auf nun nötige zusätzliche Arbeiten zurückzuführen, sondern auch auf die Marktlage und auf Corona. So sind die Baufirmen derzeit stark ausgelastet. Teilweise mussten deshalb Leistungen mehrfach ausgeschrieben werden, weil sich keine Bauunternehmen finden ließen. Und die einzuhaltenden Infektionsschutzbestimmungen mit Mindestabstand und Hygienekonzept durch COVID-19 haben die Planungs- und Bauabläufe stark beeinträchtigt und zu einer Bauzeitenverlängerung geführt.
Zusätzlich wird nun das Dachgeschoss ausgebaut, um drei zusätzliche vollwertige Klassenräume zu erhalten. Die Fugenschäden an der Fassade müssen beseitigt und Fenster erneuert werden. Nötig ist auch die Anpassung von Fußbodenhöhen hinsichtlich der Barrierefreiheit – damit auch Rollstuhlfahrer alle Klassenräume erreichen können. Weitere Mehrkosten verursachen unter anderem die Sanierung des Innenputzes, raumakustische Maßnahmen und die Herrichtung von Pausenräumen in den Innenhöfen.
Woher soll man wissen Wieviele Kinder in Halle leben und an welche Schule die gehen oder wollen. Früher in der Diktatur wusste man so was.
Die Schülerzahlen sind stärker gewachsen als erwartet. …… Wie das?
Man war in letzten Jahren überrascht, dass die Kindergartenplätze nicht reichten. Die Grundschulen haben sich über plötzlich mehr Kinder sicher auch gewundert.
Werden bei den Planungen eigentlich auch die Anzahl der Geburten und die Zuzüge nach Halle berücksichtigt oder basiert die gesamte Planung nur auf Schätzungen?
Konnte ja keiner ahnen, dass ab 2015 so viele Kinder in Deutschland zur Welt kommen. 😉
Das ist Quatsch! Diejenigen, die jetzt aufs Gymnasium gehen und im kommenden Jahr gehen werden, sind vor 2015 geboren. Mit 7 oder 8 kommt man in der Regel noch nicht in die 5. Klasse. Selbst wenn der geringe Zuzug ab 2015 in Halle zu mehr Kindern führt, die aufs Gymnasium oder die Realschule gehen, hat die Integration doch gut funktioniert. Immerhin werden die dann auch die Rente oder sonstigen sozialen Leistungen indirekt mit allimentieren.
Kannste unserem Binären nicht verdenken. Er hat schon oft bewiesen, dass er alles andere als klug ist.
Den Zwinkersmiley habe ich nicht ohne Grund hingeschrieben.
Weil es für die Gymnasien keine Schulbezirke gibt, und im Land die Wahlfreiheit zwischen Sekundar, Gesamt oder Gymnasium, sondern man sich an einem Gymnasium seiner Wahl anmelden kann und notfalls auch reinklagen kann. Das führt ja unter anderem dazu, dass es auch mindestens 2 nicht ausgelastete Gymnasien in Halle gibt… Deswegen lassen sich zwar die Gesamtzahlen der Schüler ziemlich gut vorhersagen, nicht aber die Aufteilung an die einzelnen Schulen.
„…weil die Schülerzahlen stärker gewachsen sind als erwartet.“
Jedesmal, wenn es dann anders kommt als erwartet, reißen wir also nicht benötigte Schulgebäude ab und erweitern die überfüllten durch teure Baumaßnahmen, achso. Klingt nicht nach einem klugen Land.
Ist es auch nicht.
Das ist nicht so einfach wie sie sich das Vorstellen tun. Die Planungen für die jetzigen Schüller fanden schon vor Jahren statt. Anhand der damaligen Geburten hat man geschätzt (anhand der Zahlen was zu der Zeit auf die Haupt-, Realschule und das Gymnasium gingen) wie viele von denen auf die Haupt-, Realschule oder ins Gymnasium gehen werden. Gegenüber den damaligen Schätzungen wollen aber mehr Schüller aufs Gymnasium.
Dass mehr Schüler aufs Gymnasium und studieren sollen, wird aber seit 2002 propagiert. Dass dadurch die handwerklichen Nachwuchskräfte ausbleiben, wollte man ignorieren.
@ Manaz; Nein, so ist es eben nicht. Es wollen nicht mehr SuS aufs Gymnasium als die vorhergehenden Jahre. Wir haben derzeit einfach geburtenstärkere Jahrgänge zum einen und zum anderen werden immer noch SuS von der Gesamtschule auf die Gymnasien umgelenkt, weil die Plätze an den Gesamtschulen nicht reichen. Ach, im Übrigen gibt es in Sachsen-Anhalt keine Hauptschulen und keine Realschulen. Das Bildungssystem von Sachsen-Anhalt finden Sie hier https://www.stadtelternrat-halle.de/faq/bildungssystem.php in einer sehr übersichtlichen Darstellung mit Hinweisen zu den einzelnen Schulformen.
„in einer sehr übersichtlichen Darstellung“
…wenn man mal vom ’98er Design und der Minischrift absieht…
Leider sind die grüne Blöcke in der Darstellung nur halb dargestellt. Kommt da rechts nach „Duals Studium“ noch was wichtiges?
Aber was stört der fehlende Inhalt, solange sauber gegendert wurde.
Versuchen Sie es mal mit scrollen. Die Übersicht lässt sich nach links verschieben.
„Versuchen Sie es mal mit scrollen. Die Übersicht lässt sich nach links verschieben.“
Warum bastelt man eigentlich eine Seite so, dass zwei Drittel des vorhandenen Platzes nicht genutzt wird und man deshalb scrollen muss und sich noch die Augen verbiegt, weil es kaum lesbar ist?
Statt Augen verbiegen, Brille auf, die hilft.
„Statt Augen verbiegen, Brille auf, die hilft.“
Ziemlich pampig für einen StadtElternRat.
Eine vernünftige Antwort hätte auch gereicht.
„Insgesamt kostet die laufende Schulsanierung nach aktuellem Stand der Planungen 16,2 Millionen Euro. Das sind 5 Millionen Euro mehr als in den Entwurfsplanungen.“
Dieses stimmt so nicht. Die ursprünglichen Kosten wurden von dem damaligen Beigeordneten Kogge mit 5,3 Mio. € Angegeben und sollten als Stark III erfolgen. Nachdem dann klar wurde, dass Stark III nicht zur Umsetzung der Sanierung genutzt werden konnte, hat die Stadt die Eigenfinanzierung des Projektes beschlossen. Bausumme des Beschlusses 8,8 Mio. €. Es folgend in loser Reihenfolge weitere Nachschläge wegen diesem und jenem baulichen Problem, so z.B. 1,5 Mio. € um die alte Turnhalle im Objekt in eine Aula (Speisesaal) umzuwidmen. Mit einer Bausumme von nun 16,2 Mio. € hat sich die Ursprüngliche Summe von 5,3 Mio. € verdreifacht, die dann Beschlossene Summe von 8,8 Mio. € nahezu verdoppelt.
Es ist das eingetreten, was der StER in den damaligen BA-Sitzungen und seiner Stellungnahme aus dem Jahr 2014 vorhergesagt hat.
Schauen Sie sich auch mal die Steigerung der Baupreise seit 2014 und vor allem im Vergleich zum Vorjahr an, wo man allein bei über 10 Prozent liegt.