Finanzausschuss billigt den neuen Theatervertrag: 84 Millionen Euro vom Land und 141 Millionen Euro von der Stadt für die TOOH in den nächsten 5 Jahren

Die Stadt Halle (Saale) bekommt in den nächsten 5 Jahren insgesamt 84 Millionen Euro vom Land Sachsen-Anhalt für die Theater, Oper und Orchester GmbH (TOOH). Zudem steuert die Stadt 141 Millionen Euro bei. Die TOOH betreibt die Oper, das neue theater, das Puppentheater, das Thalia Theater sowie Staatskapelle und Ballet. Am 21. Dezember soll die offizielle Vertragsunterzeichnung des neuen Theatervertrags in der Staatskanzlei in Magdeburg unterzeichnet werden. Bürgermeister Egbert Geier richtete einen Dank an die Geschäftsführung und die Intendanten. Das Land wisse sehr wohl um die Funktion der TOOH für Sachsen-Anhalt.
Kritik an den Zahlungen kam von Martin Sehrndt (AfD). “Ein Fleischer verkauft auch nur so viel Wurst, wie Kunden kommen. Die Zahlung müsse leistungsbezogen, und nicht nach einer Verhalungsmacht von Gewerkschaften erfolgen. Stadt und Land hätten zu wenig Geld, um sich das leisten zu können. “Wir haben viele Einrichtungen in der Stadt, die ständig antreten und sagen brauchen Geld.” Sehrndt sprach von leeren Theatern und erkundigte sich, “wieviele Leute passen in so einen Theaterraum.” Angesichts der verschiedenen Spielstätten gibt es Einheitszahl. Die Auslastung über das Jahr habe 76 Prozent betragen, sagte TOOH-Chefin Uta van den Broek. Im Dezember seien es 83 Prozent gewesen. Die TOOH habe 195.000 Zuschauer zum Ziel. Das Publikum müsse animiert werden, zu kommen, dazu brauche es neue Inszenierungen.
Der Vergleich zwischen Theatern und Fleischern sage “sehr viel über ihren kulturpolitischen Verstands aus”, sagt Eric Eigendorf (SPD). Die nach Corona ausbleibenden Besucher müsse man zurückgewinnen. Dafür sei es nötig, Angebote zu sichern und attraktiv zu sein. Von einem “großartigen Verhandlungsergebnis” sprach Sven Thomas (Hauptsache Halle). Ute van den Broek sagte, die im Theatervertrag festgeschriebene Anzahl von 990 Vorstellungen im Jahr sei machbar, man könne diese guten Gewissens abdecken.
Martin Sehrndt vermisste aber auch Aussagen zu Bauinvestitionen, es gebe im Theatervertrag keine Aussagen zu baulichen Gegebenheiten und Instandhaltung, beispielsweise was im Opernhaus eine Grundsanierung ansteht. CDU-Stadtrat Andreas Scholtyssek betonte, der Theater-Vertrag sei nur für die Betriebkosten da.
8 Prozent der Gesamtkosten muss die TOOH selbst aufbringen, zum Beispiel durch Ticketerlöse und Vermietungen. Das mache ihr die größten Sorgen, so van den Broek und verwies auf die „galoppierende Inflation.“Man wisse, dass man dadurch nicht mehr so viel einkaufen könne, zum Beispiel für Bühenbilder.
Superdeal auf Kosten des Steuerzahlers.
225 Mio Euro für die 420 TooH Beamten. Macht pro Nase 535.000 Euro an Subventionen oder 107.000 pro Jahr und TooH Mitarbeiter!!!
Sind die alle besoffen?
Pro Jahr verschlingt dieser unsägliche Verein also 45 Millionen Euro Steuergelder! Und die schaffen es gerade einmal, knapp 2 Mio Euro über Ticketverkäufe einzuspielen. Niemand will das offenbar sehen oder hören. Was für ein krasses Mißverhältnis!
Was glaubst du kostet so ein Ticket?
Warst du schon einmal im Theater oder Oper? Dein Geschreibsel klingt nicht so. Mach doch mal die Rechnung auf für Kirchen, die bekommen auch Steuergelder oder Parteien.
Ach Emmi, blöd wie immer:
„die bekommen auch Steuergelder oder Parteien.“
Kirchen bekommen weder Steuergelder (schon gar nicht von dir) noch bekommen sie Parteien.
Die Kirchensteuer wird lediglich mit der Lohnsteuer eingezogen und dann weitergeleitet. Glaub mir, da kommt nichts von anderen Steuern dazu. Sollte aber jeder wissen, der mal in der Schule war…
Freude schöner Götter Funken…mein lieber Kokoschinski. Das lässt mich an gewisse Intendantengelder denken.
Ich würde auch lieber ein Heavy-Metal Konzerthalle bevorzugen für ein 10tel der Millionen Euro kann man schon was bieten. Aber an Geldhahn sitzen wir leider nicht.
Schade, denn mit dem richtigen Deutsch wäre das vielleicht besser gegangen.
Schon krass, wie sehr der hallesche Bühnenbetrieb subventioniert werden muss, um existieren zu können. Finanzielle Unterstützung ist in diesem Bereich ja nicht völlig verkehrt, aber 45 Millionen Euro pro Jahr sind richtig übel dekadent.
Hier sollte mal der Rotstift angesetzt werden. Man könnte die jährlichen Subventionen für die TOOH GmbH um 40 Millionen Euro kürzen und damit pro Jahr 2 hallesche Schulen sanieren. Schulen sind wichtig für die Zukunft junger Menschen in Halle. Es nützt die schönste Opern- bzw. Theaterbühne nichts, wenn die jungen Menschen in Zukunft dafür nicht mehr richtig beschult werden können.
Mit den restlichen 5 Millionen Euro pro Jahre ergäbe sich mit den Ticketeinnahmen von 2 Millionen Euro ein Gesamtbudget von insgesamt 7 Millionen Euro. Das wäre genug Geld, um ein reduziertes aber dafür kulturell gehaltvolles Programm zu organisieren.
Weißt du was auch subventioniert wird? Schwimmbäder. Nicht mal das sauteure Maya Mare schreibt schwarze Zahlen. Schwimmbäder also nur noch für Reiche?
Genau!!!elf! Und die Händel-Festspiele schaffen wir damit auch gleich ab! Ist ja eh nur altes Zeug, was die so spielen!!!1!! Mit der Knete könnte man für Paulchen eine Schule bauen, ganz allein für sich.
Das tut mir leid für die Betroffenen. Aber was soll mir das sagen?
Du brauchst immer sehr lange um zu verstehen, woran liegts?
unbegreiflich
Eine Subventionpolitik ist das, die mich an die DDR erinnert. Ich dachte immer, dass sich ein Produkt auf dem kapitalistischen Markt als kostendeckend oder gar gewinnbringend vermarkten muss, wenn es Bestand haben soll!?
Scheinbar ist der Bestand an diesen Spielstätten nur zum Selbstzweck bestimmt!?
Das Programm reicht also qualitativ nicht aus, um den Eigenbehalt zu decken. Das ist bedenklich und muss eine früher oder später stattfindende Insolvenz nach sich ziehen. Zu prüfen wäre deshalb, ob ein breitenwirksames Angebot von Theater, Oper und musikalischen Darbietungen von den Menschen über die jeweiligen Inszenierungen angenommen wird und damit Subventionen überhaupt gerechtfertigt sind.
Für euch alle gibt es dafür doch RTL 2. Kostet noch mehr und lenkt euch Voll… ein wenig von eurem armseligen Leben ab.
Markus,
warum kontern Sie gerechtfertigte Kritik an den massiven Subventionen für die TOOH GmbH mit Beleidigungen?
Ein demokratischer Diskurs bedingt eine respektvolle Ausdrucksweise. Vielleicht lernen Sie das eines Tages noch. 🙂
Seit wann sind die Kommentare hier wesentlicher Bestandteil des demokratischen Diskurses?
Unglaublich! Warum wird dieser Selbstbedienungsladen weiterhin mit Steuergeld finanziert? Wann prüft dort mal eine unabhängige Organisation die Gehälter und die Ausgaben für diese „Kunst“. Das stinkt doch alles nach Vetternwirtschaft hoch drei.
Du wirst es nicht glauben, aber die Gehälter sind nach Tarifvertrag. Und daß so manch anderes auch teurer geworden ist, wird dir wohl nicht entgangen sein. Auch Schauspieler und Musiker können nicht von warmer Luft leben…
Ich vermute, dass eine Bezahlung nach Tarifvertrag für erfolgreiche Künstler und ihr Management eher die Höchststrafe wäre. Die zahlen, meist ungern, Steuern, in jedem Fall kosten die dem Staat weniger.
Es gibt einen bestätigten NV Bühne. Mach dich mal kundig. Gilt für angestellte und freiberufliche
Alle entlassen und Bürgergeld zahlen, ist deutlich billiger und spart dazu noch CO2. Das übrige Geld in die Bildung investieren, damit nicht noch mehr Menschen so brotlose Kunst „lernen“
TOOG wäre die korrekte Abkürzung.
Nein, wäre sie nicht.
Es werden also einige Millionen weniger als bisher. Wieviel Menschen in einen Theaterraum passen: Am besten mal hingehen und ansehen. Der Vergleich mit der Wurst ist nicht schlecht. Mit wieviel Millionen wird die Viehhaltung / Fleischproduktion in unserem Land subventioniert ?
Wenn die Gelder nur für die Betriebskosten sprich u.a. Löhne und Gehälter sind: Ein Schauspieler hat ca. 1.800 Euro netto, sind 3.600 Euro Arbeitgeberbrutto x 12 ergibt 43.200 Euro im Jahr.
Es muss erheblich höhere Gehälter geben, in der Verwaltung, im Orchester etc. Das ist schon spannend.
Die Auslastung der Häuser wird nach gestellten Sitzplätzen berechnet. 76 % klingt nicht schlecht, 83% auch nicht aber wieviele Plätze wurden gestellt? War das die maximal mögliche Anzahl ?
Ich wünsche der TOOH viel Glück und ein gute Hand bei Stückauswahl und Inszenierung. Den Äußerungen in diesem Forum folgend muss man auf diese Zielgruppe kaum Rücksicht nehmen.
Man könnte das Verhältnis zwischen modernen und klassischen Stücken überdenken, auch ruhig mal Stücke in das Programm aufnehmen, die beim Publikum besonders beliebt sind (nicht nur in der Weihnachtszeit). Vormittags könnten mehr Veranstaltungen für Schulen stattfinden.
Klassische Stücke waren mal modern.
Mehr Aufführungen bedeutet mehr Personalkosten.
Vormittags sollten Schüler besser die Schule besuchen. Und bevor du jetzt waas von Arbeitszeit jammerst: Auch für Schauspieler und Bühnenbeschäftigte gilt das Arbeitszeitgesetz. Vormittags Probe und abends Vorstellung sind dann schon mal mehr als 8 Stunden…
Die Theatergebäude verursachen doch auch laufende Nebenkosten und müssen erhalten werden. Auch deshalb sollten sie besser ausgelastet werden. Durch mehr Vorstellungen kommt auch mehr Geld über den Ticketverkauf zurück. Die Vorstellungen für Schulen sollten möglichst Bezug zu den Lehrplänen haben. Kinder sollten Theaterbesuche schätzen und lieben lernen. Nur dann werden sie auch als Erwachsene ins Theater gehen, auch später mit ihren eigenen Kindern. So wie es jetzt aussieht, gehen sie lieber zur Weihnachtsrevue ins Steintor, das ist maximal ausgelastet. Man sollte sich langsam mal Gedanken machen, sonst wird Theater zum Luxus und kann nicht mehr finanziert werden. Das bedeutet nicht, dass mit mehr Vorstellungen das Niveau sinken muss.
Wie oft ist Theater und Oper, wie oft ist Weihnachtsrevue? Und auch mal die Betreiber der einzelnen Spielstätten betrachten.
Mehr Vorstellungen, ja, aber wann sollen die gemacht werden? Die Woche hat nur 7 Tage; Schau dir den Spielplan von Oper und NT mal an, da ist kaum ein Tag frei….
Und welche „Lehrpläne“ meinst du? Lehrpläne gab es früher mal, heute nur noch Rahmenrichtlinien, nicht mehr verbindlich.
wer heute 20:15 zdf gesehen hat, weiß nun auch, dass wir das falsche system haben
Oh ja. 225 Mio Steuergeld für die TooH.
Da stellen die doch gleich noch drei Geschäftsführerinnen und 8 Abteilungsleiter ein. Den Rest bekommt 20 % mehr Gehalt.
Das Niveau der halleschen Staatskünstler bleibt wie es ist. Niemand will die sehen.
Du hast keine Ahnung , aber davon schon eine ganze Menge. Für solche Einrichtungen wie die TOOH gibt es bestätigte Stellenpläne, da is nicht mal so einstellen und das andere wird durch Tarifverträge(!) geregelt. Material und Medien für die Arbeit sind allerdings nicht so festgelegt, da kann schon was teurer geworden sein, bei dir sicher nicht…
Es werden vlt auch mal neue Instrumente, Werkzeuge und Einrichtungsgegenstände benötigt oder müssen ersetzt werden, weil verschlissen, defekt oder nicht mehr den technischen Erfordernisse entsprechend. Und ja, freie mitarbeiter dürfen gern auch entsprechend ihrer verträge bezahlt werden… Und Arbeitsplätze haben auch gewisse Anforderungen an Sauberkeit, Temperatur und Beleuchtung zu erfüllen…
Nur Zwangsverwalter arbeiten für lau und im dunklen ungeheizten Kellergewölbe, und müssen die Taschenlampe und den Bleistift selbst mitbringen.
Achja, Halle ist mitnichten ein Staat, nur eine Kommune, und Mitarbeiter an den Bühnen sind nicht bei der Stadt, sondern beim Unternehmen TOOH angestellt oder anderweitig vertraglich gebunden.
Ich gehe wirklich gern ins Theater / Oper die Inszenierungen in Halle gefallen mir allerdings gar nicht, weil sie mir persönlich zu krass neumodern sind. Vielleicht doch mal eins zwei Ur-Inszenierungen ins Programm nehmen.
By The war – Parkplätze – wären sehr hilfreich! Wenn ich in die Oper gehe möchte ich schick hingehen. Operngarderobe und Fahrrad funktioniert nicht wirklich. Außerdem werden Personen aus dem Umland ebenfalls als Gäste ausgeschlossen.
Nur so am Rande….
Verrückt.
45 Mio Euro Steuern für die paar TooH Hanseln pro Jahr.
Die Stadt gibt für die Erhaltung aller Strassen undmWege knapp der Stadt pro Jahr wieviel aus? 3 Millionen?
waaas?
Also ich wundere mich auch immer wie hoch das magdeburger Theater subventioniert wird.
Wo Magdeburg gar keine Kulturstadt ist. Die Auslastung ist dementsprechend.
Aber die Kultur ist noch gar nichts gegen das Gesamttheater in Magdeburg.
Da fließen Milliarden für den Ausbau einer TH zur Universität oder für Ansiedlungen für die hier überhaupt keine Grundalge da ist, weder infrastrukturell noch bildungstechnisch.
Du vermengst da aber Landes- und Kommunalpolitik, das sind zwei Paar verschiedene Schuhe.
*Ironie on*
Bei der wackeligen Finanzierung verstehe ich, warum man in 2024 nur den Geburtstag des Puppentheaters realisieren kann und wohl keinerlei Kapazitäten für die Kinderstadt hat …
*Ironie off*
Du könntest doch die kinderstadt ehrenamtlich machen, wäre das nix? gründe einen verein, sammle Mitglieder, Spenden, Crowdfunding, aquiriere Sponsoren… Da stehen dir alle Wege offfen…